Die Bundesliga gab nach ihrer heutigen Videokonferenz bekannt, dass die laufende Bundesliga-Saison bis spätestens Anfang Mai ausgesetzt ist – de facto werden also die... Bundesliga: Wiederbeginn bis spätestens Anfang Mai möglich

Die Bundesliga gab nach ihrer heutigen Videokonferenz bekannt, dass die laufende Bundesliga-Saison bis spätestens Anfang Mai ausgesetzt ist – de facto werden also die Spiele bis maximal dahin verschoben. Die Hoffnung ist, dass man danach die restlichen zehn Runden in Form von englischen Wochen bis Ende Juni fertigspielen kann, was die Verschiebung der EURO 2020 auf 2021 nun möglich machen würde. Ob ab Anfang Mai tatsächlich wieder Fußball gespielt werden kann, steht auf einem anderen Blatt und wird sich erst weisen. Anfang Mai wäre allerdings der spätmöglichste Zeitpunkt, den Spielbetrieb wiederaufzunehmen. Die Entscheidung über den Ausgang der Saison, den Titel, Abstieg und die Europacupplätze ist damit zumindest vertagt.

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer ließ in einem Statement vermelden:

„In der aktuellen Situation appellieren wir an alle Österreicherinnen und Österreicher, den Maßnahmen der Bundesregierung Folge zu leisten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Entscheidung, wann wieder gespielt werden kann, treffen nicht wir, sondern die Regierung in Absprache mit den Gesundheitsexperten. Sollten es die Entwicklungen der kommenden Wochen möglich machen, wollen wir die Saison sowohl aus sportlichen als auch aus wirtschaftlichen Gründen zu Ende spielen. Durch die Verschiebung der EM können wir den Terminplan bis Ende Juni ausnützen und setzen die Meisterschaft deshalb zunächst so lange wie möglich aus. Wir versichern unseren Fans und Partnern, dass wir allzeit bereit sind, wenn sich die Situation bessert.“

Einige Klubs meldeten sich bereits in Form von Presseaussendungen zum geplanten Aufschub.

Der kaufmännische Geschäftsführer von Red Bull Salzburg, Stephan Reiter, äußerte sich wie folgt:

„Unter den derzeit herrschenden Rahmenbedingungen ist dies die absolut beste Entscheidung, die wir gemeinsam treffen konnten. Natürlich gelten unsere primären Überlegungen der Gesundheit der Menschen in Österreich und einer Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Coronavirus. Aber als Klubverantwortliche ist es auch unsere gemeinsame Aufgabe, darauf zu achten, diese herausfordernde Phase im österreichischen Profifußball bestmöglich zu bewältigen. Und da haben wir Verpflichtungen gegenüber Fans, Spielern, Partnern, Sponsoren, Medien und Mitarbeitern zu erfüllen. Sollten es also die Entwicklungen der kommenden Wochen möglich machen, wollen wir die Saison sowohl aus sportlichen als auch aus wirtschaftlichen Gründen zu Ende spielen.“

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer:

„Jeder Klubvertreter ist sich dem Ernst der Lage bewusst. Trotz größtem Optimismus wird es aber noch Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern, bis wir uns alle wieder im Normalbetrieb stabilisiert haben. Aus sportlichen sowie wirtschaftlichen Gründen ist es jedenfalls unser Ziel, dass die Saison fertig gespielt werden kann! Aber natürlich ist es unsere Pflicht, die aktuelle Entwicklung tagtäglich intensiv zu beobachten und entsprechend neu zu bewerten. Demnach werden wir uns spätestens in zwei Wochen wieder abstimmen und das weitere Programm für die aktuelle und die nächste Saison definieren!“

Admira-Geschäftsführer Thomas Drabek:

 „Ein großes Kompliment an alle Beteiligten. Die Konferenz hat gezeigt, wie groß der Zusammenhalt und das Miteinander innerhalb der Bundesliga ist. Mit der nötigen Ruhe und in aller Sachlichkeit wurden alle Themen – von allen Seiten und ohne Tabus – besprochen. Es sind sich alle einig, und da darf ich sicherlich im Namen aller Beteiligten sprechen, sind wir zum jetzigen Zeitpunkt zur bestmöglichen Lösung gekommen. […] Mit der Aussetzung der Bundesliga haben wir uns die Möglichkeit offen gelassen, die Saison doch noch zu Ende spielen zu können. Aber wir können – Stand heute – alle nicht sagen, wann und ob wir spielen können. Das wäre nicht angebracht und seriös. Zudem möchte ich explizit betonen, dass es völlig deplatziert wäre, in der jetzigen Situation irgendwelche Forderungen gegenüber unserer Bundesregierung zu stellen. Lasst die Regierung arbeiten, schenkt ihr Vertrauen und folgt den sehr guten Maßnahmen. Das wäre mein sehnlichster Wunsch aktuell.“

Rapid-Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek:

„Voran stellen möchte ich, dass derzeit die allgemeine Gesundheit und die Verhinderung der raschen Verbreitung des Corona Virus absolute Priorität in allen Bereichen des Lebens haben muss. Wir befinden uns in einer bislang nicht gekannten Ausnahmesituation, aber es unsere Pflicht, auch an die Zeit danach zu denken. Die gestrige Entscheidung der UEFA, die Europameisterschaft um ein Jahr zu verschiebe, ist absolut zu begrüßen. Niemand weiß genau, wie lange diese Ausnahmesituation noch dauern wird, daher finde ich auch die Unterbrechung der Liga und heutige Zielsetzung, nämlich möglichst die Meisterschaft noch auf sportlichem Wege zu beenden, für richtig. Und natürlich würden wir in unserer Wunschvorstellung nicht vor leeren Rängen, sondern mit unseren tollen Fans im Rücken in den Stadien spielen, doch auch hier gilt, dass alle künftigen Entscheidungen nur den Vorgaben der Behörden und der Experten folgen dürfen! Unser Bestreben ist: Wir wollen mit aller Kraft Arbeitsplätze sichern, vom Zeugwart über die Fanshop-Mitarbeiterin bis zu Spielern und Betreuern ist uns beim SK Rapid jeder gleich wichtig, ebenso gilt dies für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer zahlreichen Partner und Lieferanten. Gemeinsam und mit der Unterstützung der großen grün-weißen Familie werden wir auch diese Situation überstehen. Nun gilt es alle Maßnahmen der Bundesregierung und Empfehlungen der Experten zu unterstützen, ich persönlich appelliere an alle, dies auch zu tun. Abschließend auch von mir persönlich großer Dank und Anerkennung für jene Mitmenschen, die derzeit so engagiert zur Bewältigung dieser Krise ihren Teil leisten.“

Rapid-Geschäftsführer Sport Zoran Barisic:

„Momentan sind sportliche Überlegungen tatsächlich zweitrangig. Unsere Spieler sind natürlich mit professionellen Heimprogrammen versorgt, die aber ein Mannschaftstraining am Platz nie adäquat ersetzen können. Wir arbeiten in allen Bereichen so professionell weiter wie es die Rahmenbedingungen erlauben um möglichst bereit zu sein, wenn die aktuelle Situation überstanden ist. Fußball ist derzeit tatsächlich und verständlicherweise völlig in den Hintergrund gerückt, wir hoffen, dass unser Sport bald wieder die schönste Nebensache der Welt sein und der Kampf gegen das Corona-Virus gewonnen wird, denn Gesundheit ist absolut das Wichtigste. Ein großer Dank geht an alle jene, die nun unser Land am Laufen halten und ganz besonders auch an das gesamte medizinische Personal. Passt auf Euch auf!“

abseits.at Redaktion