{"id":93563,"date":"2024-07-26T15:57:42","date_gmt":"2024-07-26T13:57:42","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=93563"},"modified":"2024-07-26T15:58:05","modified_gmt":"2024-07-26T13:58:05","slug":"analyse-so-schlugen-sich-die-neuen-rapid-spieler-gegen-wisla-krakau","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/europa-league\/analyse-so-schlugen-sich-die-neuen-rapid-spieler-gegen-wisla-krakau\/","title":{"rendered":"Analyse: So schlugen sich die neuen Rapid-Spieler gegen Wisla Krakau"},"content":{"rendered":"\n\n
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Mit einem 2:1-Sieg bei Wisla Krakau startete Rapid erfolgreich in die neue Saison. Wir sehen uns nach dem Spiel im Speziellen die Leistungen der Neuverpflichtungen der Gr\u00fcn-Wei\u00dfen an.<\/i><\/p>\n

Vier Spieler gaben beim Ausw\u00e4rtsmatch in Krakau im neuen 4-2-2-2 von Trainer Robert Klau\u00df ihr Deb\u00fct in Gr\u00fcn-Wei\u00df. Im Grunde waren die Leistungen \u00fcberzeugend, aber bei allen vier Spielern gibt es noch Luft nach oben.<\/p>\n

Bendeg\u00faz Bolla<\/h3>\n

Der ungarische Nationalspieler war aufgrund seiner roten Karte nach einem v\u00f6llig unn\u00f6tigen, groben Foul nat\u00fcrlich der gr\u00f6\u00dfte Pechvogel auf Seiten Rapids und ver\u00e4nderte mit diesem Einstieg den gesamten Charakter einer Partie, die f\u00fcr Rapid auch bequemer h\u00e4tte ablaufen k\u00f6nnen.<\/p>\n

Davor allerdings zeigte er bereits klar und deutlich, was man von ihm erwarten darf. Speziell die Spielh\u00f6he Bollas war f\u00fcr einen Au\u00dfenverteidiger au\u00dfergew\u00f6hnlich. Er agierte im Schnitt praktisch auf derselben H\u00f6he wie die St\u00fcrmer (diese allerdings \u00fcber einen l\u00e4ngeren Zeitraum und in Unterzahl etwas zur\u00fcckgezogen) und Isak Jansson. W\u00e4hrend Seidl als einer von zwei offensiven Mittelfeldspieler stark ins Zentrum r\u00fcckte, gab Bolla als nomineller Verteidiger das \u00c4quivalent zu Jansson auf links.<\/p>\n

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In dieser Grafik sind die Durchschnittspositionen aller Spieler \u00fcber ihre gesamte Spieldauer zu sehen. Bolla ist hier Rapids Nummer 77. Seine enorm hohe Position h\u00e4tte Wisla Krakau eigentlich die Chance gegeben, den Raum hinter ihm bzw. den teils klaffenden, offenen Raum zwischen Bolla und Hofmann (20) deutlich intensiver zu bespielen.<\/p>\n

Es passierte aber das Gegenteil: Wisla griff prim\u00e4r \u00fcber rechts an und der Linksverteidiger Rafal Mikulec (4) lie\u00df sich massiv hinten hineindr\u00e4ngen, anstatt f\u00fcr Entlastung und eine Verlagerungsoption in etwas h\u00f6heren Positionen zu sorgen.<\/p>\n

Z\u00e4hlbares lieferte Bolla zwar noch nicht, aber gerade gegen technisch unterlegene Gegner wird dieser enorme Offensivdrang, wie man ihn bei Rapid auf dieser Position wohl zuletzt von Christopher Trimmel sah, eine echte Waffe sein. Gesteigerte xA-Zahlen und schlie\u00dflich auch Assists ist dieser Position sind praktisch nur eine Frage der Zeit. Worauf es schlussendlich aber mehr ankommen wird ist die Frage, wie Bolla seine Rolle gegen gleichwertige oder st\u00e4rkere Gegner anlegen wird. Dies k\u00f6nnte man zum ersten Mal beim Bundesligastart gegen Sturm Graz am n\u00e4chsten Sonntag sehen.<\/p>\n

