{"id":93735,"date":"2024-08-02T17:52:32","date_gmt":"2024-08-02T15:52:32","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=93735"},"modified":"2024-08-02T17:52:56","modified_gmt":"2024-08-02T15:52:56","slug":"analyse-rapid-fegt-ueber-wisla-krakau-hinweg","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/europa-league\/analyse-rapid-fegt-ueber-wisla-krakau-hinweg\/","title":{"rendered":"Analyse: Rapid fegt \u00fcber Wisla Krakau hinweg"},"content":{"rendered":"\n\n
\n\"\"\/\n<\/div>\n\n

\"\"<\/a><\/p>\n

Mit einem 6:1-Heimsieg \u00fcber Wisla Krakau bescherte Rapid seinen Fans gestern Abend in stimmungsvollen Ambiente im Weststadion ein erstes, fr\u00fches Saisonhighlight. Wenn man dabei die erste Halbzeit betrachtet, k\u00f6nnten wohl noch viele folgen \u2013 denn Rapid pr\u00e4sentierte sich technisch sicher, kompakt, explosiv und hungrig.<\/i><\/p>\n

Rapid-Trainer Robert Klau\u00df schickte eine durchaus offensive Mannschaft im 4-2-2-2-System aufs Feld. Burgstaller und Beljo st\u00fcrmten, dahinter sollten Seidl und Jansson mit ihrem hohen Aktionsradius f\u00fcr die n\u00f6tigen Ballverteilungen und Dribblings sorgen. Statt des gesperrten Bendeg\u00faz Bolla spielte erwartungsgem\u00e4\u00df Moritz Oswald.<\/p>\n

\u00dcberraschend offensiv ausgerichteter Oswald<\/h3>\n

Und Letzterer war gleich eine der positiven \u00dcberraschungen des Spiels. Oswald interpretierte seine Rolle ebenso offensiv wie Bolla, stellte die Polen auf ihrer linken Abwehrseite vor gro\u00dfe Probleme und war mit vier Schussvorlagen und vier Schl\u00fcsselp\u00e4ssen auch der aktivste Vorbereiter bzw. Einf\u00e4dler bei den Gr\u00fcn-Wei\u00dfen. Der Assist zum 3:0 war schlie\u00dflich auch ein z\u00e4hlbarer Erfolg f\u00fcr den U21-Teamspieler. Effizienter war nur Isak Jansson, der gleich drei Assists sammelte und seine steigende Formkurve best\u00e4tigte.<\/p>\n

Jansson enorm schwer zu verteidigen<\/h3>\n

Der Schwede ist einer der Spieler, die bei Rapid in der neuen Saison einen Unterschied ausmachen k\u00f6nnen. Vor allem seine Umtriebigkeit und die vielen Positionswechsel sind f\u00fcr den Gegner nur sehr schwer zu verteidigen. Das war etwa vor Burgstallers drittem Treffer zum 4:0 sichtbar, als Jansson pl\u00f6tzlich von der rechten Seite zur Mitte zog und seinem Offensivpartner assistierte. Da auch Janssons Nebenmann Matthias Seidl in der Offensive sehr polyvalent und teilweise \u2013 wie auch der Schwede \u2013 instinktgetrieben ist, funktionieren diese kleinen, aber effizienten Positionsrochaden sehr gut.<\/p>\n

Sangar\u00e9 als Herzst\u00fcck der Mannschaft<\/h3>\n

Der klare Schl\u00fcsselspieler<\/a> der neuen Rapid-Mannschaft ist allerdings Mamadou Sangar\u00e9. Der Malier ist ein Box-to-Box-Midfielder, wie ihn Rapid schon lange nicht mehr in seinen Reihen hatte und \u00fcberzeugt mit Kampfkraft, St\u00e4rken im Gegenpressing, aber auch Spielwitz und ausgesprochen intelligenten P\u00e4ssen und Spielverlagerungen. Vor allem die Verlagerungen waren ein Grund daf\u00fcr, dass der polnische Zweitligist in vielen Situationen nicht mitkam und von den sehr schnellen und gezielten Umschaltmomenten der H\u00fctteldorfer immer wieder \u00fcberrumpelt wurde.<\/p>\n

