{"id":58548,"date":"2018-05-26T15:04:55","date_gmt":"2018-05-26T13:04:55","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=58548"},"modified":"2018-05-26T15:05:32","modified_gmt":"2018-05-26T13:05:32","slug":"dalkurd-ff-vom-kurdischen-integrationsprojekt-zum-erstligisten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/weitere-lander\/dalkurd-ff-vom-kurdischen-integrationsprojekt-zum-erstligisten\/","title":{"rendered":"Dalkurd FF – Vom kurdischen Integrationsprojekt zum Erstligisten"},"content":{"rendered":"\n\n
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Im Schatten des Champions-League-Finales geht die schwedische Ganzjahresmeisterschaft in ihre elfte Runde. Dabei empf\u00e4ngt Meister Malm\u00f6 mit Dalkurd FF den Tabellenletzten. Ein halbes Jahr nach dem m\u00e4rchenhaften Aufstieg k\u00e4mpft der einstige Migranten-Verein gegen den Abstieg.<\/em><\/p>\n

Dalkurds Gastspiel im Swedbank Stadion wird zum Duell der Gegens\u00e4tze. Zwar fehlen 90 Jahre Vereinsgeschichte, zwanzig Meistertitel und zwei Champions League-Teilnahmen auf die Kontrahenten, im ungleichen Duell soll das alles aber zur Nebensache werden.<\/p>\n

2004 erfolgte die Gr\u00fcndung von Dalkurd FF in der schwedischen Industriestadt Borl\u00e4nge. Aus der historischen schwedischen Provinz Dalarna und Kurdistan re\u00fcssierte der kreative Vereinsame. Urspr\u00fcnglich ein Verein von und f\u00fcr kurdisch-st\u00e4mmige Migranten, entwickelte sich das Integrationsprojekt schnell zu einer der erfolgreichsten Mannschaften im schwedischen Unterhaus.<\/p>\n

F\u00fcnf Aufstiege in Serie brachten die Mannschaft rasch in die dritte Liga, aus der Dalkurd wiederum 2015 aufstiegen konnte. Im Vorjahr sicherte sich Dalkurd den Aufstieg in die h\u00f6chste Spielklasse \u2013 das M\u00e4rchen vom Migranten-Team zum professionellen Erstligisten schien perfekt zu sein.<\/p>\n

Entlassungen und Hacker-Angriffe<\/strong><\/h3>\n

Seit dem fixierten Aufstieg, deren Begeisterungswellen von der schwedischen Provinz Dalarnas l\u00e4n bis zur kurdischen Bev\u00f6lkerung im den Nahen Osten reichten, sind die Tr\u00e4ume einer glorreichen Zukunft vorerst der schwierigen Realit\u00e4t gewichen. Der erste R\u00fcckschlag folgte bereits kurz nach Saisonende. Mit Jahresende 2017 eskalierte der Konflikt mit Meistertrainer Andreas Br\u00e4nnstr\u00f6m. Er kokettierte mit einem Wechsel zu IFK G\u00f6teborg, der aktuelle Tabellenzehnte entschied sich schlie\u00dflich jedoch f\u00fcr Poya Asbaghi. Dalkurds Funktion\u00e4re schoben einer Fortsetzung von Brannstr\u00f6ms Engagement in Borl\u00e4nge schlie\u00dflich einen Riegel vor, zum neuen Trainer wurde daraufhin Izrudin Valentic bestellt.<\/p>\n

Doch auch die T\u00e4tigkeit des Bosniers endete auf unr\u00fchmliche Art und Weise. Nach bislang zehn Spieltagen steht Dalkurd mit nur vier Punkten am Tabellenende. Gegen Malm\u00f6 coacht daher Vereinsmanager Adil Kizil die Mannschaft. Kizil war selbst lange Zeit Spieler bei Dalkurd, sein Vater gilt als einer der Begr\u00fcnder des Vereins. Sp\u00e4testens nach dem Match in Malm\u00f6, wenn die Allsvenskan aufgrund der Weltmeisterschaft bis Juli pausiert, hofft Kizil \u201eauf positive Signale, um f\u00fcr den Neustart ger\u00fcstet zu sein\u201c, wie er gegen\u00fcber footballskanalen.se<\/em> erkl\u00e4rt.<\/p>\n

F\u00fcr weitere Aufregung sorgte ein in der Vorwoche erschienener Post auf der privaten Instagram-Seite des t\u00fcrkischen Stammtorh\u00fcters Abdulaziz Demircan. Ein Posting, dass die t\u00fcrkische Flagge und dazu die Jahreszahl 1919 abbildet, soll laut Aussagen des Spielers von Hackern ver\u00f6ffentlicht worden sein. Der Beitrag, der offensichtlich Bezug auf den Beginn des T\u00fcrkischen Befreiungskrieges vor exakt hundert Jahren nahm, missfiel trotz Demircans Erkl\u00e4rung vielen Fans. Schlussendlich verzichtete der Verein in der Vorwoche gegen Norrk\u00f6ping auf Demircan – und verlor prompt mit 1:4.<\/p>\n

Begeisterung im Nahen Osten ungebrochen<\/strong><\/h3>\n

Auf den neuen Trainer wartet eine schwere Aufgabe. Um den R\u00fcckstand von aktuell f\u00fcnf Punkten zum Klassenerhalt aufholen zu k\u00f6nnen, muss Dalkurd mehrere Probleme in den Griff kriegen. Neben externen St\u00f6rfaktoren der letzten Monate sind die schw\u00e4chste Defensive der Liga sowie die punktelose Ausw\u00e4rtsbilanz die gr\u00f6\u00dften Sorgen des Aufsteigers. Gleich zum Wiederbeginn Anfang Juli warten zudem mit Brommapojkarna und Trelleborgs zwei direkte Konkurrenten. M\u00f6glicherweise vorentscheidende Spiele in Hinblick auf die prek\u00e4re Abstiegssituation.<\/p>\n

Nach den schwierigen letzten Monaten hat sich die romantische Au\u00dfenseiter-Story in einen bitters\u00fc\u00dfen Kampf um den Klassenerhalt gewandelt. Doch trotz der sportlichen Talfahrt definiert sich der Verein weiterhin nicht nur \u00fcber seine sportliche Situation. Als Beispiel einer vorbildhaften Multikulti-Truppe stehen Spieler aus insgesamt 13 Nationen bei Dalkurd unter Vertrag. Der kurdischst\u00e4mmige Kapit\u00e4n Peshraw Aziz gilt als Gesicht des Vereins und unterst\u00fctzt als Identifikationsfigur der kurdischen Fu\u00dfballfans eine Vielzahl von Projekten. So nannte er gegen\u00fcber dem Guardian<\/em> Dalkurd FF den popul\u00e4rsten Verein Kurdistans neben Real Madrid und dem FC Barcelona. Tats\u00e4chlich hat die Facebook-Seite \u201eDalkurd Supporters\u201c mehr als siebenmal so viele Likes wie jene von Malm\u00f6 FF. Und diese Zahl w\u00fcrde auch bei der sechsten Niederlage in Folge unver\u00e4ndert bleiben.<\/p>\n

Martin Wallentich, abseits.at<\/em><\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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