{"id":75898,"date":"2021-08-04T08:00:52","date_gmt":"2021-08-04T06:00:52","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=75898"},"modified":"2021-08-01T23:54:21","modified_gmt":"2021-08-01T21:54:21","slug":"vor-13-jahren-der-tag-als-famagusta-rapid-schockte","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/champions-league\/vor-13-jahren-der-tag-als-famagusta-rapid-schockte\/","title":{"rendered":"Vor 13 Jahren: Der Tag, als Famagusta Rapid schockte"},"content":{"rendered":"\n\n
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Es ist wohl eines der gr\u00f6\u00dften Europacup-Traumata der j\u00fcngeren Rapid-Geschichte. 2008 flog der SK Rapid gegen den diesw\u00f6chigen Gegner Anorthosis Famagusta auf fast schon bizarre Art und Weise aus der Champions-League-Qualifikation. 13 Jahre sp\u00e4ter hat Rapid die Chance auf eine Revanche \u2013 gegen denselben Trainer wie damals.<\/i><\/p>\n

Mit einer der besten Rapid-Mannschaften der letzten Jahrzehnte, noch dazu einer amtierenden Meistermannschaft ging es im Juli 2008 ins Hinspiel nach Famagusta, wo man mit hei\u00dfen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit konfrontiert wurde. Irgendwie \u00fcber das Ausw\u00e4rtsspiel dr\u00fcberkommen und zu Hause den Sack zumachen lautete die Devise. Mit einem Weiterkommen w\u00e4re Rapid ins Champions-League-Playoff gegen Olympiakos Pir\u00e4us und bereits fix in die Europa-League-Gruppenphase gekommen. Doch dann kam die mittlere Famagusta-Katastrophe.<\/p>\n

Klatsche im Hinspiel<\/h3>\n

Zwei Tore des Polen Lukasz Sosin und ein Treffer des Griechen Giannis Skopelitis lie\u00dfen Rapid ausw\u00e4rts in eine 0:3-Niederlage schlittern. Das zweite Sosin-Tor zum 3:0 f\u00fcr die Zyprer fiel dabei erst in der 92. Minute und war besonders bitter, weil es die Ausgangslage vor dem R\u00fcckspiel doch noch einmal massiv verschlechterte.<\/p>\n

Rapid mit Top-Mannschaft ins R\u00fcckspiel<\/h3>\n

Trotzdem war das Gros der Rapid-Fans vor dem R\u00fcckspiel optimistisch. Die Mannschaft zeigte sich davor derma\u00dfen gefestigt, dass man ihr auch zu Hause einen Kantersieg gegen den Au\u00dfenseiter zutraute. Mit einer \u201eAll-Star-Elf\u201c lie\u00df Peter Pacult seine Mannschaft ins mit 17.000 Zuschauern prall gef\u00fcllte Hanappi-Stadion auflaufen. Hoffer und Maierhofer bildeten die Sturmspitze, dahinter spielte mit Hofmann, Heikkinen, Boskovic und Kavlak das wohl beste Rapid-Mittelfeld der letzten 20 Jahre, die Abwehr bildeten Dober und Katzer au\u00dfen, sowie Tokic und Patocka innen. Und im Tor stand \u2013 leider \u2013 der Deutsche Georg Koch\u2026<\/p>\n

Slapstickgegentor verkomplizierte alles noch mehr<\/h3>\n

Es war eine Szene in der 13. Minute, die den 17.000 im \u201eSt.Hanappi\u201c das Blut gefrieren lie\u00df. Der Franzose Vincent Laban brachte einen v\u00f6llig harmlos aussehenden Kopfball aufs Rapid-Tor und erwischte Georg Koch damit auf dem falschen Fu\u00df. Der Ball kullerte in Zeitlupentempo ins kurze Eck, viele Spieler von damals sind noch heute der Ansicht, dass Koch durchaus noch reagieren h\u00e4tte k\u00f6nnen, anstatt wie angewurzelt stehen zu bleiben.<\/p>\n

Rapid gleicht aus und wirft alles nach vorne<\/h3>\n

Erwin Hoffer erzielte nur neun Minuten sp\u00e4ter nach gr\u00fcn-wei\u00dfem Dauerdruck den Ausgleich, aber nun ben\u00f6tigte Rapid immer noch vier Treffer, um den Aufstieg doch noch zu schaffen. Pacult brachte im Laufe der Partie Thonhofer, Drazan und Jelavic, warf alles nach vorne, pushte seine Mannschaft zum Powerplay, das diese Generation an Rapid-Spielern ohnehin immer wieder auszeichnete. Anorthosis mit dem georgischen Trainer Temuri Ketsbaia, der auch heuer wieder Coach der Zyprer ist, wusste aber das Spiel immer wieder zwischendurch einzuschl\u00e4fern und Tempo herauszunehmen.<\/p>\n

Maierhofer-Doppelpack und Powerplay<\/h3>\n

Dennoch stand Famagusta unter Dauerdruck und Rapid dr\u00fcckte auf weitere Tore. Zwei Maierhofer-Treffer nach zwei Drazan-Assists stellten nach 67 Minuten auf 3:1 und das Hanappi-Stadion glich nun einem Tollhaus. Und Rapid kam zu weiteren Chancen: Hoffer vergab von der Strafraumgrenze (72.), ein Tor von Jelavic wurde wegen Maierhofers Foul am Tormann aberkannt (73.), Hofmann verzog aus 25 Metern knapp (80.), Katzer kam bei einem Gestocher um Augenblicke zu sp\u00e4t (82.), Thonhofer verfehlte nach einem weiteren Get\u00fcmmel im Strafraum ebenfalls knapp (90.). Obwohl von Famagusta au\u00dfer dem kuriosen Treffer nichts mehr kam, stand es am Ende 3:1 \u2013 zu wenig.<\/p>\n

Zyprer qualifizieren sich f\u00fcr die K\u00f6nigsklasse \u2013 und punkten!<\/h3>\n

Das Kuriosum ging aber noch weiter. Als man sich vom Hanappi-Stadion wegbewegte war der einhellige Konsens unter den Fans, dass Olympiakos Anorthosis an die Wand spielen w\u00fcrde. Aber die gewannen auch gegen den griechischen Meister zu Hause mit 3:0 und verloren ausw\u00e4rts nur mit 0:1, womit sich Famagusta f\u00fcr die Champions-League-Gruppenphase qualifizierte. Dessen nicht genug, holten sie dort auch noch sechs Punkte. Gegen Werder Bremen gelangen zwei Remis, gegen Panathinaikos ein 3:1-Heimsieg und selbst gegen Inter Mailand holte das Team ein 3:3-Unentschieden, verlor selbst im San Siro nur mit 0:1.<\/p>\n

Das kuriose Spiel von damals ist hier in voller L\u00e4nge zu sehen. Die Tore fielen durch Laban (13.), Hoffer (22.) und Maierhofer (63., 67.):<\/p>\n