{"id":56482,"date":"2018-01-23T12:30:14","date_gmt":"2018-01-23T11:30:14","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=56482"},"modified":"2018-01-23T11:53:30","modified_gmt":"2018-01-23T10:53:30","slug":"ein-aufsteiger-rockt-die-2-bundesliga-das-kieler-fussballwunder","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/deutschland\/ein-aufsteiger-rockt-die-2-bundesliga-das-kieler-fussballwunder\/","title":{"rendered":"Ein Aufsteiger rockt die 2. Bundesliga \u2013 das Kieler Fu\u00dfballwunder"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"Der deutsche Profifu\u00dfball k\u00f6nnte heuer wieder einmal sein eigenes, kleines Fu\u00dfballm\u00e4rchen schreiben. Die erste Episode dazu wurde bereits in der Herbstsaison abgeliefert. Ein Aufsteiger, Liganeuling und vor der Saison der Top-Abstiegskandidat Holstein Kiel verwundert die zweite Liga. Die Mannschaft vom Ex-Tiroler Markus Anfang \u00fcberwintert auf dem zweiten Platz und damit auf einem direkten Aufstiegsrang. Jetzt wollen die \u201eSt\u00f6rche\u201c auch in der R\u00fcckrunde weiter abheben, die Bundesliga ist das gro\u00dfe Ziel. Grund genug f\u00fcr uns, dort vor dem R\u00fcckrundenstart am kommenden Dienstag einmal etwas genauer hinzusehen. Was ist in Kiel passiert und wie stehen die Chancen, dass das Wunder auch im Fr\u00fchjahr weitergeht bzw. vollendet wird?<\/em><\/p>\n

Schleswig Holstein \u2013 Kiel<\/strong><\/h2>\n

In Deutschland gibt es noch immer einen wei\u00dfen Fleck auf der Fu\u00dfball-Landkarte. Bis heute stellt das Bundesland Schleswig-Holstein als einziges noch nie einen Erstligisten. Damit soll es sich in der Region am n\u00f6rdlichsten Zipfel der Republik, direkt an der Grenze zu D\u00e4nemark, bald \u00e4ndern. Eine Truppe von No-Names ist dabei, Geschichte zu schreiben. Liest man auf Sportseiten von der Stadt Kiel, denkt man zuerst eher an die Handballer, seines Zeichens deutscher Serien- und Rekordmeister. Doch heuer ist alles anders: Die Kicker sorgen in der 240.000 Seelen gro\u00dfen Ostsee-Hafenstadt f\u00fcr Furore.<\/p>\n

Der goldene Herbst<\/strong><\/h2>\n

Vom 6. bis zum 17. Spieltag f\u00fchrte der Aufsteiger \u00fcberraschend die Liga an und kr\u00f6nte sich somit zum Herbstmeister. Mit nur zwei knappen Ein-Tore-Niederlagen \u00fcberraschte man s\u00e4mtliche Experten in der Hinrunde. Zuletzt stockte der Motor etwas, mit nur einem Sieg und f\u00fcnf Punkteteilungen aus den letzten sieben Spielen verlor man etwas vom anf\u00e4nglichen Elan. Durch die erste klarere Niederlage, einem 1:3 in der vorgezogenen Fr\u00fchjahrsrunde gegen Sandhausen, rutschte man vor der Winterpause noch hinter Fortuna D\u00fcsseldorf auf den zweiten Platz zur\u00fcck.<\/p>\n

Ein wesentlicher Baustein des H\u00f6henflugs ist Marvin Ducksch. Mit elf Volltreffern steuerte die St. Pauli Leihgabe seinen Teil bei. \u00c4hnlich wie Spielmacher Dominick Drexler, dessen zehn Tore und sechs Assists sich selbst bis in die Premier League rumgesprochen haben, Newcastle soll eifrig um den 27-J\u00e4hrigen werben. Hinten h\u00e4lt der Deutsch-Amerikaner Kenneth Kronholm die Abwehr zusammnen, mit 23 Gegentoren liegt die Defensivleistung noch im Rahmen. Doch das Prunkst\u00fcck ist klar die Offensive, bereits 37-mal musste des Gegners Tormann den Ball aus dem Netz fischen \u2013 das ist ligaspitze!<\/p>\n

