{"id":94141,"date":"2024-08-25T11:50:21","date_gmt":"2024-08-25T09:50:21","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=94141"},"modified":"2024-08-23T16:14:24","modified_gmt":"2024-08-23T14:14:24","slug":"anekdote-zum-sonntag-237-lang-lebe-der-koenig","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-in-osterreich\/sonstiges\/anekdote-zum-sonntag-237-lang-lebe-der-koenig\/","title":{"rendered":"Anekdote zum Sonntag (237) \u2013 Lang lebe der K\u00f6nig!"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Die letzten Wochen der Saison 2023\/24 waren f\u00fcr Andreas Heraf eine Zeit zum Vergessen: Nachdem seine Lustenauer Austria nur mehr mit Minimalchancen den Kampf um den Klassenerhalt f\u00fchren musste, stand der ganze Verein unter Strom. Beim 1:1 gegen seinen Ex-Verein Rapid vergriff sich Heraf gegen\u00fcber einem Fan dann im Ton und musste – mitten im Abstiegskampf – vor dem Bundesliga\u2011Strafsenat antanzen. Letztendlich wurde das (kaum) Unabwendbare auch Realit\u00e4t und Lustenau beendete die Saison auf dem letzten Tabellenplatz. Heraf packte daraufhin seine Koffer und siedelte nach Berlin \u00fcber, wo er nun den DDR-Rekordmeister BFC Dynamo in der vierten Liga betreut.<\/p>\n

Als Trainer ist Andreas Heraf bis jetzt eher ein Wandervogel, seine Spielerkarriere dagegen gestaltete sich konstanter: Rapid Wien war f\u00fcr den damals 11-j\u00e4hrigen erst sein zweiter Jugendverein; mit 18 Jahren unterschrieb er bei den Gr\u00fcn-Wei\u00dfen einen Profivertrag. 1988 wechselte Heraf zur Vienna um \u00fcber Salzburg, Steyr und Hannover 96 schlie\u00dflich wieder bei seinen Gr\u00fcn-Wei\u00dfen anzuheuern. Die erfolgreiche Rapidmannschaft der 90er ist ohne den langm\u00e4hnigen Defensivkicker undenkbar: Als SCR-Profi wurde Heraf in dieser Zeit (wieder) Meister, Cupsieger und Europokalfinalist. 2001 beendete der elffache Nationalspieler seine Karriere in K\u00e4rnten und beehrte danach (bislang) 22 Vereine oder Nationalmannschaften als Trainer. Dabei musste der geb\u00fcrtige Wiener schon tiefe T\u00e4ler durchwandern, etwa, als man in Neuseeland seine Menschenf\u00fchrung mit jener des Massenm\u00f6rders Hitler verglich oder als der deutsche Drittligist T\u00fcrkg\u00fcc\u00fc M\u00fcnchen in seiner Amtszeit Insolvenz anmeldete. Erfolge hat der Trainer Heraf aber auch zu verbuchen: So hielt er mit Ried die Klasse oder stieg mit Schwarz-Wei\u00df Bregenz in die Zweite Liga auf.<\/p>\n

Die heutige Anekdote spielt in jener Zeit als Andi Heraf noch Spieler von Rapid war und eine denkw\u00fcrdige Champions-League-Partie gegen Manchester United anstand: Im Old Trafford fingen sich die Gr\u00fcn-Wei\u00dfen im September 1996 eine 0:2-Niederlage gegen die Red Devils<\/em> ein. Das war f\u00fcr viele Rapidler aber kein Grund zu gro\u00dfer Trauer: Der Gro\u00dfteil der Mannschaft des \u00f6sterreichischen Rekordmeisters fand es aufregend genug gegen den Kultverein und seine Stars kicken zu d\u00fcrfen, sodass sich vor Anpfiff einige SCR-Profis in die Schlange vor dem Fanshop eingereiht hatten, um Mitbringsel zu kaufen.<\/p>\n

Die beste Erinnerung an dieses Spiel sollte aber die damalige Nummer 20 der H\u00fctteldorfer ergattern und das, ohne auch nur ein britisches Pfund f\u00fcr sie zu bezahlen: Nach Abpfiff des Spiels fragte Heraf niemand Geringeren als \u00c9ric Cantona<\/a> nach seinem Trikot. Doch der franz\u00f6sische St\u00fcrmer sch\u00fcttelte zun\u00e4chst den Kopf. \u201eUnser Zeugwart hat uns das Tauschen verboten.\u201c<\/em>, meinte er bestimmt. Andi war jedoch nicht auf den Mund gefallen. Mit spitzb\u00fcbischem Grinsen entgegnete er: \u201eAber \u00c9ric, du bist der K\u00f6nig von Manchester und hast alle Rechte!\u201c<\/em> Diese Schmeichelei verfehlte ihre Wirkung nicht: Manchester Uniteds h\u00e4ngende Spitze zog sich postwendend die verschwitze Dress \u00fcber den Kopf und dr\u00fcckte sie dem freudigen Wiener in die Hand. \u201eKing \u00c9ric\u201c \u2013 wie er tats\u00e4chlich gerufen wurde \u2013 lie\u00df sich nicht lumpen, entledigte sich auch seiner wei\u00dfen Shorts und h\u00e4ndigte sie Heraf ebenfalls aus. Dann drehte er sich um und ging nur in Unterhosen in die Umkleidekabine des Heimteams. Zur\u00fcck blieb ein – trotz Niederlage – \u00fcbergl\u00fccklicher Andi Heraf.<\/p>\n

Beim R\u00fcckspiel in Wien, das Rapid auch verlieren sollte, tauschte der sp\u00e4tere Trainer dann sein Trikot mit jenem von Jordi Cruyff. Andis \u201eBeute\u201c vom Ausw\u00e4rtsspiel konnte dieses \u201eTauschgesch\u00e4ft\u201c aber nicht schlagen; seine Mitspieler waren neidisch. Zu guter Letzt bleibt nur eine Frage: Wie korreliert diese Geschichte mit jener Legende, die besagt, dass \u00c9ric Cantona sein Trikot in Manchester einem gewissen Trifon Ivanov<\/a> \u00fcberreicht hat. Tja, wor\u00fcber frau nicht reden kann, dar\u00fcber muss frau schweigen.<\/p>\n

Marie Samstag, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Die letzten Wochen der Saison 2023\/24 waren f\u00fcr Andreas Heraf eine Zeit zum Vergessen: Nachdem seine Lustenauer Austria nur mehr mit Minimalchancen den Kampf um den Klassenerhalt f\u00fchren musste, stand der ganze Verein unter Strom. Beim 1:1 gegen seinen Ex-Verein Rapid vergriff sich Heraf gegen\u00fcber einem Fan dann im Ton…<\/p>\n","protected":false},"author":65,"featured_media":86159,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_expiration-date-status":"","_expiration-date":0,"_expiration-date-type":"","_expiration-date-categories":[],"_expiration-date-options":[]},"categories":[12],"tags":[8076,10370,3486,99,14116,29867],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94141"}],"collection":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/65"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=94141"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94141\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":94142,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94141\/revisions\/94142"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media\/86159"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=94141"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=94141"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=94141"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}