{"id":95040,"date":"2024-10-08T10:50:51","date_gmt":"2024-10-08T08:50:51","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=95040"},"modified":"2024-10-08T10:07:53","modified_gmt":"2024-10-08T08:07:53","slug":"andreas-schicker-vom-lehrbua-zum-mann-der-stunde","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-in-osterreich\/bundesliga\/andreas-schicker-vom-lehrbua-zum-mann-der-stunde\/","title":{"rendered":"Andreas Schicker: Vom „Lehrbua“ zum Mann der Stunde"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Andreas Schicker verl\u00e4sst den SK Sturm in Richtung Hoffenheim. Er hat Sturm wieder zur Erfolgsmarke gemacht und steht jetzt vor seiner bisher gr\u00f6\u00dften Herausforderung. Ein Kommentar.<\/em><\/p>\n

„Was willst mit dem Lehrbuben vom Kreissl?“ lautete so mancher Kommentar als Andreas Schicker vor vier Jahren, am 1. Mai, Sturms Gr\u00fcndungstag, zum Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer des SK Sturm ernannt wurde und G\u00fcnter Kreissl in dieser Funktion nachfolgte. In Graz eine nicht seltene Reaktion, wenn es um einschneidende Ver\u00e4nderungen bei den Schwarzwei\u00dfen geht. Zuerst wird einmal geschimpft. Dass sich die Vorurteile als haltlos herausstellten, stellt heute, nach zwei errungenen Cupsiegen und einem Meistertitel in der \u00c4ra Schicker niemand mehr infrage.<\/p>\n

Sturm hat sich unter dem Obersteirer zur Nummer Eins \u00d6sterreichs entwickelt, spielt in der Champions League und ist wieder eine namhafte Adresse, wenn es darum geht, sich als Verein f\u00fcr neue Spieler interessant zu machen. \u00dcberhaupt, die Transferpolitik: Schicker hat von Anfang an einen klaren Weg verfolgt was die Verpflichtung neuer Akteure angeht. Besonders hervorzuheben sind dabei die Ein- und Weiterverk\u00e4ufe wie Kelvin Yeboah, Rasmus Hojlund, Emanuel Emegha oder Alexander Prass. Sie waren No-Names als sie zu Sturm kamen, spielten in Graz gro\u00df auf und wurden lukrativ weiterverkauft. Hinzu kam die Verpflichtung von langfristig in Graz spielenden Akteuren, sogenannten Achsenspielern, wie Gregory W\u00fcthrich, Jon Gorenc Stankovic und Otar Kiteishvili und j\u00fcngst Mika Biereth. Um sie herum wurden, trotz der weiterziehenden Abg\u00e4nge, immer schlagkr\u00e4ftige Teams aufgebaut. „Einfahrer“ waren selten, am ehesten nicht funktioniert haben die Personalien wie Luca Kronberger oder Bryan Texeira. Und selbst letzterem ist es in der \u00c4ra Schicker gelungen, sich einen Platz in den Herzen der Fans zu sichern. Als er n\u00e4mlich das entscheidende 3:2 im Cup-Derby 2023 gegen den GAK erzielte.<\/p>\n

Doch zum Schicker’schen Weg geh\u00f6rte auch das Ziehen klarer Grenzen. Publikumslieblingen wie J\u00f6rg Siebenhandl oder Jakob Jantscher wurde klar kommuniziert, dass man nicht mehr mit ihnen plant. Kicker wie David Affengruber oder Manprit Sarkaria, die Wechsel anstrebten, bekamen beim Verein nicht die ber\u00fchmte zweite Chance. Vor allem die Zur\u00fccksetzung Sarkarias in die zweite Mannschaft hat Schicker einiges an Fan-Kritik eingebracht. Doch wie gesagt: was liegt, das pickt; Schicker blieb sich treu.<\/p>\n

Nicht nur am personellen Sektor hat der SK Sturm unter Schicker eine Entwicklung durchgemacht, die staunen l\u00e4sst. Auch wirtschaftlich steht der Verein so gut da, wie nie zuvor. Die Merchandising-Erl\u00f6se sprengen alle im Verein bisher bekannten Grenzen, k\u00fcrzlich wurde ein dritter Fanshop er\u00f6ffnet, die Heimspiele sind so gut wie immer ausverkauft. Schon Wochen bevor die Spiele stattfinden. Sturm ist modern wie nie und Schicker hat dabei entscheidenden Anteil.<\/p>\n

Was den Mann, der in der seltenen Freizeit gern die Ruhe seiner Almh\u00fctte genie\u00dft die er in Eigenregie betreibt, weil ihn das erdet, auch auszeichnet, ist seine Bodenst\u00e4ndigkeit. F\u00fcr Journalisten so gut wie immer erreichbar, stets klar in der Kommunikation. Keine Schachtels\u00e4tze, immer gr\u00f6\u00dftm\u00f6gliche Deutlichkeit. Dass sein Ziel Deutschland ist, hat Schicker immer klar gesagt. Und man g\u00f6nnt ihm den Schritt. Hoffenheim also. Kein leichtes Pflaster dieser Tage. Trainer Pelegrino Matarazzo ist nicht unumstritten, die Fans rebellieren gegen die Klubf\u00fchrung und haben auch schon Schicker ins Visier genommen, bevor der \u00fcberhaupt unterschrieben hat. „Schicker bleib fort!“ war noch das Harmloseste, was da von sich gegeben wurde. Kurz: Es gibt im deutschen Fu\u00dfball aktuell leichtere Aufgaben als den Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer-Posten in Sinsheim. Doch einfach waren auch die Voraussetzungen in Schickers ersten Sturm-Tagen beileibe nicht – und trotzdem hat er kontinuierlich eine Mannschaft aufgestellt die inzwischen auch Gegner wie Red Bull Salzburg schwindlig spielen kann, wie dieser Tage bewiesen wurde, und wieder eine echte Marke ist.<\/p>\n

Andreas Schicker ist nicht nur f\u00fcr die Herausforderung Hoffenheim alles Gute zu w\u00fcnschen, sondern auch – aus schwarzwei\u00dfer Sicht – f\u00fcr gro\u00dfartige Jahre in Graz zu danken. Sein Sturm-Nachfolger, er soll aus dem Ausland kommen, wird gro\u00dfe F\u00fc\u00dfe brauchen um jene Abdr\u00fccke zu f\u00fcllen, die Andreas Schicker in Graz hinterl\u00e4sst.<\/p>\n

Philipp Braunegger f\u00fcr abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Andreas Schicker verl\u00e4sst den SK Sturm in Richtung Hoffenheim. Er hat Sturm wieder zur Erfolgsmarke gemacht und steht jetzt vor seiner bisher gr\u00f6\u00dften Herausforderung. Ein Kommentar. „Was willst mit dem Lehrbuben vom Kreissl?“ lautete so mancher Kommentar als Andreas Schicker vor vier Jahren, am 1. Mai, Sturms Gr\u00fcndungstag, zum Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer…<\/p>\n","protected":false},"author":141,"featured_media":87048,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_expiration-date-status":"","_expiration-date":0,"_expiration-date-type":"","_expiration-date-categories":[],"_expiration-date-options":[]},"categories":[7],"tags":[5045,9783,9801,52,29942],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/95040"}],"collection":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/141"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=95040"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/95040\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":95041,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/95040\/revisions\/95041"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media\/87048"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=95040"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=95040"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=95040"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}