Kompakter Block als \u201eSicherheitsgarantie\u201c<\/h3>\n

Vor der Umstellung aufs 4-2-2-2 durch Robert Klau\u00df fragte man sich, ob die Herangehensweise und Ausrichtung mit dem bestehenden Spielermaterial nicht deutlich zu offensiv sein wird und wie Rapid eine ausbalancierte R\u00fcckw\u00e4rtsbewegung bewerkstelligen kann. Die beiden Spiele gegen Wisla Krakau zeigten nun bereits recht gut, was Klau\u00df\u2019 Plan im neuen System ist.<\/p>\n

Bereits in der Analyse des Hinspiels<\/a> erw\u00e4hnten wir die sehr kompakte Grundordnung und die geringen Abst\u00e4nde zwischen den Mannschaftsteilen. Im Heimspiel war dies sogar noch markanter:<\/p>\n

\"\"<\/a>Screenshot von Wyscout S.p.a.<\/a><\/em><\/p>\n

In dieser Grafik sehen wir die Durchschnittspositionen der Rapid-Spieler beim 6:1 gegen Wisla Krakau. Gerade der Schnitt in der Tiefe, also auf der y-Achse ist hier hochinteressant, denn Rapid schaffte es im Schnitt einen Block von nur 36 Metern Tiefe zu kreieren, was f\u00fcr ausgesprochen hohe Kompaktheit und die besagten, geringen Abst\u00e4nde spricht.<\/p>\n

Mehrere Faktoren sichern hohe Kompaktheit<\/h3>\n

Der Schl\u00fcssel zur Kompaktheit ist nicht eine einzelne Facette, sondern das Zusammenspiel mehrerer. Unter anderem:<\/p>\n

…die hohe Positionierung der Innenverteidigung, die bei B\u00e4llen hinter die eigene Abwehr von Raux-Yaos Schnelligkeit auf l\u00e4ngere Distanzen lebt.<\/p>\n

…der bereits erw\u00e4hnte, hohe Aktionsradius von Sangar\u00e9, aber auch Grgic.
\n…die Umtriebigkeit von Seidl und Jansson, vor allem in der Breite, was es dem Gegner sehr schwer macht, innerhalb dieses Rapid-Blocks stressfrei zu verteidigen.
\n..die starken Abkipp- und Pendelbewegungen der beiden St\u00fcrmer, die sich beide immer wieder ins Mittelfeld zur\u00fcckfallen lassen, um B\u00e4lle festzumachen oder zu kombinieren, dann aber doch wieder gut den Strafraum besetzen.<\/p>\n

In der Breite ist die obenstehende Grafik hingegen nicht sehr repr\u00e4sentativ. Einerseits weil etwa Jansson und Seidl so stark rochierten, dass eine Durchschnittsposition hier tats\u00e4chlich einfach den Mittelwert und keine repr\u00e4sentative Feldposition darstellt. Andererseits weil etwa Moritz Oswald ab der 62. Minute von der rechten Abwehrseite auf die Sechs wechselte \u2013 dadurch ist seine Durchschnittsposition \u201erealtaktisch\u201c verf\u00e4lscht.<\/p>\n

Extremer Torhunger in der ersten Halbzeit…<\/h3>\n

Die Kompaktheit war eine Sache \u2013 aber der noch viel wichtigere Faktor im Rapid-Spiel war die Freude der H\u00fctteldorfer am Kicken und der Torhunger der Gastgeber. Im Laufe der ersten Halbzeit spielte sich Rapid gegen einen \u00fcberforderten Gegner in einen Rausch und man wollte stets mehr. So auch Mamadou Sangar\u00e9, der Dion Beljo den Elfer \u201ewegnahm\u201c und am wei\u00dfrussischen Keeper der Polen scheiterte. Doch trotz des vergebenen Elfers schien es innerhalb der Truppe kein b\u00f6ses Blut zu geben. Die beiden Spieler klatschten ab \u2013 und vier Minuten sp\u00e4ter sorgte mit dem seinen Gegenspielern oft klar \u00fcberlegenen Raux-Yao ein weiterer Neuzugang ohnehin f\u00fcr das 5:0.<\/p>\n

