{"id":94469,"date":"2024-09-04T12:41:08","date_gmt":"2024-09-04T10:41:08","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=94469"},"modified":"2024-09-04T12:47:10","modified_gmt":"2024-09-04T10:47:10","slug":"markus-schopp-beim-lask-doppelrolle-mit-risiken-und-chancen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-in-osterreich\/bundesliga\/markus-schopp-beim-lask-doppelrolle-mit-risiken-und-chancen\/","title":{"rendered":"Markus Schopp beim LASK: Doppelrolle mit Risiken und Chancen"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Markus Schopp wird zuk\u00fcnftig beim LASK eine tragende Rolle spielen, da er nicht nur als Trainer, sondern auch als Sportdirektor verpflichtet wurde. Die meisten LASK-Fans sind sehr gl\u00fccklich mit dieser Personalentscheidung und hoffen, dass ihr Verein nach dem Fehlstart in die neue Saison nun wieder m\u00f6glichst schnell Punkte sammeln wird. Was spricht f\u00fcr die Bestellung des ehemaligen Hartberg-Trainers und was spricht dagegen? Wir haben uns einige Punkte angesehen.<\/em><\/p>\n

Spielstil: Vom Pressing zum Ballbesitzfu\u00dfball<\/h3>\n

Der LASK und der TSV Hartberg waren vor einigen Jahren wahrscheinlich die beiden Mannschaften, die sich von ihrer Spielidee am meisten unterschieden. Der LASK war \u00fcber weite Strecken die Mannschaft in \u00d6sterreich, die das intensivste Angriffspressing praktizierte. Man setzte auf hohe Ballgewinne und agierte in dieser Hinsicht teilweise intensiver als Red Bull Salzburg. Insbesondere Oliver Glasner und Val\u00e9rien Isma\u00ebl verk\u00f6rperten diese Spielidee, die den gegnerischen Mannschaften gro\u00dfe Schwierigkeiten bereitete. F\u00fcr Interessierte gibt es hier eine gute Taktikanalyse, die das LASK-Pressing in der Saison 2018\/19 unter die Lupe nimmt<\/a>.<\/p>\n

Der TSV Hartberg wiederum setzte auf eine andere Philosophie. Markus Schopp verlangte von seinen Sch\u00fctzlingen immer spielerische L\u00f6sungen und kannte dabei keine Kompromisse, selbst gegen am Papier wesentlich st\u00e4rkere Gegner. Er setzte auf ein sauberes Kurzpassspiel, das beim eigenen Tormann anfing und idealerweise im gegnerischen Strafraum beim St\u00fcrmer endete. Man nahm dabei gegen stark anpressende Mannschaften viel Risiko und nahm letztendlich beispielsweise auch hohe Niederlagen gegen RB Salzburg in Kauf. 2019 verlor man gegen RB Salzburg mit 2:7, im Jahr darauf gab es ein 0:6 und 1:7-Debakel. Die letzten beiden Partien im Fr\u00fchjahr 2024 endeten jeweils mit einem 5:1-Sieg gegen RB Salzburg. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht, dass die Oststeirer auch Ballverluste im eigenen Drittel in Kauf nahmen:<\/p>\n

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Je dunkler das Blau, desto mehr Ballverluste fanden in diesen Zonen im Vergleich mit den Liga-Konkurrenten statt. Quelle: Wyscout S.p.a.<\/a><\/em><\/p>\n

Die obige Aufz\u00e4hlung der hohen Niederlagen gegen Red Bull Salzburg soll keine Kritik am LASK-Neotrainer sein, sondern nur verdeutlichen, dass er an seine Spielidee glaubt und keine Kompromisse eingeht. Auf der Habenseite stehen n\u00e4mlich durchaus auch viele Partien, wo er gegen nominell st\u00e4rkere Gegner dank eines guten Positionsspiels verdient gewann und den Zuschauern auch noch Kombinationen aus dem Lehrbuch zeigte. Der TSV Hartberg war im Grunddurchgang der vergangenen Saison die Mannschaft mit den l\u00e4ngsten Ballbesitzphasen und hielt den Ball im Schnitt l\u00e4nger in den eigenen Reihen als Red Bull Salzburg. Speziell war dabei aber auch, dass die Hartberger im Aufbauspiel nicht nur gut den Ball in den Reihen halten konnten, sondern auch nach Ballgewinnen im Konter extrem stark waren. Das war im starken Grunddurchgang der Hartberger vielleicht die gr\u00f6\u00dfte St\u00e4rke, dass man sowohl mit geduldigem Ballbesitzspiel als auch mit geradlinigen Aktionen nach Ballgewinnen zu Torchancen kam.<\/p>\n

