{"id":76891,"date":"2021-11-02T09:00:06","date_gmt":"2021-11-02T08:00:06","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=76891"},"modified":"2021-11-02T08:24:57","modified_gmt":"2021-11-02T07:24:57","slug":"analyse-rapid-ueberfordert-aber-gluecklich-gegen-lask","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-in-osterreich\/bundesliga\/analyse-rapid-ueberfordert-aber-gluecklich-gegen-lask\/","title":{"rendered":"Analyse: Rapid \u00fcberfordert aber gl\u00fccklich gegen LASK"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Der SK Rapid gewann gestern das Bundesliga-Spiel gegen den LASK mit 3:2 und verlie\u00df mit drei wichtigen Punkten zumindest bis zum kommenden Ausw\u00e4rtsspiel gegen den Wolfsberger AC das untere Playoff. Der LASK wiederum konnte sich f\u00fcr eine insgesamt starke Leistung aufgrund einer schwachen Chancenauswertung nicht belohnen und liegt damit weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz. Alle Daten und Grafiken (bis auf das erste Foto) stammen von Wyscout S.p.a<\/a>.
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Beide Mannschaften mit gro\u00dfen personellen Problemen<\/strong><\/h2>\n

Insbesondere in der Abwehrreihe mussten beide Teams auf wichtige Schl\u00fcsselspieler verzichten. Der SK Rapid musste neben dem Langzeitverletzten Dibon nun auch den formstarken Leo Greiml vorgeben, der in dieser Saison aufgrund einer schweren Knieverletzung nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Da auch Kevin Wimmer nicht matchfit wurde, sch\u00fctzte Maxi Hofmann seine gebrochene Nase mit einer Maske und fing neben Aiwu in der Innenverteidigung der Gr\u00fcn-Wei\u00dfen an.<\/p>\n

Rapids Kapit\u00e4n konnte in der zweiten H\u00e4lfte jedoch nicht mehr mitmischen, sodass Stojkovic von der rechten Abwehrseite ins Zentrum r\u00fcckte und der eingewechselte Schick als Rechtsverteidiger auflief.<\/p>\n

Einige Rapid-Fans erinnern sich mit etwas Bauchweh an diese Konstellation, die beim 1:1-Unentschieden gegen Hartberg in der Schlussphase alles andere als gut aussah. Speziell Schick beging unn\u00f6tige Fouls und wirkte ein wenig von der Rolle. In den letzten Minuten der Partie kam der junge Moormann ins Spiel und die Hausherren brachten den Vorsprung in einem 5-4-1 \u00fcber die Runden.<\/p>\n

Auf der Gegenseite war die personelle Lage noch prek\u00e4rer. Die Linzer mussten ohnedies mit Trauner, Ranftl und Andrade enorm schmerzhafte Abg\u00e4nge in der Abwehrreihe verkraften und nach den Ausf\u00e4llen von Wiesinger, Maresic, Filipovic, Letard und Kerkez sollte man meinen, dass die Ober\u00f6sterreicher gar keine zentralen Abwehrspieler mehr aufbieten k\u00f6nnen. Mit Luckeneder und Boller fanden sich jedoch zwei Akteure f\u00fcr das Abwehrzentrum. Ein weiteres Problem war, dass auch Flecker ausfiel und Potzmann deshalb auf der ungewohnten rechten Seite in der Viererkette aushelfen musste. Neben den Ausf\u00e4llen in der Defensive musste der LASK zudem noch Raguz, Schmidt, Monschein, Gruber und Balic vorgeben.<\/p>\n

Rapid \u00fcberfordert mit dominantem LASK<\/strong><\/h2>\n

Angesichts der Personalsituation der G\u00e4ste w\u00e4re es nicht \u00fcberraschend gewesen, wenn der LASK die Partie etwas vorsichtiger angegangen w\u00e4re. Immerhin war die Abwehrkette nicht eingespielt und eine hohe Durchschnittsposition der Spieler bedeutet, dass man leicht in gegnerische Konter laufen kann.<\/p>\n

Es kam aber g\u00e4nzlich anders, denn LASK-Trainer Wieland lie\u00df seine Mannschaft sehr hoch und mutig spielen und setzte damit den \u00fcberrascht wirkenden Gegner fr\u00fch unter Druck. Diese Idee hatte zwei klare Vorteile gegen\u00fcber der defensiven Option:<\/p>\n

1) Im Mittelfeld und in der Offensive war trotz der zahlreichen Ausf\u00e4lle sehr viel Qualit\u00e4t vorhanden. Man wollte dies nutzen und sich auf die St\u00e4rken der eigenen Mannschaft konzentrieren.<\/p>\n

