{"id":93716,"date":"2024-08-04T11:50:06","date_gmt":"2024-08-04T09:50:06","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=93716"},"modified":"2024-08-02T15:20:00","modified_gmt":"2024-08-02T13:20:00","slug":"anekdote-zum-sonntag-234-neue-spieler-braucht-der-gak","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-in-osterreich\/bundesliga\/anekdote-zum-sonntag-234-neue-spieler-braucht-der-gak\/","title":{"rendered":"Anekdote zum Sonntag (234) \u2013 Neue Spieler braucht der GAK"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Der GAK ist wieder da! In der 26. Meisterschaftsrunde kr\u00f6nte eine Niederlage der SV Ried gegen die Vienna die Roten vorzeitig zum Zweitliga-Meister der Saison 2023\/24 und machte die schmerzhafte Niederlage auf der Birkenwiese ein Jahr zuvor, die den Grazern den Aufstieg verpatzte, vergessen. Jetzt schnuppert Sturms Erzrivale wieder Bundesligaluft und hat seine bewegte Geschichte um ein weiteres spannendes Detail angereichert.<\/p>\n

Gegr\u00fcndet 1902 nach dem Vorbild des Wiener Athletiksportclubs etablierte sich der Verein in den Zwanzigern und ist bis heute Rekordsieger der steirischen Landesmeisterschaften. Legend\u00e4re Spieler und Trainer von Rudi Hiden \u00fcber Toni Ehmann, Walter Schachner, Michael Liendl, Savo Ekme\u010di\u0107 und – unvergessen – Adi Pinter gastierten \u00fcber die Jahre an der K\u00f6r\u00f6sistra\u00dfe bzw. den Folgespielorten. Der GAK geh\u00f6rt zu den Stehaufm\u00e4nnchen der \u00f6sterreichischen Fu\u00dfballwelt; auf H\u00f6henfl\u00fcge folgte oft ein b\u00f6ses Erwachen: So spuckte der damalige Obmann Melcher 1975 gro\u00dfe T\u00f6ne und tr\u00e4umte von einem \u201ekleinen Real Madrid\u201c mit Bodenhaftung. Diese Tr\u00e4ume endeten f\u00fcr Melcher allerdings in einer Zelle des Straflandesgerichts: Verdacht auf Untreue. Zur\u00fcck blieb der GAK mit Schulden in Millionenh\u00f6he. Geldsorgen sowie Auf- und Abstiege pr\u00e4gten die Geschichte der Rotjacken. 1981 holte man mit dem Cuppokal 1981 den ersten Titel im Profifu\u00dfball; nach Hin-und-Her zwischen Erster und Zweiter Liga wurde 2004 unter Schachner sogar der (bisher einzige) Meistertitel eingefahren. Drei Jahre sp\u00e4ter brach der Traditionsverein unter seiner Schuldenlast jedoch zusammen und musste in die Dritte Liga absteigen. Die Steirer k\u00e4mpften – wieder einmal – ums \u00dcberleben, doch nach vier Konkursantr\u00e4gen gingen in der Gesch\u00e4ftsstelle endg\u00fcltig die Lichter aus.<\/p>\n

Es musste ein Schnitt her: Mit der Gr\u00fcndung des Parallelklub \u201eGAK 2012, Grazer Athletiksport Klub f\u00fcr Fu\u00dfball\u201c wurde der Reset-Button noch im laufenden Insolvenzverfahren des Stammklubs gedr\u00fcckt. Bei den Funktion\u00e4ren des \u201eGAK alt\u201c stie\u00df der Neuverein von Fischl, Hoyos, Zwischenberger und Koleznik nicht gerade auf Gegenliebe, mehrheitlich war dieser als \u201eder\u201c GAK jedoch rasch anerkannt. Daran \u00e4nderte auch die Unterlassungsverpflichtung, die aus dem GAK 2012 kurzfristig den GAC machte nichts. 2013 suchte der GAC\/GAK neu um Aufnahme in den steirischen Landesverband an, als sich folgende Geschichte zutrug:<\/p>\n

