{"id":93571,"date":"2024-07-27T13:20:52","date_gmt":"2024-07-27T11:20:52","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=93571"},"modified":"2024-07-26T16:34:18","modified_gmt":"2024-07-26T14:34:18","slug":"der-kuriose-eklat-beim-olympia-eroeffnungsspiel-argentinien-marokko","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/weitere-lander\/der-kuriose-eklat-beim-olympia-eroeffnungsspiel-argentinien-marokko\/","title":{"rendered":"Der kuriose Eklat beim Olympia-Er\u00f6ffnungsspiel Argentinien – Marokko"},"content":{"rendered":"\n\n
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Die deutsche Fu\u00dfballlegende Sepp Herberger pr\u00e4gte den Spruch: \u201eDas Spiel dauert 90 Minuten.\u201c Bei einem der beiden Auftaktspiele des olympischen Fu\u00dfballturniers kam es durch Fankrawalle und eine kontroverse Schiedsrichterentscheidung jedoch dazu, dass die Begegnung zwischen Argentinien und Marokko erst nach vier Stunden ein Ende fand. Die Umst\u00e4nde f\u00fchrten zu erhitzten Gem\u00fctern, vor allem bei den Argentiniern. Das sind die Hintergr\u00fcnde.<\/p>\n

Das Spiel<\/h3>\n

Die Olympischen Spiele wurden am 26. Juli offiziell er\u00f6ffnet, vier Sportarten, darunter Fu\u00dfball, wurden allerdings schon davor ausgetragen. So kam es am Mittwoch (24.) zu den beiden Auftaktspielen des olympischen Fu\u00dfballturniers. Spanien besiegte die usbekische Auswahl mit 2:1, w\u00e4hrend Marokko mit demselben Ergebnis \u00fcber Argentinien triumphierte. Letztere Partie sorgt aber durch das Zustandekommen des Resultats f\u00fcr reichlich Z\u00fcndstoff.<\/p>\n

Doch alles von Anfang. Die erste Halbzeit verlief ausgeglichen und die favorisierten Argentinier verzeichneten vier Sch\u00fcsse, aus denen jedoch kein Treffer wurde. Demgegen\u00fcber schlug sich Marokko, die als U23-Afrika-Cup Sieger von 2023 nicht zu untersch\u00e4tzen sind, tapfer, konnte gegnerische Offensivakzente neutralisieren und zeigte sich im eigenen Angriff mutig. So erzielte Soufiane Rahimi quasi mit dem Pausenpfiff das 1:0, bei dem auch Villarreals Ilias Akhomach mit einem traumhaften Assist-Assist mit der Hacke gl\u00e4nzte.<\/p>\n

In Halbzeit zwei starteten die Atlasl\u00f6wen<\/i> perfekt, sechs Minuten nach Anpfiff verwandelte Rahimi einen Elfmeter, der durch einen leichten, aber ausreichenden Schubser durchaus zu geben war. Im weiteren Spielverlauf erkannte Argentinien den Ernst der Lage, der eingewechselte Giuliano Simeone schob einen Flachschuss von Linksverteidiger Julio Soler ein und lie\u00df die himmelblau-wei\u00dfen Hoffnungen wieder erwachen. Es ging also in eine hei\u00dfe Schlussphase, in der die Mannschaft des zweifachen Olympia-Goldmedaillisten Javier Mascherano das 2:2 suchte.<\/p>\n

Der vermeintliche Ausgleich<\/h3>\n

Argentinien dr\u00fcckte nun mehr auf den Ausgleich und verzeichnete einer Nachspielzeit von unfassbaren 15 Minuten acht Sch\u00fcsse, w\u00e4hrend den Marokkanern nur einer gelang. Unglaublich aber wahr, Cristian Medina haute das Leder schlie\u00dflich in die Maschen zum 2:2, wodurch bei der Albiceleste<\/i> alle D\u00e4mme brachen. Die Erregung machte sich auch bei den marokkanischen Fans zu sp\u00fcren, sie konnten sich nicht mehr im Zaum halten und warfen Flaschen auf das Spielfeld, einige st\u00fcrmten dieses sogar und ein kleiner pyrotechnischer Sprengk\u00f6rper explodierte neben den argentinischen Spielern.<\/p>\n

