{"id":95238,"date":"2024-10-24T15:00:24","date_gmt":"2024-10-24T13:00:24","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=95238"},"modified":"2024-10-24T11:32:46","modified_gmt":"2024-10-24T09:32:46","slug":"das-muenchner-dantestadion-eine-perle-die-keine-kalt-laesst","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/in-depth\/fankurve\/das-muenchner-dantestadion-eine-perle-die-keine-kalt-laesst\/","title":{"rendered":"Das M\u00fcnchner Dantestadion: Eine Perle, die keine kalt l\u00e4sst"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Seit Sommer diesen Jahres tr\u00e4gt T\u00fcrkg\u00fcc\u00fc M\u00fcnchen seine Heimspiele in der Regionalliga Bayern doch in einer gewissen Regelm\u00e4\u00dfigkeit im St\u00e4dtischen Stadion an der Dantestra\u00dfe<\/strong> aus. Diese 1928 er\u00f6ffnete und 12.000 Zuschauern Platz bietenden Perle sollte man daher auf jeden Fall gesehen haben, ist sie doch sehr geschichtstr\u00e4chtig. Bis zum Bau des M\u00fcnchner Olympiastadions war es eigentlich der Plan der Stadt, dass an diesem Ort das M\u00fcnchener Gro\u00dfstadion stehen sollte und dieses einmal sogar 32.000 Besuchern Platz bieten sollte.<\/em><\/p>\n

T\u00fcrkg\u00fcc\u00fc M\u00fcnchen – SpVgg Ansbach 2:2 (1:2)<\/strong><\/h3>\n

Fu\u00dfball w\u00fcrde hier in den bald letzten hundert Jahren aber nur sehr selten gespielt. Neben der Beheimatung von Wacker M\u00fcnchen von den Jahren 1963 bis 1972 fanden hier nur sporadisch Veranstaltungen statt, bei denen dem runden Leder nachgejagt wurde. Dem Eierlaberl wird hier aber bei weitem \u00f6fters nachgejagt, ist das Dantestadion, wie es in der Kurzform genannt wird, aktuell die Heimst\u00e4tte der American Football Teams Munich Cowboys und M\u00fcnchen Rangers.<\/p>\n

Um einmal hier ein Fu\u00dfballspiel zu sehen, fahre ich nach M\u00fcnchen und komme mehr als zeitgerecht in den Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg. Dort betrete ich nach einem kleinen Spaziergang samt Einkaufsbummel das seit 2022 unter Denkmalschutz stehende Stadion. Ich bin bei Weitem nicht der einzige Stadionsammler hier, denn aufgrund der L\u00e4nderspielpause sind zahlreiche Hopper aus allen Ecken der Bundesrepublik Deutschland nach M\u00fcnchen gekommen und so verfolgen heute 470 Besucher die Begegnung von T\u00fcrkg\u00fcc\u00fc M\u00fcnchen<\/strong> gegen die SpVgg Ansbach<\/strong>. Unter den 470 Zuschauern finde sich auch bekannte Gesichter aus der Heimat und so kann ich w\u00e4hrend des Spiels mit zwei ebenfalls aus \u00d6sterreich angereisten Hoppern ein wenig plaudern.<\/p>\n

Tabellarisch liegen die Gastgeber am Ende des Klassements der Regionalliga und haben in der bisherigen Saison erst zwei Punkte geholt. Damit hat man die rote Laterne ziemlich einzementiert. Der heutige Gegner, der Aufsteiger aus Ansbach, befindet zwar ebenfalls in der unteren Tabellenh\u00e4lfte, h\u00e4lt aber punktem\u00e4\u00dfig Schritt mit den anderen Teams im Tabellenkeller, sodass man auch nicht auf einem Abstiegsplatz liegt.<\/p>\n

