{"id":95079,"date":"2024-10-12T11:50:09","date_gmt":"2024-10-12T09:50:09","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=95079"},"modified":"2024-10-11T09:52:55","modified_gmt":"2024-10-11T07:52:55","slug":"var-strittige-regel-sorgt-fuer-diskussion","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/in-depth\/fankurve\/var-strittige-regel-sorgt-fuer-diskussion\/","title":{"rendered":"VAR: Strittige Regel sorgt f\u00fcr Diskussion"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Seit einigen Jahren lebt der Fu\u00dfballfan mit der Einf\u00fchrung des Video-Assistenten. Akzeptiert, aber l\u00e4ngst nicht von allen Fu\u00dfballfreunden bef\u00fcrwortet, sorgt der VAR nahezu w\u00f6chentlich f\u00fcr Gespr\u00e4chsstoff. Gerade bei Fu\u00dfballromantikern steht der Assistent h\u00e4ufig in der Kritik. Ist die Freude \u00fcber ein erzieltes Tor des geliebten Teams doch gro\u00df, kommt der VAR um die Ecke und unterbricht den Jubelsturm des langersehnten Treffers. Nach minutenlangem Video-Studium f\u00e4llt er dann die Entscheidung, doch wie diese zustande kommen, ist noch immer f\u00fcr viele ein R\u00e4tsel.<\/em><\/p>\n

Allsvenskan die einzige Liga der Top-30 Europas ohne VAR<\/strong><\/h3>\n

Schaut man in die europ\u00e4ischen Ligen, so findet man kaum noch eine Liga, die g\u00e4nzlich auf den Video-Assistenten verzichtet. Eine Liga, die auch immer wieder Mannschaften in den europ\u00e4ischen Wettbewerben Conference League, Europa League oder Champions League stellt ist, die schwedische Liga Allsvenskan. In Schweden spielt die Verbandsdemokratie eine tragende Rolle bei der Entscheidung gegen den Video-Beweis. \u201eWir sch\u00fctzen die Verbandsdemokratie und die einzigartige Kraft, die sie f\u00fcr den schwedischen Fu\u00dfball bedeutet<\/em>\u201c, hie\u00df es in einer Mitteilung des schwedischen Fu\u00dfballverbandes SvFF bereits im Jahr 2022. In einer demokratischen Abstimmung der Teams entschied sich die gro\u00dfe Mehrheit gegen eine Einf\u00fchrung des VAR, welche noch bis heute Bestand hat. \u201eUnsere Aufgabe ist es, unsere Mitglieder in dieser Angelegenheit zu vertreten. Und eine Mehrheit der Klubs hat eine klare Haltung eingenommen<\/em>\u201c, erkl\u00e4rte Johan Lindvall, der Generalsekr\u00e4ter des schwedischen Fu\u00dfballverbandes Svensk Elitefotboll im Anschluss an die Abstimmung.<\/p>\n

Diskutable Entscheidungen aufgrund von mangelnder Transparenz<\/strong><\/h3>\n

In den L\u00e4ndern, in denen der VAR bereits l\u00e4ngst zum Fu\u00dfball-Alltag geh\u00f6rt, sorgt er mit seinen Entscheidungen teils w\u00f6chentlich f\u00fcr Diskussionen. Ex-FIFA-Schiedsrichter Manuel Gr\u00e4fe sieht in den \u201eSchwarz-Wei\u00df-Entscheidungen\u201c, wo es nur eine Meinung gibt, im VAR einen klaren Mehrwert, der den Sport ein St\u00fcck gerechter macht. Bei Entscheidungen, die Auslegungssache des Schiedsrichters ist, bleibt der VAR aufgrund fehlender Transparenz umstritten. Hier geht es weniger um den Punkt, weshalb sich der Video-Assistent beim Hauptschiedsrichter meldet, denn diese Entscheidung wird in den Stadien auf der Video-Leinwand mitgeteilt.<\/p>\n

