Die Bundesliga zählt zu den beliebtesten Ligen und sie hat die höchste Zuschauerzahl im Weltfußball. 51 nationale Ligen aus 42 Ländern wurden von Forschern... Österreichische Spieler in der Bundesliga

Die Bundesliga zählt zu den beliebtesten Ligen und sie hat die höchste Zuschauerzahl im Weltfußball. 51 nationale Ligen aus 42 Ländern wurden von Forschern der CIES-Fußballbeobachtungsstelle analysiert, und die Ergebnisse waren eindeutig: Die Bundesliga ist am besten. Mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von 43.302 pro Spiel zwischen 2013 und 2018 liegt die Bundesliga weit vor ihren europäischen Konkurrenten. Auf dem zweiten Platz liegt die englische Premier League mit 36.675 Zuschauern, gefolgt von der spanischen La Liga (27.381). Bei den einzelnen Vereinen liegt Borussia Dortmund mit einem Schnitt von über 80.000 pro Spiel vor Vereinen wie Manchester United, Barcelona, Bayern München und Real Madrid. Mit Schalke, Hamburg und Stuttgart stellt die Bundesliga fünf der neun besten Klubs in Bezug auf den Zuschauerschnitt. Mit einem Durchschnitt von 3,1 Toren pro Spiel in den letzten drei Jahrzehnten sehen die Fans in Deutschland mehr Tore als in jedem anderen Land der Welt. Aber auch ohne diese Begeisterung trägt die Verlockung der niedrigsten Ticketpreise in den fünf führenden europäischen Ligen dazu bei, dass die „Ausverkauft“-Schilder jedes Wochenende öfters gehisst werden als sonst. Dies hat unter anderem auch wesentlich zur steigenden Popularität von Sportwetten beigetragen. Und was viele nicht wissen, dass auch einige österreichische Spieler in den Mannschaften mitkämpfen und zu ihrem so sensationellen Erfolg beitragen. Einer der berühmtesten, David Alaba, hat gerade erst den FC Bayern verlassen, um für Real Madrid zu spielen. Alaba war seit 2008 bei den Bayern, lehnte aber mehrere Angebote zur Vertragsverlängerung ab, darunter einen 15-Millionen-Euro-Jahresvertrag, doch die Gespräche wurden im November eingestellt. In seinen 13 Jahren bei Bayern gewann er 10 Titel in der Bundesliga, zwei in der Champions League und sechs im deutschen Pokal. Seit 2010 absolvierte Alaba über 400 Spiele für Bayern München und gewann 27 Titel, darunter zehn in der Bundesliga und zwei in der UEFA Champions League (2013 und 2020), beide im Rahmen des Triple. Er wurde siebenmal zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt (davon sechsmal in Folge von 2011 bis 2016) und dreimal in die UEFA-Mannschaft des Jahres berufen. Er ist Österreichs zweitjüngster Spieler in der A-Nationalmannschaft, für die er 2009 als 17-Jähriger debütierte. Er hat 90 Länderspiele absolviert und sein Land bei der UEFA Euro 2016 und der UEFA Euro 2020 vertreten. Der österreichische Nationalspieler hatte auch das Interesse von Premier-League-Vereinen wie Liverpool und Manchester City auf sich gezogen. City hatte im vergangenen Sommer versucht, Alaba nach Manchester zu locken, und gehofft, ihn in den Deal mit Leroy Sane einbinden zu können, der nach München wechselte. Am 28. Mai 2021 gab der spanische Klub Real Madrid bekannt, dass er sich mit Bayern München auf einen ablösefreien Transfer geeinigt hat. Alaba unterschrieb einen Fünfjahresvertrag, der am 1. Juli 2021 begann. Er übernahm das Trikot mit der Nummer 4, das in den vergangenen 16 Spielzeiten vom letzten Kapitän Sergio Ramos getragen wurde. Sein Debüt gab er am 14. August 2021 beim 4:1-Sieg gegen Alavés. Sein erstes Tor erzielte er am 24. Oktober 2021 beim 2:1-Sieg gegen Barcelona, seinem ersten El Clásico, und war damit nach Udo Steinberg (1902) und Hans Krankl (1979) der dritte österreichische Spieler, der in der Geschichte des „El Clasico“ ein Tor erzielte.

Die am jüngsten, sprich in diesem Jahr, hinzu gekommenen Spieler, sind:

  • Dejan Ljubicic, der als Sohn bosnisch-kroatischer Eltern in Österreich geboren wurde und heute als Mittelfeldspieler für den Bundesligisten 1. FC Köln und für die österreichische Nationalmannschaft spielt.
  • David Nemeth, der als Verteidiger für den Bundesligisten Mainz 05 spielt
  • Louis Schaub, ein österreichisch-deutscher Fußballspieler, der als offensiver Mittelfeldspieler beim Bundesligisten 1.FC Köln und in der österreichischen Nationalmannschaft spielt. Er wurde von der einflussreichen Fußball-Website IBWM in ihre Liste der 100 aufregendsten Spieler des Weltfußballs 2014 aufgenommen.
  • Patrick Wimmer, der als Mittelfeldspieler für den Bundesligisten Arminia Bielefeld spielt.

Die folgenden Spieler sind alle am längsten in der Bundesliga dabei und sie haben alle zwei Dinge gemeinsam; sie spielen seit 2015 in der Bundesliga und alle spielen auch in der österreichischen Nationalmannschaft mit:

  • Michael Gregoritsch, der als Flügelspieler oder Stürmer beim Bundesligisten FC Augsburg spielt.
  • Florian Grillitsch, der als Mittelfeldspieler oder Innenverteidiger beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim spielt.
  • Martin Hinteregger, der als Innenverteidiger beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt spielt.
  • Karim Onisiwo, der als Stürmer beim Bundesligisten Mainz 05 spielt.
  • Alessandro André Schöpf, der als Mittelfeldspieler beim Bundesligisten Arminia Bielefeld spielt.

Als Hamburg (HSV) im Juni 1960 den Titel gewann, gab es nur einen einzigen Spieler im Kader, der nicht aus dem eigenen Land stammte – und der kam aus dem 20 Kilometer entfernten Buxtehude. Neue Technologien, verbesserte Verkehrsinfrastrukturen und Handelsabkommen haben die Welt seitdem viel näher zusammenrücken lassen. Und der Fußball ist längst ein globales Geschäft geworden. Wir leben in einer globalisierten Welt, und es gibt wohl kaum ein besseres Beispiel dafür als die deutsche Bundesliga. Die heutige Bundesliga ist nicht nur ein Spiegelbild der Auswirkungen der Globalisierung und der zunehmenden Kommerzialisierung. Sie zeigt auch, in welchem Maße der Fußball die Integration fördern kann. Die Bundesliga hat ihre Türen für Spieler aus dem Ausland geöffnet. Spieler, die gute Leistungen bringen, haben alle Chancen, ganz nach oben zu kommen – egal woher sie kommen. Spieler aus verschiedenen Ländern machen die Liga spannender und vielfältiger und spielen eine Schlüsselrolle in ihrer Entwicklung.

Erwin Novotny