Fokus auf Standards und mehr Durchschlagskraft im Sturm<\/strong><\/h3>\nEin weiterer Aspekt war, dass man augenscheinlich einiges an Zeit in Standardsituationen investierte. Verschieden Varianten waren in der Vorbereitung bereits zu sehen und f\u00fchrten auch prompt zum Erfolg, denn man war deutlich gef\u00e4hrlicher nach Eckb\u00e4llen und Freist\u00f6\u00dfen und erzielte unter anderem gegen Paksi und Porto zwei Tore nach Eckb\u00e4llen und damit fast so viele wie in der gesamten Vorsaison. Hier kann man sich sicherlich in dieser Saison mehr erwarten und dieses Thema wird nicht mehr stiefm\u00fctterlich behandelt. Gerade bei engen Spielen kann dies den Unterschied ausmachen, was vor allem Doublesieger Sturm Graz in der letzten Saison demonstrierte.<\/p>\n
Dazu hat man versucht, die Problemzone im Angriff anzugehen und dem Kader hier frisches Blut zu injizieren. Mit Malone und Prelec holte man zwei St\u00fcrmer mit einem interessanten Profil und die bereits unter Beweis stellen konnten, dass sie in der Bundesliga Tore erzielen k\u00f6nnen. Maurice Malone hatte als Leihgabe beim WAC eine tolle Saison und kam auf 20 Scorerpunkte in 29 Spielen, was ihn auf zahlreiche Notizbl\u00f6cke von namenhaften Vereinen brachte. Er landete letztlich beim FC Basel, was aber aufgrund von Verletzungen und der Turbulenzen innerhalb des Vereins (inklusive vieler Trainerwechsel) ein verlorenes Jahr war. Schafft es Malone zu seiner Form beim WAC zur\u00fcckzufinden, bekommt die Austria einen St\u00fcrmer, mit einem weitl\u00e4ufigen Aktionsradius, der aber auch gerne die Tiefe attackiert und \u00fcber einen starken linken Fu\u00df verf\u00fcgt, mit dem er in der Lage ist seine Mitspieler in Szene zu setzen.<\/p>\n
Man sah aber auch in den Testspielen, dass er kein klassischer Zielspieler ist. Malone ist eher der Typ \u201eZuarbeiter\u201c und ist in der Lage zu kreieren, statt nur der \u201eVollstrecker\u201c zu sein und auf die B\u00e4lle zu warten. Diese Rolle des \u201eVollstreckers\u201c oder \u201eZielspielers\u201c soll vermutlich eher Nik Prelec \u00fcbernehmen. Der Slowene ist in der heimischen Bundesliga mittlerweile ein bekanntes Gesicht und schaffte es in 45 Spielen f\u00fcr die WSG Tirol auf starke 20 Scorerpunkte. Das bescherte ihm einen Transfer nach Italien zu Cagliari Calcio, wo er sich jedoch schwertat. Der Slowene bringt ebenfalls physische Pr\u00e4senz in das Sturmzentrum und l\u00e4sst dies seine Gegner sp\u00fcren, ist in der Lage B\u00e4lle abzuschirmen und seine Mitspieler einzusetzen, verf\u00fcgt aber gleichzeitig auch \u00fcber eine ordentliche Grundgeschwindigkeit, mit der er die Tiefe attackieren kann. Wenn er die Leerl\u00e4ufe in seinem Spiel minimieren kann, k\u00f6nnten die Violetten einen Goldgriff get\u00e4tigt haben.<\/p>\n
Was mit diesen beiden Neuzug\u00e4ngen offensichtlich ist, dass man die Problemzone identifiziert hat und das Thema Durchschlagskraft in der Offensive eine hohe Priorit\u00e4t genoss. In der Offensive konnte man sich definitiv qualitativ steigern, auch wenn der Abgang von Fisnik Asllani schmerzt. Dazu holte man mit Abubakr Barry einen interessanten Neuzugang f\u00fcr das zentrale Mittelfeld, der sich zu einer positiven \u00dcberraschung entwickeln k\u00f6nnte. In der Vorbereitung \u00fcberzeugte der Mann aus Gambia mit einem guten Passspiel, Ruhe am Ball und mit seinen fu\u00dfballerischen F\u00e4higkeiten. Etwas \u00fcberraschend setzt ihn Trainer Helm bislang eher als \u201eSechser\u201c bzw. in einer tieferen Rolle ein, was aber wohl nicht sein idealer Geltungsbereich ist.<\/p>\n
Barry ist als klassischer \u201eBox-to Box\u201c Spieler im Zentrum zu bezeichnen, dessen gr\u00f6\u00dfte St\u00e4rke wohl seine Torgef\u00e4hrlichkeit und Pr\u00e4senz in der gegnerischen H\u00e4lfte ist. Bei Bnei Yehuda erzielte er nicht umsonst neun Saisontreffer, da er immer wieder mit gutem Timing aus der Etappe in die Spitze stie\u00df und mit seiner Durchschlagskraft zu \u00fcberzeugen wusste. Aufholbedarf hat Barry noch in seiner Zweikampff\u00fchrung, die etwas tollpatschig wirken kann und ihm viele gelbe Karten bescherte und seinem ersten Kontakt, der bisweilen schlampig ist. Richtig einsch\u00e4tzen wird man ihn aber erst nach den ersten Ligapartien k\u00f6nnen, wenn das Tempo und die Intensit\u00e4t zunehmen und die R\u00e4ume enger werden. Wenn er Raum und Zeit hat, ist er in der Lage das Spiel an sich zu rei\u00dfen und \u00fcberzeugte gegen den FC Porto mit einigen tollen Spielverlagerungen. Jedoch spielten die Portugiesen speziell gegen den Ball mit geringer Intensit\u00e4t, weshalb man hier mit Einsch\u00e4tzungen vorsichtig sein muss.<\/p>\n
Es gibt zudem einen Spieler, der zwar kein Neuzugang ist, aber eine b\u00e4renstarke Vorbereitung hinlegte. Hakim Guenouche scheint endlich in Wien angekommen zu sein und d\u00fcrfte bereit f\u00fcr den n\u00e4chsten Schritt in seiner Entwicklung sein. Nach anf\u00e4nglichen Problemen, zeigte der Franzose zum Ende der Saison hin bereits mit starken Leistungen auf und konnte die Bayern-Leihgabe Kr\u00e4tzig aus der Startelf verdr\u00e4ngen. In der Vorbereitung kn\u00fcpfte der Fl\u00fcgelverteidiger daran nahtlos an, pr\u00e4sentierte sich im Offensivspiel kreativ und spielfreudig, aber erf\u00fcllt gleichzeitig auch seine Hausaufgaben in der Defensive. Wenn Guenouche mit dieser Intensit\u00e4t in die Saison geht und es schafft, konstant sein Leistungsverm\u00f6gen abzurufen, k\u00f6nnte er in der \u00f6sterreichischen Bundesliga zu den besten auf seiner Position geh\u00f6ren.<\/p>\n