Um in der Ersten Klasse Mitte A zu starten, ben\u00f6tigte man sechzehn Gr\u00fcndungsspieler, die vorher nicht als Spieler bei einem Fu\u00dfballverein gemeldet sein durften. Matthias Dielacher, heute Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der Akademie und Klubsprecher, war damals mit an Bord. Dielacher, der selbst nie Fu\u00dfball im Verein gespielt hatte, stand schnell als Gr\u00fcndungsspieler fest. An jeder Ecke wurden in der Folge weitere Spieler f\u00fcr das \u201erote Projekt\u201c gecastet. \u00dcberzeugt, dass sie sechzehn Herren ohne Kluberfahrung zusammen hatten, meldete sich der GAC\/GAK schlie\u00dflich beim Fu\u00dfballverband an. Doch einen Tag vor dem Stichtag erhielten die Neofu\u00dfballer die Nachricht, dass einer der sechzehn Kicker einst als 8-j\u00e4hriger beim SV Hausmannst\u00e4tten, einem Grazer Vorstadtklub, als Spieler angemeldet war. Der Herr war von seiner Mutter angemeldet worden und hatte selbst keine Ahnung von seiner einstigen Mitgliedschaft gehabt. Bei den Gr\u00fcndungsv\u00e4tern herrschte nun helle Aufregung: In der \u201eK\u00f6r\u00f6sistube\u201c, einem Fantreff, Ecke Lange Gasse\/K\u00f6r\u00f6sistra\u00dfe, beratschlagte man bei ein paar Bieren, wie man weiter vorgehen wollte. Die Zeit dr\u00e4ngte und irgendwo musste man einen sechzehnten Spieler hervorzaubern.<\/p>\n

Pl\u00f6tzlich ging die T\u00fcr des Wirtshauses auf und ein Unbekannter trat ein. Einer, der Herrenrunde, deutete dies als Wink des Schicksals und fragte den Mann – eher formal; schlie\u00dflich war es ein Fanlokal -, ob er GAK-Anh\u00e4nger sei. Als dieser bejahte, lautete die n\u00e4chste Frage, ob er jemals bei einem Fu\u00dfballklub gemeldet war. \u201eNein.\u201c<\/em>; sagte der Mann und sch\u00fcttelte den Kopf. Daraufhin setzten die Gr\u00fcndungsv\u00e4ter den Unbekannten, der nicht ganz n\u00fcchtern war, mit seinen Kontaktdaten als Spieler Nr. 16 ins Formular ein. Fristgerecht konnte der Aufnahme in den Verband nun doch entsprochen werden und der GAK-Fan sicherte sich als Gr\u00fcndungsmitglied seinen Platz in der roten Fu\u00dfballhistorie. So schnell kann\u2019s gehen. Sechs Aufstiege sp\u00e4ter kickten die \u201eRotjacken\u201c wieder im Profifu\u00dfball und seit 2024\/25 auch wieder in der obersten Spielklasse. Neue Spieler werden jetzt nicht mehr zuf\u00e4llig gefunden, sondern gescoutet und gekauft.<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Der GAK ist wieder da! In der 26. Meisterschaftsrunde kr\u00f6nte eine Niederlage der SV Ried gegen die Vienna die Roten vorzeitig zum Zweitliga-Meister der Saison 2023\/24 und machte die schmerzhafte Niederlage auf der Birkenwiese ein Jahr zuvor, die den Grazern den Aufstieg verpatzte, vergessen. Jetzt schnuppert Sturms Erzrivale wieder Bundesligaluft…<\/p>\n","protected":false},"author":65,"featured_media":93080,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_expiration-date-status":"","_expiration-date":0,"_expiration-date-type":"","_expiration-date-categories":[],"_expiration-date-options":[]},"categories":[7],"tags":[8076,10370,466],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/93716"}],"collection":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/65"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=93716"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/93716\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":93717,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/93716\/revisions\/93717"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media\/93080"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=93716"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=93716"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=93716"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}