In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 2. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – David Alaba in der kicker-Elf des Tages

BundesligaIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Der FC Bayern München kam in Frankfurt zu einem glanzlosen 1:0-Auswärtssieg, bei dem Linksverteidiger David Alaba einer der besten Spieler am Platz war. Der kicker belohnte ihn mit der Nominierung ins Team der Runde, eine Auszeichnung, die er im Laufe der Saison hoffentlich noch öfters erhalten wird.

Eintracht Frankfurt – FC Bayern München   0:1

Mit dem 1:0-Auswärtssieg gegen Eintracht Frankfurt ist der FC Bayern München in der deutschen Bundesliga saisonübergreifend nun schon seit 27 Spielen ungeschlagen, womit die Vereinsrekorde von 1988 und 1989 eingestellt wurden. Pep Guardiola gewann sein zweites Meisterschaftsspiel als Trainer der Bayern und vertraute dabei wieder auf eine 4-1-4-1-Formation, in der Bastian Schweinsteiger erneut die Rolle vor der Viererkette einnahm. Im Unterschied zur ersten Runde begann Xherdan Shaqiri statt Arjen Robben im Mittelfeld, wobei Thomas Müller auf den rechten Flügel auswich und der Schweizer zentral links neben Ribery begann. Eintracht-Trainer Armin Veh stellte indes nach der bitteren 1:6-Niederlage zum Auftakt gegen die Hertha gleich auf vier Positionen um und schickte eine Truppe aufs Feld, die extrem abwartend und vorsichtig agierte.

Die Gäste aus München übernahmen sofort das Kommando wobei besonders die linke Seite viel Druck machte. David Alaba, Frank Ribery und Xherdan Shaqiri 1kombinierten ausgezeichnet miteinander und stellten die Frankfurter vor unlösbare Aufgaben. Ganze 45% der Bayern-Angriffe wurden über den linken Flügel vorgetragen (siehe Grafik rechts), weshalb Alaba auch auf starke 94 Ballkontakte kam, währen Rechtsverteidiger Lahm nur 69 Mal das Spielgerät berühren durfte. Der österreichische Nationalspieler nahm im Aufbauspiel eine sehr hohe Grundposition ein, was vor allem durch Schweinsteigers Interpretation seiner Sechser-Rolle ermöglicht wurde. Der 98-fache deutsche Nationalspieler ließ sich nämlich auf Guardiolas Geheiß im Aufbauspiel weit nach hinten zwischen die Innenverteidiger fallen, sodass bei eigenem Ballbesitz oft eine Art 3-4-3-Formation entstand – etwas was wir in dieser Saison sicherlich öfters von den Bayern sehen werden. Der Rekordmeister bot im Vergleich zum Auftaktspiel gegen Gladbach dem Gegner nach Ballverlusten weniger Räume an, hatte aber dennoch Glück, dass der Schiedsrichter in der 42. Minute ein Eintracht-Tor wegen Abseits aberkannte. Alaba ließ sich in dieser Szene zu leicht von Johannes Flum überspielen – sein einziger größerer Fehler in der Partie. In der Nachspielzeit der zweiten Hälfte pfiff der Unparteiische zudem ein mögliches Foul im Strafraum an Alex Maier nicht. Trotz riesiger Dominanz der Gäste wäre ein Punkteverlust also durchaus im Bereich des Möglichen gewesen.

Alaba spielte 68 Pässe, von denen 84% bei seinen Mitspielern landeten. Er schoss dreimal aufs Frankfurter-Tor, bereitete einen Torschuss vor und schlug drei Flanken, wobei Toni Kroos zu Beginn des Spiels eine Hereingabe fast verwertete und nur an der Stange scheiterte. Seine Zweikampfbilanz ist zur Abwechslung einmal negativ, denn er gewann nur fünf seiner zwölf Duelle (41,7%) – bis auf die Szene in der 42. Minute muss er sich jedoch nichts vorwerfen lassen. Alles in allem eine sehr engagierte Leistung, die der kicker mit der Note 2 und der Nominierung in die Elf des Tages belohnte. Sportal.de gab ihm die Note 3, die angesichts seiner starken Offensiv-Leistung zu niedrig ist.

VfL Wolfsburg – FC Schalke 04   4:0

Wolfsburg-Neuzugang Luiz Gustavo hätte sich kein besseres Debüt vorstellen können, denn der Mittelfeldspieler führte seine Mannschaft zu einem verdienten 4:0-Heimsieg gegen Schalke und zeigte dabei ein starke Leistung. Alle Treffer fielen erst in der zweiten Hälfte, in der Schalke nichts entgegenzusetzen hatte. Die Knappen wirkten verunsichert, ohne Selbstvertrauen und zeigten ein katastrophales Abwehrverhalten bei Standardsituationen. Wolfsburg erzielte zwei Treffer nach einem Eckball, womit Schalke nach zwei Spieltagen schon dreimal nach einem Corner ein Tor hinnehmen musste. Das vierte Tor viel über den rechten Schalke-Flügel, am zweiten Gegentreffer war Christian Fuchs jedoch ein wenig beteiligt. Vierinha bekam nach einem ganz schwachen Ausputzer von Uchida den Ball auf der linken Seite und löste die Eins-gegen-Eins-Situation mit dem österreichischen Außenverteidiger wie aus dem Lehrbuch. Der Portugiese legte sich den Ball mit einer schnell Bewegung auf den linken Fuß und schlenzte ihn unhaltbar ins Eck. Christian Fuchs konnte in dieser Szene nicht viel ausrichten, agierte vielleicht dennoch eine Spur zu passiv.

In der ersten Hälfte war der Österreicher noch einer der Aktivposten seiner Mannschaft, im zweiten Durchgang hatte er kaum noch Möglichkeiten aktiv am Spiel teilzunehmen. Fuchs kam auf 55 Ballkontakte und spielte 32 Pässe, von denen 78% bei seinen Mannschaftskollegen ankamen. Er schlug drei Flanken, schoss einmal aufs Tor und steuerte eine Torschussvorlage bei. Er gewann 11 seiner 22 Zweikämpfe (50%), verlor zweimal den Ball nach einer Einzelaktion und fing drei gegnerische Pässe ab. Während ihm der kicker die Note 5,5 gab, zeigte sich sportal.de gnädiger und gab ihm eine 4. Er trägt keine große direkte Schuld an den Gegentoren, ist aber ein Teil der verunsicherten Schalker-Hintermannschaft, die jedoch auch vom Mittelfeld in vielen Szenen im Stich gelassen wurde.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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