…unerkl\u00e4rliches \u201eS\u00e4ttigungsgef\u00fchl\u201c in der zweiten<\/h3>\n

In der zweiten Halbzeit tauschte Robert Klau\u00df durch, nahm mit Beljo, Burgstaller und Sangar\u00e9 drei Schl\u00fcsselspieler vom Platz und brachte stattdessen Bischof, Dursun und Kaygin. Damit verzichtete Klau\u00df auch auf die Chance, Rekorde aufzustellen. Der h\u00f6chste Sieg im (nicht mehr ganz so) neuen Stadion war ein 6:0 gegen die Wiener Viktoria in der Corona-Zeit. Der h\u00f6chste Sieg im Europacup war ein 8:0 gegen Avenir Beggen im Jahr 1982. Klau\u00df zog die Schonung seiner Spieler aber vor.<\/p>\n

Die Jungrapidler, die in der zweiten Halbzeit ran durften, lie\u00dfen dann in einer bereits gewonnenen Partie ein wenig den Esprit vermissen. Gerade die St\u00fcrmer wirkten verkrampft. Angesichts der stressfreien Ausgangslage in der zweiten Halbzeit, h\u00e4tte von Bischof und Dursun deutlich mehr kommen m\u00fcssen. Nicht nur spielerisch-technisch, sondern auch was den unbedingten Willen betrifft, weitere Tore nachzulegen oder zumindest in gute Abschlusssituationen zu kommen. Kaygin war etwas bem\u00fchter, brachte aber auch nicht die z\u00fcndenden Ideen ein, f\u00fcr die man ihn urspr\u00fcnglich holte. Christoph Lang, der aktuell ebenfalls keine besonders einfache Situation vor der Brust hat, legte nach Traumpass des wechselhaft agierenden Auer schlie\u00dflich doch noch das sechste Tor nach.<\/p>\n

Rapids \u201ezweieinhalbter Anzug\u201c<\/h3>\n

Klau\u00df setzte hier aber bewusst auf sehr unerfahrene Spieler, wie eben Dursun oder Vincze. B\u00f6ckle, Kerschbaum und Cvetkovic verblieben auf der Bank. Wenn man bedenkt, dass etwa Louis Schaub noch nicht matchfit war, Sch\u00f6ller verletzt, Bolla gesperrt ist, dann sah man in der zweiten H\u00e4lfte weniger den zweiten Anzug, sondern eher den \u201eAnzug 2.5\u201c in Gr\u00fcn-Wei\u00df. Dass dieser nicht wie eine ge\u00f6lte Maschine l\u00e4uft, ist nat\u00fcrlich auch klar. Aber bei 5:0 w\u00e4re mit etwas mehr Lockerheit auch f\u00fcr die Einwechselspieler deutlich mehr drin gewesen. Einzig zum Ende des Spieles hin war wegen dem starken Regen spielerisch kaum mehr sauberer Fu\u00dfball m\u00f6glich.<\/p>\n

Der erste Gradmesser wird Sturm<\/h3>\n

Es sollte Kritik auf hohem Niveau sein. Rapid deklassierte den polnischen Cupsieger schlussendlich verdient und in der ersten Halbzeit auch spektakul\u00e4r. Die Fans gingen zufrieden nach Hause, das Echo war unisono dasselbe: \u201eVerstecken brauchen wir uns vor niemandem \u2013 aber wie gut wir wirklich sind, wird das Match gegen Sturm am Sonntag zeigen. Und die erwischen wir vielleicht zu einem guten Zeitpunkt\u2026<\/i>\u201c<\/p>\n

Daniel Mandl, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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