Das Stadion ist derzeit blo\u00df zur H\u00e4lfte renoviert, sodass die Stehstufen auf der Gegengerade und die daran anschlie\u00dfenden Stehplatzbereiche in den Kurven f\u00fcr die Besucher nicht zug\u00e4nglich sind. Die anderen beiden H\u00e4lften der Kurven, die sich hauttrib\u00fcnenseitig befinden, sind renoviert und mit Sitzb\u00e4nken versehen, ebenso wie der un\u00fcberdachte L\u00e4ngsseitenbereich. \u00dcber diesem thront die vom Rest des Stadions baulich getrennte und \u00fcberdachte Sitzplatztrib\u00fcne, die diesem Stadion seine einzigartige, fast schon nostalgisch anmutende Note verleiht.<\/p>\n

Auf dem Rasen setzen die G\u00e4ste aus Ansbach das erste Ausrufezeichen, denn Weeger bringt den Favoriten aus Franken bereits in der 18.Minute in F\u00fchrung. Doch die aus der Metropolregion N\u00fcrnberg stammenden G\u00e4ste k\u00f6nnen sich nicht lange \u00fcber diese F\u00fchrung freuen, denn Bekaj erzielt in der 24.Minute den Ausgleich f\u00fcr T\u00fcrkg\u00fcc\u00fc. Vier Minuten sp\u00e4ter machen sich die aus Ansbach mitgereisten Anh\u00e4nger lautstark bemerkbar, denn Sperr bringt die Gastmannschaft erneut in F\u00fchrung. Es sind gar nicht einmal so wenige Besucher aus Ansbach hier, aber einen organisierten Support gibt es heute leider nicht.<\/p>\n

Nach dem Seitenwechsel verflacht diese Begegnung etwas und es kommt zu weit weniger Torraumszenen, als noch vor der Pause. Ansbach ist darauf bedacht diese F\u00fchrung \u00fcber die Zeit zu bringen und dies scheint auch zu gelingen. T\u00fcrkg\u00fcc\u00fc ist im Angriffsdrittel zu harmlos und so f\u00fchlt sich Ansbach schon wie der sichere Sieger. Doch T\u00fcrkg\u00fcc\u00fc startet in der Schlussphase noch ein unerwartetes Offensivfeuerwerk, sodass der Ausgleich durch Gerstmayer in der 88.Minute nicht einmal unverdient ist.<\/p>\n

Die M\u00fcnchner wissen aufgrund ihrer Tabellensituation aber genau, dass ihnen dieser Punkt nicht sehr viel bringt und so versucht man in der Nachspielzeit noch den dritten Treffer nachzulegen. Ansbach ist nun nat\u00fcrlich verwundbar, aber sich auch bewusst, dass man dieses Spiel nicht v\u00f6llig aus der Hand geben will. Somit beschr\u00e4nkt man sich bis zum Schlusspfiff auf die Defensive und nimmt immerhin einen Punkt mit nach Hause. T\u00fcrkg\u00fcc\u00fc spielte heute aber sehr motiviert und zeigte wirklich Moral. Solche Leistungen wird man in Zukunft jedoch dauerhaft brauche, um zumindest Siege gegen die direkten Konkurrenten einfahren zu k\u00f6nnen. Dies ist notwendig, will man sich nicht aus der Viertklassigkeit verabschieden.<\/p>\n

F\u00fcr mich geht es nach dem Schlusspfiff schnell aus dem ehrw\u00fcrdigen Dantestadion hinaus, denn es sollte um 17.00 Uhr in der Kreisklasse M\u00fcnchen heute noch ein weiteres Spiel auf dem Programm stehen.<\/p>\n

TSV Steinh\u00f6ring – TSV Grafing 1:0 (0:0)<\/strong><\/h3>\n

Von M\u00fcnchen ging es wieder zur\u00fcck in Richtung Osten, wo an der Grenze zum Kreis Inn\/Salzach noch in der Kreisklasse M\u00fcnchen<\/strong> in der Gruppe 6<\/strong> gespielt wurde. Die Kreisklasse ist die neunte Spielklasse und daher auch schon eine Liga, die eher selten besucht wird und wenn, dann meistens in Kombination mit einer anderen Begegnung. Das war auch heute so der Fall.<\/p>\n

