{"id":85573,"date":"2023-05-25T10:44:05","date_gmt":"2023-05-25T08:44:05","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=85573"},"modified":"2023-05-25T10:44:25","modified_gmt":"2023-05-25T08:44:25","slug":"deutschland-vereine-lehnen-investoren-deal-ab","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/deutschland\/deutschland-vereine-lehnen-investoren-deal-ab\/","title":{"rendered":"Deutschland: Vereine lehnen Investoren-Deal ab"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Herber R\u00fcckschlag f\u00fcr die DFL – die Deutsche Fu\u00dfball-Liga hatte gehofft frisches Kapital in der Gr\u00f6\u00dfenordnung von zwei Milliarden Euro zu generieren. Da aber mehrere Vereine bedenken an den Pl\u00e4nen hatten und auch einige Punkte, wie etwa der Auszahlungsschl\u00fcssel an die Klubs, nicht ausdiskutiert waren, kam die Vereinbarung nicht zustande. Die meisten Fans finden das gut, da bef\u00fcrchtet wurde, dass ein Investor von seinem Mitspracherecht Gebrauch gemacht h\u00e4tte. Wir fassen die Ereignisse und Stimmen f\u00fcr euch zusammen.<\/em><\/p>\n

Die vorgesehene Beteiligung eines Investors in einer neu gegr\u00fcndeten Tochtergesellschaft der DFL ist vom Tisch. Der entsprechende Vorschlag erhielt bei der au\u00dferordentlichen Mitgliederversammlung nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 erst- und zweitklassigen Vereinen. Es gab elf Gegenstimmen und f\u00fcnf Enthaltungen.<\/p>\n

Das Abstimmungsergebnis stellt einen deutlichen R\u00fcckschlag f\u00fcr die DFL dar, die mit der Vereinbarung auf einen Geldregen in H\u00f6he von etwa zwei Milliarden Euro hoffte. Von Seiten der Fans gab es aber massive Proteste gegen dieses Vorhaben<\/p>\n

Wie sollte das Geld genutzt werden?<\/h3>\n

Mit den frischen Einnahmen sollte die Bundesliga haupts\u00e4chlich im Ausland st\u00e4rker vermarktet werden. Dazu sollten die 36 Klubs insgesamt 300 Millionen Euro sowie weitere Unterst\u00fctzung bei infrastrukturellen Ma\u00dfnahmen erhalten.<\/p>\n

Im Gegenzug h\u00e4tte der Investor 12,5 Prozent einer noch zu gr\u00fcndenden Gesellschaft erhalten, in der die nationalen und internationalen Medienrechte ausgelagert worden w\u00e4ren. Die Fans bef\u00fcrchteten, dass die Investoren weitgehende Mitspracherechte erhalten h\u00e4tten und beispielsweise die Spieltage der Bundesliga noch weiter zersplittert werden. Es gab zudem noch viele Fragezeichen, mit welchem Auszahlungsschl\u00fcssel das Geld bei den Vereinen gelandet w\u00e4re. Eine Anlehnung an den Schl\u00fcssel zur Verteilung der TV-Gelder h\u00e4tte wieder einmal die reichen Klubs noch reicher gemacht und die Kluft zwischen den Top-Vereinen und dem Rest vergr\u00f6\u00dfert. Und dann gab es noch die Sorge ob es klug sei, einen Teil der zuk\u00fcnftigen Einnahmen 20 Jahre lang aus der Hand zu geben und einen Vorgriff darauf zu machen.<\/p>\n

Der Vorstand des 1. FC K\u00f6ln warnte in einem offenen Brief vor einer Vereinbarung mit einer Beteiligungsgesellschaft: „Ein Private-Equity-Investor wird immer auch bestimmte Mitbestimmungsrechte einfordern, um so die Rendite seines Investments zu sch\u00fctzen und aktiv zu steigern.“<\/em><\/p>\n

Weitere Stimmen und Kommentare<\/h3>\n

Hans-Joachim Watzke, der Aufsichtsratschef der DFL, best\u00e4tigt, dass das Thema nun beendet ist, da die ben\u00f6tigte Mehrheit nicht erreicht wurde. Axel Hellmann und Oliver Leki, Co-Interimsgesch\u00e4ftsf\u00fchrer der DFL, unterstreichen den weiterhin bestehenden Investitionsbedarf und weisen auf die Herausforderung hin, eine L\u00f6sung zu finden, die breite Zustimmung findet. Sie betonen zudem, dass die Ablehnung des Deals langfristige Konsequenzen haben k\u00f6nnte, insbesondere angesichts der laufenden Investitionen in anderen Ligen.<\/p>\n

Klaus Filbry, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer von Werder Bremen, anerkennt, dass die Liga die notwendige Zweidrittelmehrheit nicht erreichen konnte, um den Prozess in die n\u00e4chste Phase zu bringen. Er betont, dass die identifizierten Herausforderungen bestehen bleiben und kollektiv angegangen werden m\u00fcssen.<\/p>\n

Oke G\u00f6ttlich, Pr\u00e4sident des FC St. Pauli und Mitglied des DFL-Pr\u00e4sidiums, hebt hervor, dass die kontroversen Debatten und das Abstimmungsergebnis auf einen gro\u00dfen Kl\u00e4rungsbedarf und viele offene Fragen hinweisen. Er betont die Notwendigkeit einer klaren Strategie, die dann gezielt finanziert werden kann, um die definierten Ziele zu erreichen.<\/p>\n

Jorim Gerrard, ein Finanzmarktexperte, begr\u00fc\u00dft die Entscheidung der DFL-Mitglieder gegen den Einstieg von Private-Equity-Firmen. Er sieht darin einen Erfolg f\u00fcr die Interessen der Fans und einen Widerstand gegen eine weitere Kommerzialisierung des Fu\u00dfballs. Er hebt hervor, dass der Erfolg zeigt, dass ein Vordringen der Finanzmarkt-Logik in alle Lebensbereiche kein Naturgesetz ist und dass sich Widerstand aus der Zivilgesellschaft gegen gro\u00dfe finanzielle Interessen behaupten kann.<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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