2) Wenn der Ball weit weg vom eigenen Tor gehalten wird, entlastet das auch die eigene Abwehr. Rapid gelang es insbesondere in der Anfangsphase nicht sich aus der Umklammerung des Gegners zu befreien.<\/p>\n

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte<\/h2>\n

Rund eine halbe Stunde nach dem Anpfiff hatte der LASK einen Eckball. Die G\u00e4ste f\u00fchrten 1:0 und dieses Bild dr\u00fcckt die \u00dcberzeugung der LASK-Mannschaft hoch agieren zu wollen gut aus. Es ist nat\u00fcrlich nicht un\u00fcblich, dass bei einem Eckball kein Spieler der verteidigenden Mannschaft auf einen Konter spekuliert, aber dass der gegnerische Tormann bei einer F\u00fchrung in einem Ausw\u00e4rtsspiel so weit nach vorne aufr\u00fcckt kann durchaus als Sinnbild f\u00fcr diese Partie gesehen werden.<\/p>\n

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Da aber eine Momentaufnahme nat\u00fcrlich nicht ausreicht um sich ein tats\u00e4chliches Bild \u00fcber die H\u00f6he der Formationen der beiden Mannschaften zu machen, sehen wir uns nun die Durchschnittsh\u00f6hen der beiden Formationen im Ballbesitz an:<\/p>\n

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Speziell in der ersten Halbzeit lie\u00dfen sich die H\u00fctteldorfer tief in die eigene H\u00e4lfte hineindr\u00fccken. W\u00e4hrend die LASK-Spieler in der Anfangsviertelstunde eine Durchschnittsh\u00f6he von 67 Metern aufwiesen, standen die Rapid-Spieler durchschnittlich auf einer H\u00f6he von nur 41 Metern. Es wurde in den weiteren 75 Minuten zwar ein wenig besser, aber nur unwesentlich. \u00dcber die 90 Minuten kamen die Linzer auf eine Durchschnittsh\u00f6he von 63 Metern, w\u00e4hrend die Gr\u00fcn-Wei\u00dfen im Schnitt auf 46,3 Meter standen. Man beachte auch, dass die Durchschnittsh\u00f6he der Heimmannschaft in den beiden H\u00e4lften praktisch ident war.<\/p>\n

Kaum hohe Ballgewinne beim SK Rapid<\/h2>\n

Je h\u00f6her man im Schnitt mit dem Ball agiert, desto h\u00f6here Ballgewinne resultieren etwa beim Gegenpressing. Dies ist ein Problem, dass beim SK Rapid in dieser Saison schon l\u00e4nger zu beobachten ist. Im Vergleich mit den Spitzenmannschaften Salzburg und Sturm beispielsweise, gewinnen die Gr\u00fcn-Wei\u00dfen zu wenig B\u00e4lle im letzten gegnerischen Drittel und es unterlaufen zu viele Ballverluste im eigenen Drittel. Gegen den LASK war der erste Aspekt in der zweiten H\u00e4lfte besonders deutlich zu sehen. Hier sehen wir alle Ballgewinne des SK Rapid in den zweiten 45 Minuten:
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Der SK Rapid gewann in den zweiten 45 Minuten nur f\u00fcnf Prozent seiner B\u00e4lle im letzten gegnerischen Drittel. 53 Prozent aller B\u00e4lle wurden hingegen im eigenen Drittel gewonnen. Der LASK weist in der zweiten H\u00e4lfte keine gro\u00dfartige Statistik in dieser Hinsicht auf, kommt aber dennoch auf 14% gewonnener B\u00e4lle im letzten gegnerischen Drittel. Nur 30% der gewonnenen B\u00e4lle wurden im eigenen Drittel erobert.<\/p>\n

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Der SK Rapid hatte in dieser Saison oftmals viel Pech und w\u00fcrde, wenn es nach den Expected Points geht, so wie der LASK auch weiter vorne in der Tabelle stehen. Insofern ist es auch \u201elegitim\u201c als schw\u00e4chere Mannschaft einmal voll punkten zu k\u00f6nnen. Dennoch ist es ein wenig bedenklich, dass der SK Rapid zuhause gegen einen Gegner, der eine gesamte Mannschaft verletzungsbedingt vorgeben muss und auf dem letzten Tabellenplatz rangiert, so unter Druck gesetzt werden kann.<\/p>\n

