Heute geht es um SK Puntigamer – eventuell Magna – Sturm Graz. Der mögliche Meister steht vor wichtigen Entscheidungen. Diese betreffen die Führungsebene, die... Sportklub _ _ _ Sturm Graz

Heute geht es um SK Puntigamer – eventuell Magna – Sturm Graz. Der mögliche Meister steht vor wichtigen Entscheidungen. Diese betreffen die Führungsebene, die Klubphilosophie sowie das Fanlager. Quo vadis, Liebenauer?

Puntigamer…

Der Bierproduzent steht ja bekanntermaßen zwischen dem Sportklub und Sturm Graz. Wie sehr, das zeigen derzeit einige Fanproteste. Die führenden Fanclubs sprechen sich ganz klar gegen ein Branding des Vereinsnamens aus. Ob man in der Nordkurve der UPC-Arena (sic!) auch weiß, dass es sich bei Puntigamer um einen jahrelangen Partner und Sponsor handelt, der auch in finanziell-schwierigen Zeiten zum Verein stand und steht, sei dahingestellt. Zu nahe stehen die singenden Gesinnungsgenossen an der ultrá-Mentalität. Nach dem Prinzip „Ja, das Geld nehmen wir, aber ihr sollt unseren Namen bitte nicht verschandeln!“ operiert die Initiative. Sturm braucht Geld und muss dieses lukrieren. Der Fanblock sabotiert aber gerade dieses durch das Nichteinkaufen offizieller Fanartikel. Ob aber jedem Sturmtifosi klar ist, dass man ohne einer gewissen Anbiederung an Wirtschaftspartner wohl derzeit nicht an der Spitze der Tabelle stehen würde, sei mal dahingestellt.

…oder Magna…

Genau oben angesprochenes kleines Problem könnte ab Sommer noch wichtiger (oder eben nicht) werden. Onkel Frank aus Amerika möchte nach der Austria und Wiener Neustadt den Standort seiner Autozuliefererwerke finanziell beglücken. Fakt ist, dass Sturm sich den derzeitigen Kader, der aus einigen Großverdienern besteht, wohl nicht auf Dauer leisten kann, es sei denn, man knackt den Jackpot mit einem Einzug in die Champions League, was zwar genauso wünschenswert wie unwahrscheinlich ist. Kienast, Haas, Muratovic oder Gratzei spielen natürlich auch nicht nur in Graz, weil es dort so schön ist, sondern weil man natürlich auch einiges an Geld verdienen kann. Und im selben Maße, wie die Grundverträge wohl nicht so gut dotiert sind, wird es ganz schöne Punkteprämien geben. In welchem Ausmaß sich diese bewegen, sieht man in Wien bei Rapid, die den finanziellen Ausfall der budgetierten Europa League-Teilnahme durch den Ausfall eben dieser Prämien in sechsstelligem Bereich kompensieren können.

Der Plan sieht also vor, mit Stronach eine Ehe einzugehen. Inwieweit das Sponsoring von Onkel Frank schon ausverhandelt ist, ist noch nicht bekannt gegeben und darum sehr gefährlich. Die neue Saison beginnt mit dem Abpfiff in Minute 90 der 36. Runde und ab da muss klar sein, wohin die Reise geht. Wird das Füllhorn geöffnet oder können sich die Sturmfans nach einem Meistertitel auf die Mittelklasse oder gar den Abstiegskampf einstellen?

…oder einfach Sturm?

Die Philosophie ist seit Beginn der Ära Rinner klar gewesen. Mit einem der besten Trainern im deutschsprachigem Raum werden die Früchte der ausgezeichneten Nachwuchsarbeit geerntet. Die jungen Spieler sollen sich an erfahrenen Spielern aufrichten und um dieEuropacupstartplätze mitspielen. So weit, so gut. Nur hat Sturm im letzten Jahr das Tafelsilber sehr gewinnbringend verkauft – Prödl, Beichler, Jantscher, Sonnleitner. Gekommen sind Kienast, Szabics, Burgstaller, Weber und Co. kamen keine jungen Spieler, sondern gestandene Profis. Mit diesem Kader steht man dort, wo man derzeit ist, aber abgesehen von Kainz, Klem und mit Abstrichen Weinberger steht derzeit kein junger und billiger Spieler im Kader der Grazer, die jungen Steirer zieht es eher auf den Falkenhorst. Noch dazu wird Franco Foda wohl nicht ewig in Erzherzog Johanns Lieblingsstadt bleiben.

Sturm wird im Sommer definieren müssen, wohin die Reise geht. Mit Ried und Innsbruck gibt es Vereine, die die „Nummer 4″ ablösen können, ebenfalls mit dem ehemaligen Sturmkonzept. Der Meistertitel könnte also auf allen Ebenen ein teuer erkaufter sein…

Georg Sander, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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