Kurz vor Spielbeginn um 17.00 Uhr wird die zum Kreis Ebersberg geh\u00f6rende Gemeinde erreicht und ich geselle mich zu den 100 Zuschauern, die gerade auf die beiden Mannschaften warten, die sich ihrerseits zum in K\u00fcrze stattfindenden Einlauf bereit machen. In der Sportanlage am Maximiliansee findet das Gipfeltreffen der Liga statt, denn der Tabellenf\u00fchrer vom TSV Steinh\u00f6ring<\/strong> trifft auch die Nachbarn vom TSV Grafing<\/strong>, die ihrerseits am zweiten Tabellenplatz der Kreisklasse 6 im Kreis M\u00fcnchen des BFV liegen.<\/p>\n

Die Sportanlage verf\u00fcgt zwar \u00fcber keine Trib\u00fcne, jedoch hat man an den L\u00e4ngsseiten M\u00f6glichkeiten sich aufzuhalten und auf der Gegengeraden, die an den doch recht beschaulichen Maximiliansee grenzt, auch einige Sitzb\u00e4nke. Die Hintertorseite in Richtung Nordwesten verf\u00fcgt sogar \u00fcber eine Kurve, auf der man es sich an der Anh\u00f6he bequem machen und das Spielfeld gut \u00fcberblicken kann. Dennoch bevorzugen die meisten Besucher den Stehplatzbereich vor dem Klubhaus und dem Durchgang zu einem griechischen Restaurant, das w\u00e4hrend des Spiels die Versorgung der Zuschauer \u00fcbernimmt. Erw\u00e4hnenswert ist auch noch der auf dem Kabinengeb\u00e4ude aufgemalte Schriftzug „TSV Steinh\u00f6ring“ samt ebenfalls aufgemaltem Wappen darunter.<\/p>\n

Spielerisch bekommt man in der ersten 45 Minuten eine Kost serviert, die man sich erwartet, wenn man sich Kreisklassenfu\u00dfball anschaut. Beide Teams sind zwar bem\u00fcht, aber Tore fallen auch keine. Dies sollte sich nach dem Seitenwechsel \u00e4ndern, denn zwei Minuten nach dem Wiederbeginn sorgt der gerade eingewechselte Lechner f\u00fcr den Steinh\u00f6ringer F\u00fchrungstreffer. Dieser ist durchaus verdient, war man doch bis dato die aktivere Mannschaft.<\/p>\n

Auch nach dem Gegentreffer hat man das Gef\u00fchl, dass Steinh\u00f6ring das bessere Team ist, aber Grafing zeigt sich auch bem\u00fcht. Klare Torchancen sind hingegen Mangelware und so l\u00e4uft Grafing hier die Zeit davon, um noch etwas Z\u00e4hlbares mitnehmen zu k\u00f6nnen. W\u00e4hrend hier doch einige Gesichter, die ich schon zuvor im Dantestadion gesehen habe, noch die Schlussminuten verfolgen, mache ich mich schon auf den Wag mach Wasserburg, wo noch ein Spiel um 19.00 Uhr angesetzt ist.<\/p>\n

Als ich dort beim Stadion ankomme, stehe ich zwar nicht vor verschlossenen Toren, aber alleine und in Dunkeln im Innenraum des Stadions. Das Spiel wurde aufgrund der Platzverh\u00e4ltnisse kurzfristig abgesagt. Etwas verwunderlich, hat es hier doch vor zwei Tagen das letzte Mal geregnet und hat die erste Mannschaft des TSV Wasserburg doch am Freitagabend, sogar auf einem anderen Platz, spielen k\u00f6nnen. Als \u00d6sterreicher w\u00fcrde man diese Absage als Frotzelei bezeichnen, zumal ja auch in Steinh\u00f6ring gespielt wurde. Dort habe ich immerhin nichts mehr verpasst, denn es blieb beim 1:0 f\u00fcr den TSV Steinh\u00f6ring. Auch trotz dieser Absage war der Ausflug nach Bayern ein toller Erfolg und wer einmal in der M\u00fcnchner Gegend ist, dem kann ich nur einen Besuch im St\u00e4dtischen Stadion an der Dantestra\u00dfe ans Herz legen.<\/p>\n

Es folgen einige Impressionen, die sich per Klick vergr\u00f6\u00dfern lassen:<\/em><\/p>\n\n\t\t