Serge-Philippe Raux Yao<\/h3>\n

Der 197cm gro\u00dfe, franz\u00f6sische Innenverteidiger sah bereits in seinem ersten Pflichtspiel f\u00fcr Rapid wie ein Fels in der Brandung aus. Der 25-J\u00e4hrige ist ein durchaus kompletter und sehr pr\u00e4senter Abwehrspieler, der bei seinem Deb\u00fct vor allem mit seinen Kl\u00e4rungen, aber auch tiefen Balleroberungen punkten konnte.<\/p>\n

Zudem zeigte er auch schon im ersten Spiel seine St\u00e4rken im Pass- und Aufbauspiel. 91% seiner P\u00e4sse kamen an den Mann, was nat\u00fcrlich eine Topstatistik ist, aber auch damit zusammenh\u00e4ngt, dass Rapid im Aufbau vor allem nach der roten Karte kein besonderes Risiko nahm, sondern eher auf Sicherheit setzte. Die Entscheidungsfindung welche P\u00e4sse zu spielen sind, ist bei Raux Yao dennoch ausgezeichnet. So spielte er beispielsweise f\u00fcnf P\u00e4sse ins letzte Drittel \u2013 und alle f\u00fcnf fanden den gew\u00fcnschten Abnehmer.<\/p>\n

Auch zu sehen waren jedoch noch einige Abstimmungsschwierigkeiten aufgrund von mangelnder Eingespieltheit \u2013 sowohl mit Keeper Hedl, der allerdings selbst einen unsicheren Eindruck machte, als auch mit Nebenm\u00e4nnern. Die Kommunikation und Abstimmung ist also definitiv noch verbesserungsw\u00fcrdig, sollte mit mehr Spielen aber nach und nach kommen.<\/p>\n

Mamadou Sangar\u00e9<\/h3>\n

Dass Mamadou Sangar\u00e9 aufgrund seines gesamten F\u00e4higkeiten- und vor allem Aktivit\u00e4tsprofils ein idealer zentraler Mittelfeldspieler f\u00fcr Rapid<\/a> sein wird, haben wir bereits in unserer detaillierten Spieleranalyse unmittelbar nach dem Transfer verdeutlicht. Wie wertvoll er f\u00fcr Rapid sein wird, zeigte er nun erstmals gegen Milan und schlie\u00dflich auch beim Ausw\u00e4rtsspiel in Krakau.<\/p>\n

Der junge Malier ist extrem umtriebig, balanciert seine Laufwege aber so aus, dass er im Schnitt auf der Sechserposition und wie zu erwarten tiefer als Grgic spielt. Obwohl er selbst das Verteidigen nicht als seine St\u00e4rke bezeichnet, zeigte Sangar\u00e9 starke Ans\u00e4tze in Pressing und Gegenpressing, sowie im sofortigen Umschalten nach Balleroberungen, was f\u00fcr die meisten Gegner nur sehr schwer zu verteidigen sein wird. Zudem spielte kein Spieler mehr progressive P\u00e4sse als er und die Passmuster waren ausgewogen und auch von \u00dcberraschungsmomenten gepr\u00e4gt, wie etwa bei einem perfekten, tiefen Zuspiel auf Auer, das gleich zwei Linien des Gegners brach.<\/p>\n

Sangar\u00e9 ist definitiv die offensichtlichste Verst\u00e4rkung f\u00fcr Rapid und er wird binnen k\u00fcrzester Zeit zu einem absoluten Schl\u00fcsselspieler f\u00fcr die H\u00fctteldorfer werden.<\/p>\n

Dion Beljo<\/h3>\n

Beim kroatischen St\u00fcrmer sieht man vor allem zwei Dinge: Seine gut sichtbaren, tollen Anlagen, aber auch einen fehlenden Spielrhythmus, was seinem erfolglosen letzten halben Jahr in Augsburg geschuldet ist.<\/p>\n

In Ans\u00e4tzen sah man bereits, was Beljo auszeichnet: Der 195cm-Mann antizipiert gut, dribbelt sehr zielgerichtet und technisch fein, versteht es, seine Gegner von sich wegzuhalten. Auch seine kombinatorischen F\u00e4higkeiten konnte man vor allem in einer guten Aktion mit Nebenmann Burgstaller beobachten.<\/p>\n