Der Erfolgsgarant mit \u00d6sterreichbezug<\/strong><\/h2>\n

Markus Anfang, der zur Jahrtausendwende \u00fcber hundert Spiele f\u00fcr den FC Tirol machte, hei\u00dft der Vater des Erfolgs. Knapp vorm Karriereende kehrte er noch f\u00fcr ein Kurzgastspiel zu Wacker Innsbruck retour, ehe er wenig sp\u00e4ter auf die Trainerbank wechselte. Bei den Stationen Kapellen-Erft und der U17 von Bayer Leverkusen verdiente er sich seine Sporen. Dann rief Kiel, ein Verein der bestenfalls zum Mittelma\u00df der dritten Liga geh\u00f6rt. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die zweite Bundesliga gleich in seiner ersten Saison auf der Holsteinischen Trainerbank, geht der Erfolgslauf auch in Liga zwei munter weiter. Mit einer bunten Truppe aus billigen, aber hungrigen No-Names formte der 43-J\u00e4hrige einen Aufstiegsaspiranten. Dies f\u00fchrte nat\u00fcrlich aber auch zu Begehrlichkeiten um seine Person, immer wieder kursiert der Name des Blondschopfs bei Trainerwechseln im deutschen Fu\u00dfball. Doch die Aussicht das Wunder in Kiel mit dem Bundesliga-Aufstieg zu vollenden, h\u00e4lt Anfang weiter beim KSV. Zumindest bislang! Mit Niklas Hoheneder ist \u00fcbrigens auch ein echter \u00d6sterreicher im Kader des \u00dcberraschungsteams, allerdings kommt der 31-J\u00e4hrige nur sporadisch von der Ersatzbank zu Kurzeins\u00e4tzen.<\/p>\n

Die Show soll weitergehen<\/strong><\/h2>\n

Heute startet der Vize-Winterk\u00f6nig daheim gegen Union Berlin in die R\u00fcckrunde. In Kiel tr\u00e4umt man schon vom zweiten Teil des M\u00e4rchens, inklusive eines Happy-Ends. Rational betrachtet wird es schwierig. Der R\u00fcckstand auf den Tabellenf\u00fchrer betr\u00e4gt zwar nur einen Punkt, doch viel wesentlicher ist der Blick auf die verfolgende Konkurrenz. Die lauert in Schlagdistanz hinter dem begehrten zweiten, fixen Aufstiegsplatz. N\u00fcrnberg rangiert punktegleich mit 33 Z\u00e4hlern am Relegationsplatz drei. Die Kluft zum Verfolgerfeld um Ingolstadt, Sandhausen, Union Berlin, Duisburg, Bielefeld oder Regensburg ist zwar am ersten Blick ein passables Polster, im Endeffekt aber auch nur eine kleine Mini-Negativserie entfernt. Personaltechnisch ist man um Konstanz bem\u00fcht, dementsprechend passiv agierte man am Transfermarkt. Kiel geht mit dem gleichen Kader wie im Herbst in die R\u00fcckrunde, gro\u00dfe Spr\u00fcnge w\u00e4ren durch die bescheidene Finanzsituation ohnehin kaum m\u00f6glich gewesen. Da vertraut man ganz dem k\u00fchlen norddeutschen Naturell auf die eingespielten Hinrunden-Helden, die immerhin \u2013 bislang \u2013 alle gehalten werden konnten.<\/p>\n

Klappt der Aufstieg tats\u00e4chlich, w\u00e4re dies eine Riesen-Sensation. Spielort gebe es f\u00fcr die Bundesliga \u00fcbrigens nach heutigem Stand noch keinen. Das Holstein-Stadion mit seinen 11.000 Pl\u00e4tzen erf\u00fcllt nicht die strengen Lizenz-Bestimmungen des DFL. Doch die Lizenz wird selbstverst\u00e4ndlich beantragt, im Hintergrund wird n\u00e4mlich schon l\u00e4ngst flei\u00dfig gearbeitet. Sollte das sportliche Wunder tats\u00e4chlich gelingen, soll es nicht am Umfeld scheitern. Immerhin verfolgen alle im Verein, wenn nicht sogar in der Stadt oder sogar das ganze Bundesland ein gro\u00dfes Ziel: In der n\u00e4chsten Saison die Superstars vom FC Bayern, Dortmund oder Schalke erstmals im hohen Norden begr\u00fc\u00dfen zu d\u00fcrfen.<\/p>\n

Werner Sonnleitner, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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