Ein Problem des VAR ist das immer komplexer werdende Regelwerk im Allgemeinen. Das Thema, welches h\u00e4ufig f\u00fcr Diskussion sorgt, ist die Frage wann ein Handspiel strafbar ist. Der Video-Assistent hat den Auftrag Kontakt mit dem Schiedsrichter aufzunehmen, wenn eine klare Fehlentscheidung vorliegt, doch wann ist das? Ein anderer Diskussionspunkt, der gerade zuletzt in der Deutschen Bundesliga f\u00fcr Aufsehen sorgte, ist das Eingreifen bei einer Roten Karte, aber nicht bei einer klaren Fehlentscheidung, die zu einer Gelb-Roten Karte f\u00fchrt. Beides geschehen bei der Bundesligapartie von Ralph Hasenh\u00fcttls VfL Wolfsburg gegen den VfB Stuttgart.<\/p>\n

Spielentscheidende Situation: Rote Karte \u2013 was ist anders bei einer Gelb-Roten Karte?<\/strong><\/h3>\n

Platzverweise, egal ob mit einer Roten Karte oder einer Gelb-Roten Karte k\u00f6nnen spielentscheidend sein, da sie zu einer Unterzahl f\u00fchrt. Spielentscheidend muss die Aktion sein, damit sich der VAR einschalten darf. Dies ist laut Regelwerk bei einem Ausschluss nach einer Roten Karte der Fall, doch nicht bei einer Gelb-Roten Karten. Der Grund liegt darin, dass es bei einer Gelb-Roten Karte in der Theorie nur um eine Verwarnung handelt, weshalb sich der VAR nicht einschalten darf, egal wie klar die Fehlentscheidung auch ist. Bei der Situation beim Spiel des VfL Wolfsburg gegen den VfB Stuttgart kam es zu einem Zweikampf zwischen Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg) und Atakan Karazor (VfB Stuttgart), der bereits gelb verwarnt war. In der Zeitlupe war zu erkennen, dass Arnold Karazor auf den Fu\u00df stieg und zu Boden sank. Da der Schiedsrichter in der Realgeschwindigkeit ein Foul von Karazor erkannte, schickte er ihn mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen. H\u00e4tte der VAR eingreifen d\u00fcrfen, w\u00e4re diese Entscheidung zur\u00fcckgenommen wurde.<\/p>\n

Im selben Spiel sah Mohamed Amoura (VfL Wolfsburg) die rote Karte, welche nach Video-Beweis wieder (zurecht) einkassiert wurde, was die Gem\u00fcter der Stuttgarter verst\u00e4ndlicherweise erhitzte. Das Spiel, welches am Ende Unentschieden endete, h\u00e4tte einen anderen Spielverlauf nehmen k\u00f6nnen. Was, wenn so eine Situation zum Ende der Saison passiert, bei der es neben Sieg und Niederlage, Aufstieg oder Abstieg, Meisterschaft oder nicht, auch um Millionen Euro geht? Aufgrund der Tatsache, dass ein Platzverweis in jedem Fall eine spielentscheidende Situation ist, werden die Rufe nach einer Revolution lauter.<\/p>\n

Konflikt zwischen Fairness und zeitintensiven Video-Sichtungen<\/strong><\/h3>\n

Von den Fans ist h\u00e4ufig zu h\u00f6ren, dass der Video-Beweis zu viel Zeit in Anspruch nimmt und der Spielfluss verloren geht. Diesen Fakt nutzt die Deutsche Fu\u00dfballliga (DFL) nun, um sich gegen eine Regelanpassung auszusprechen. Schiedsrichter Sven Jablonski, der Schiedsrichter der besagten Bundesligapartie, erkannte seinen Fehler an, ist jedoch der Meinung, dass die Anpassung nicht umsetzbar sei. Seiner Aussage nach m\u00fcsste danach jeder Zweikampf eines gelb verwarnten Spielers kontrolliert werden. Dies w\u00e4re nat\u00fcrlich zeitintensiv, doch w\u00fcrde sicherlich der Fairness nicht schaden. Au\u00dferdem m\u00fcsste nicht jeder Zweikampf unter die Lupe genommen werden. Was, wenn man einen Zwischenweg findet und nur die gelben Karten, die zu einem Platzverweis f\u00fchren untersucht oder wie es vom VAR erwartet wird, nur bei klaren Fehlentscheidungen, die zu einer Verwarnung f\u00fchren eingreift? Ist es in Anbetracht dessen nicht eine \u00dcberlegung wert, die Regel nicht doch anzupassen und allen Beteiligten ein faires und gerechtes Spiel zu erm\u00f6glichen?<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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