Zwei Dinge fehlen dem Kroaten aber noch: Zu allererst nat\u00fcrlich ein Erfolgserlebnis, was aber auch daran lag, dass er noch nicht ideal von seinen Nebenleuten \u201egef\u00fcttert\u201c wurde und Wisla das Zentrum sehr eng machte. Au\u00dferdem k\u00f6nnte er gerade als Nachfolger von Fally Mayulu im hohen Pressing noch ein wenig intensiver zu Werke gehen, um Rapid hier in einer wichtigen Spielphase weitere Verbesserung zu verschaffen. Wie bei anderen neuen Spielern merkt man allerdings auch, dass Beljo noch ein wenig die Abl\u00e4ufe fehlen und er sich erst an seine neue Rolle und seine Mitspieler gew\u00f6hnen muss.<\/p>\n

Seine Passquote war mit 95% bei 19 P\u00e4ssen ausgesprochen gut, seine Zweikampfquote allerdings \u2013 ebenso wie die von Burgstaller (17%) \u2013 mit nur 19% Erfolg verheerend. Beim Gespann aus Burgstaller und Beljo hatte man ein wenig das Gef\u00fchl, dass sich die beiden gegenseitig auf den F\u00fc\u00dfen stehen. Wie auch bei Raux Yao am anderen Ende des Feldes wird es hier noch darauf ankommen, Automatismen einzustudieren und eine spielerische Selbstverst\u00e4ndlichkeit ins Spiel zu bekommen, was nach dem ersten Pflichtspiel nat\u00fcrlich noch nicht funktionieren kann.<\/p>\n

Noah Bischof<\/h3>\n

Ebenfalls sein Pflichtspieldeb\u00fct f\u00fcr Rapid gab der Vorarlberger Noah Bischof, der im vergangenen Fr\u00fchjahr an die Vienna verliehen war. Auch bei ihm sieht man gute Ans\u00e4tze, allerdings kam er in einer undankbaren Phase des Spiels in die Partie und konnte sich offensiv nicht entfalten. Bei seiner einzigen Abschlusschance nach gutem Laufweg, rutschte ihm der Ball \u00fcber den Rist. Allerdings verteidigte der 21-j\u00e4hrige konsequent und stellte sich gleich zum Deb\u00fct gut in den Dienst der Mannschaft.<\/p>\n

Das neue System<\/h3>\n

Wenn man personelle Neuzug\u00e4nge beleuchtet, muss man auch das eine oder andere Wort zum neuen System verlieren. Wie schon die oben stehende Grafik mit den Durchschnittspositionen zeigt, war Rapid in seiner neuen 4-2-2-2-Grundordnung sehr kompakt und agierte aus einem sehr engen Block heraus. Diese Anordnung sorgte auch daf\u00fcr, dass die H\u00fctteldorfer nach Balleroberungen oder dem \u00dcberspielen einer gegnerischen Linie gut ausschw\u00e4rmen konnten und so offene R\u00e4ume und vor allem kurze Passwege vorfanden. Die in der Grafik angezeigten 71 Meter Blockgr\u00f6\u00dfe auf der y-Achse sind irref\u00fchrend, weil sie auch die Extrempositionen von Cvetkovic (55) und Dursun (66) miteinbeziehen. Mit freiem Auge erkennt man allerdings die Kompaktheit und ausgewogene Spielh\u00f6he der Gr\u00fcn-Wei\u00dfen.<\/p>\n

Gradmesser war das Spiel gegen Wisla dennoch keines. Einerseits weil der Gegner deutliche technische Nachteile hatte und andererseits wegen der roten Karte, die die Partie schlussendlich zu einem \u201eeinfach gewinnen, egal wie\u201c-Match machte. Dass Klau\u00df mit dem Systemwechsel einen etwas systematischeren Plan verfolgt, als man ihn im turbulenten, teils chaotischen Saisonfinish 2023\/24 sah, ist jedoch schon jetzt offensichtlich. Die kommenden Rapid-Spiele werden alleine deshalb ausgesprochen spannend und es wird sicher die eine oder andere Facette geben, die man bisher noch nicht klar beobachten konnte.<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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