Beim Stand von 2:2 begaben sich beide Teams in die Kabinen. Anschlie\u00dfend herrschte Ungewissheit \u00fcber das Spiel. Wurde es schon abgepfiffen oder nur unterbrochen? Die Video-Leinwand zeigte eine Unterbrechung an, die Fans sollten das Stadion jedoch bereits verlassen. W\u00e4hrend der \u201ePause\u201c waren sich beide Teams klar, nicht weiterspielen zu wollen, doch nach knapp zwei Stunden nahm der VAR zum Entsetzen der Argentinier das Medina-Tor zur\u00fcck und der schwedische Schiedsrichter Glenn Nyberg lie\u00df nochmal f\u00fcr drei Minuten vor leeren R\u00e4ngen spielen, bevor er abpfiff und Marokko mit 2:1 nach \u00fcber vier Stunden gewann.<\/p>\n

Reaktionen<\/h3>\n

Die Nachrichten \u00fcber diesen Vorfall gleich zu Beginn des olympischen Sommers verbreiteten sich rasend schnell und sorgten auf argentinischer Seite f\u00fcr Emp\u00f6rung, auf marokkanischer und franz\u00f6sischer Seite f\u00fcr Schadenfreude und einen gewissen Zynismus.<\/p>\n

Der Pr\u00e4sident des argentinischen Fu\u00dfballverbandes Claudio \u201eChiqui\u201c Tapia beklagte die Vorf\u00e4lle rund um das Spiel \u2013 bereits bei der Nationalhymne wurden die argentinischen Spieler ausgepfiffen \u2013 und k\u00fcndigte an, eine Beschwerde bei der Disziplinarkommission der FIFA zu erheben. Der Weltverband best\u00e4tigte bereits, dass ein Verfahren eingeleitet werde.<\/p>\n

Auch ein paar Spieler der argentinischen A-Nationalmannschaft teilten ihre Meinung. Lionel Messi \u00e4u\u00dferte sich schlicht in einer Instagram-Story mit \u201eau\u00dfergew\u00f6hnlich\u201c. Der Linksverteidiger von Olympique Lyon Nicol\u00e1s Tagliafico f\u00fcgte hinzu: \u201e[\u2026] Wenn es umgekehrt gewesen w\u00e4re, will ich mir nicht vorstellen, was sie sagen w\u00fcrden.\u201c Solidarit\u00e4t bewies indes Atl\u00e9tico Madrids Mittelfeldspieler Rodrigo de Paul: \u201eMehr als je zuvor mit euch. Ihr k\u00f6nnt [es] gegen alle.\u201c:<\/p>\n

Schlie\u00dflich bezeichnete der Chef der Olympiatruppe Javier Mascherano das ganze als \u201egr\u00f6\u00dften Zirkus, den ich in meinem Leben gesehen habe.\u201c und zeigte gro\u00dfe L\u00fccken im Sicherheitskonzept der Olympischen Spiele wurde: \u201eGestern sind sie in unsere Trainingsanlage eingebrochen. Sie haben [Thiago] Almada beraubt.\u201c<\/p>\n

In Argentinien wird nun das Internationale Olympische Komitee als Feindbild ausgemacht, schlie\u00dflich besiegte die Albiceleste Frankreich im letzten Finale der Weltmeisterschaft und die Spiele finden in Frankreich statt. Das Mascherano-Team hat nun zwar immerhin den schwierigsten Gegner hinter sich, muss aber in den n\u00e4chsten Spielen gegen den Irak und die Ukraine aufs Ganze gehen. F\u00fcr Marokko k\u00f6nnen die drei Punkte ein guter Start f\u00fcr einen Lauf wie ihn die A-Nationalmannschaft bei der WM 2022 nahm sein.<\/p>\n

Tim Bosnjak, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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