Aktuell sind die Unterschiede, was die Spielidee der beiden Mannschaften angeht, jedoch nicht mehr so gro\u00df, wie noch in der Vergangenheit. Der LASK strebt schon l\u00e4nger eine DNA-Ver\u00e4nderung an und will weg vom intensiven Pressing, zum gepflegten Ballbesitzspiel. Dieser \u00dcbergang verlief allerdings nicht reibungslos und kostete einigen Trainern den Job. Insofern ist es durchaus passend, dass mit Markus Schopp ein Trainer verpflichtet wurde, der einen gepflegten Ballbesitzfu\u00dfball auch mit einem deutlichen billigeren Kader installieren konnte.<\/p>\n

Die Doppelfunktion als Trainer und Sportchef<\/h3>\n

Markus Schopp war bereits beim TSV Hartberg Trainer und Sportdirektor in Personalunion und h\u00e4lt gerne die Z\u00fcgel in der eigenen Hand. Allerdings wird diese Doppelfunktion bei einem Klub wie dem LASK, der sich in den letzten Jahren wirtschaftlich auch in anderen Sph\u00e4ren bewegt als in der Vergangenheit, um einiges herausfordernder sein Neben der t\u00e4glichen Trainingsarbeit und den vielen Partien im Herbst wird es alles andere als einfach werden, die zahlreichen Aufgaben eines Sportdirektors bew\u00e4ltigen zu k\u00f6nnen. Und wenn man an Klubs wie den SK Sturm Graz und den SK Rapid denkt, sieht man, dass ein gutes Zusammenspiel zwischen den Sportdirektoren und den Trainern die Basis f\u00fcr eine gelungene Transferpolitik und letztendlich auch den Erfolg ist. Statt eines Doppelpasses setzt Markus Schopp hier zu einem kraftraubenden Sololauf an, der sehr viel Energie kosten wird. Nat\u00fcrlich k\u00f6nnte man hier noch nachbessern und einen Sportdirektor einsetzen, der den Vorstellungen von Markus Schopp entspricht \u2013 vorausgesetzt, er ist \u00fcberhaupt bereit, einen Teil seiner Zust\u00e4ndigkeiten abzugeben.<\/p>\n

Gruber und Annerl: Gegens\u00e4tze in Person<\/h3>\n

LASK-Pr\u00e4sident Siegmund Gruber und Hartberg-Pr\u00e4sidentin Brigitte Annerl sind zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein k\u00f6nnten. Die Hartberg-Pr\u00e4sidentin ist verbindlich, integrativ und eher harmonisch veranlagt. Der LASK-Pr\u00e4sident Siegmund Gruber wurde von Medien freundlich als Mann mit Ecken und Kanten beschrieben und sagt von sich selbst, dass er nie \u201eEverybody’s Darling\u201c werden wird. Er will einen Titel mit dem LASK holen und ver\u00e4rgerte mehrmals mit unpopul\u00e4ren Entscheidungen selbst die treuesten LASK-Fans. Mit ihm am Steuer kehrt selten Ruhe ein. Als Beispiele k\u00f6nnen die mehr als umstrittene Verpflichtung von Jerome Boateng, die \u201erosa-Dressen-Aff\u00e4re\u201c und willk\u00fcrliche Stadionverbote genannt werden. Auch bei der Bestellung von Trainern sorgte er f\u00fcr \u00c4rger und Verwunderung bei den Fans, die beispielsweise sowohl bei der Bestellung als auch bei der Entlassung von Didi K\u00fchbauer sprachlos waren.<\/p>\n

Mit Markus Schopp und Siegmund Gruber treffen zwei \u201eAlphatiere\u201c aufeinander. Man k\u00f6nnte es auch freundlicher formulieren und von starken Charakteren sprechen. Es bleibt abzuwarten, ob die Chemie zwischen den beiden stimmen wird, insbesondere in Phasen, wo der Erfolg auf sich warten l\u00e4sst. Markus Schopp ist n\u00e4mlich kein Trainer, der sich \u00fcber Einfl\u00fcsterer freut.<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Markus Schopp wird zuk\u00fcnftig beim LASK eine tragende Rolle spielen, da er nicht nur als Trainer, sondern auch als Sportdirektor verpflichtet wurde. Die meisten LASK-Fans sind sehr gl\u00fccklich mit dieser Personalentscheidung und hoffen, dass ihr Verein nach dem Fehlstart in die neue Saison nun wieder m\u00f6glichst schnell Punkte sammeln wird….<\/p>\n","protected":false},"author":5,"featured_media":86039,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_expiration-date-status":"","_expiration-date":0,"_expiration-date-type":"","_expiration-date-categories":[],"_expiration-date-options":[]},"categories":[7],"tags":[1984,3591,13035,1974,243,54],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94469"}],"collection":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/5"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=94469"}],"version-history":[{"count":2,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94469\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":94472,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/94469\/revisions\/94472"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media\/86039"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=94469"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=94469"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=94469"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}