Markus Anfang, dem ehemaligen Trainer von Werder Bremen, wird vorgeworfen, seinen Impfpass gefälscht zu haben. So manches Verhalten von Menschen inmitten einer Pandemie ist... Die Impfaffäre um Markus Anfang

Markus Anfang, dem ehemaligen Trainer von Werder Bremen, wird vorgeworfen, seinen Impfpass gefälscht zu haben.

So manches Verhalten von Menschen inmitten einer Pandemie ist nur schwer nachzuvollziehen. Das der Trainer eines Profivereins seinen Impfpass fälscht, gehört mit Sicherheit dazu. So geschehen bei der sogenannten „Impfpass-Affäre“ rund um Markus Anfang, des mittlerweile ehemaligen Trainers des deutschen Zweitligisten SV Werder Bremen.

Letzte Woche wurde bekannt, dass gegen den 47-Jährigen aufgrund der Nutzung eines vermeintlich gefälschten Impfpasses ermittelt wird. Laut neuesten Erkenntnissen der Bremer Staatsanwaltschaft erhärtete sich dieser Verdacht am Montag.

So wurde Anfang keiner seiner im Impfpass erfassten Termine bei den angegebenen Impfzentren registriert. Die Chargennummer des ersten Termins wurde zudem nie verimpft. Daher geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es sich bei Anfangs Dokument um eine Fälschung handelt. Der Übungsleiter, der erst seit Saisonbeginn in Bremen tätig war, trat im Zuge der Ermittlungen bereits von seinem Amt zurück. Zunächst hatte Anfang die Vorwürfe abgestritten und sich eine Woche zuvor sogar noch selbst als geimpft bezeichnet.

Seltsam ist zudem, dass Anfang seine beiden Impfungen in Köln erhalten haben soll, jedoch bei dem ersten Termin am 20. April noch bei seinem damaligen Verein SV Darmstadt 98 im Auswärtsspiel bei den Würzburger Kickers an der Seitenlinie stand. Würzburg liegt rund 300 Kilometer entfernt von Köln. Außerdem erhielt Anfang laut seinem Impfpass beide Impfungen beim selben Arzt, was recht unwahrscheinlich ist.

Anfang selbst will sich mittlerweile nicht mehr äußern. Laut Berichten des Kicker ermittelt mittlerweile der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes gegen ihn. Das Strafmaß würde bei einer Verurteilung von einer Geldstrafe bis zu einem temporären Berufsverbot als Trainer reichen. Gerichtlich könnte er wegen des Versuchs der Urkundenfälschung belangt werden.