Expected-Goal-Werte eindeutig<\/strong><\/h2>\n

Beide Mannschaften hatten zwar etwa die gleiche Anzahl an Torm\u00f6glichkeiten, doch die Qualit\u00e4t der Chancen war beim LASK deutlich h\u00f6her, was die Expected-Goal-Werte auch spektakul\u00e4r unterlegen. Die xG-Werte fallen n\u00e4mlich mit 1.36:3.98<\/strong> ganz klar zugunsten der Linzer aus. Lediglich bei der 0:2-Niederlage im Ausw\u00e4rtsspiel gegen RB Salzburg musste die Mannschaft von Didi K\u00fchbauer in dieser Liga-Saison einen \u00e4hnlich hohen gegnerischen Expected-Goal-Wert (3.92) zulassen.<\/p>\n

Die xG-dynamics-Grafik zeigt, dass der LASK eigentlich schon in der ersten H\u00e4lfte die Partie h\u00e4tte entscheiden m\u00fcssen:<\/p>\n

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Bei Rapid weisen Kara (0.6), Hofmann (0.35) und Fountas (0.23) die h\u00f6chsten xG-Werte auf, bei den G\u00e4sten kommen Karamoko (0.98), Luckeneder (0.98) und Goiginger (0.71) auf die h\u00f6chsten Werte.<\/p>\n

Die Linzer spielten zudem fast doppelt so viele Schl\u00fcsselp\u00e4sse (13:7) und waren auch mutiger was die Dribblings angeht. Sie gingen nicht nur \u00f6fters in Eins-gegen-Eins-Duelle, sondern kamen auch in gef\u00e4hrlicheren Zonen zu ihren Dribblings.<\/p>\n

In der ersten Grafik sehen wir alle Eins-gegen-Eins-Aktionen des SK Rapid, unten jene des LASK. Kreise symbolisieren gewonnene Dribblings, Vierecke Ballverluste:<\/p>\n

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Werfen wir noch einen Blick auf die Pass-Statistik. Das obere Bild zeigt die h\u00e4ufigsten Pass-Muster beim SK Rapid, das untere jenes der G\u00e4ste aus Linz:<\/p>\n

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Auff\u00e4llig ist hier vor allem, dass der SK Rapid weit mehr P\u00e4sse im eigenen Drittel fabrizierte. W\u00e4hrend die Wiener 22%, also mehr als jeden f\u00fcnften Pass, im eigenen Drittel spielten, machte diese Zone bei den Linzern nur rund 9% aus. Der LASK kommt dementsprechend auf mehr P\u00e4sse in den gef\u00e4hrlichen Zonen.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Der SK Rapid wurde vom LASK sehr weit in die eigene H\u00e4lfte hineingedr\u00fcckt und weist in den meisten Statistiken, insbesondere bei den Expected-Goals schlechtere Werte auf. Die H\u00fctteldorfer wurden von der offensiven Spielanlage des ersatzgeschw\u00e4chten Gegners \u00fcberrascht und schienen in der ersten halben Stunde keine Antwort auf die gegnerische Dominanz zu finden.<\/p>\n

Die Linzer scheiterten wie so oft in dieser Saison nur an ihrer eigenen Chancenauswertung. Dass die beiden Mannschaften weiter vorne in der Tabelle stehen m\u00fcssten, sieht man anhand der Expected-Points-Tabelle, die besonders f\u00fcr die LASK-Fans sehr bitter anzusehen ist:<\/p>\n

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In der xPoints-Tabelle liegt der LASK auf Platz 3, die H\u00fctteldorfer dahinter auf Rang 4 (entscheidend ist hier die letzte Spalte in der Grafik, die die xPoints zeigt).<\/p>\n

Die LASK-Spieler haben nicht v\u00f6llig unrecht, wenn sie in Interviews sagen, dass die Punkte zwangsl\u00e4ufig folgen m\u00fcssen, wenn sie weiterhin solche Leistungen auf dem Spielfeld zeigen. Klar ist aber auch, dass die Zeit davonl\u00e4uft und ein Erreichen des oberen Playoffs immer schwieriger wird.<\/p>\n

Die H\u00fctteldorfer d\u00fcrfen sich auch als schlechtere Mannschaft \u00fcber die drei Punkte freuen, denn man lie\u00df oft genug Punkte als besseres Team liegen. In spielerischer und taktischer Hinsicht ist die Leistung jedoch nicht als Schritt nach vorne zu bewerten, in k\u00e4mpferischer Hinsicht l\u00e4sst sich die Mannschaft von Didi K\u00fchbauer ohnehin nur selten etwas vorwerfen. Die beiden kommenden Ausw\u00e4rtsspiele in Zagreb und Wolfsberg werden jedenfalls richtig schwierig werden.<\/p>\n

Stefan Karger, abseits.at<\/em><\/p>\n

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