Mit einem 3:0-Auswärtssieg beim SC Wiener Neustadt sicherte sich der SKN St. Pölten den Meistertitel in der Sky Go Erste Liga. Die Niederösterreicher werden... SKN St. Pölten stürmt in die Bundesliga: Die Schlüsselspieler des Aufstiegs

_SKN St.Pölten Wappen StripesMit einem 3:0-Auswärtssieg beim SC Wiener Neustadt sicherte sich der SKN St. Pölten den Meistertitel in der Sky Go Erste Liga. Die Niederösterreicher werden damit nächste Saison in der höchsten Spielklasse Österreichs vertreten sein. In diesem Artikel stellt abseits.at die Schlüsselspieler des Aufsteigers vor.

Nach einer Pause von 22 Jahren wird in der Saison 2016/2017 in St. Pölten wieder Bundesligafußball gespielt werden. Besonders im Frühjahr beeindruckte die Mannschaft von Karl Daxbacher, gewann 13 von 16 Spielen und konnte so den favorisierten LASK hinter sich lassen. Insbesondere die kontrollierte Spielweise wusste dabei zu gefallen.

Passsichere, kontrollierende Doppelsechs

Den Grundstein für die Spielkontrolle legte die Daxbacher-Elf im defensiven Mittelfeld. Dort hat man nämlich zwei durchaus ähnlich Spielertypen: Florian Mader und Michael Ambichl. Beide sind keine klassischen Sechser und sind auch nicht besonders beweglich bzw. schnell. Vielmehr zählen sie zu den passstärksten und spielintelligentesten Spielern der gesamten Liga. Mit ihrem abwechslungsreichen Passmustern bestimmten sie den Rhythmus und die Dynamik des Spiels. Die erkennt man auch in den erfassten Leistungsdaten.

Der 33-jährige Mader gehörte bereits in der Bundesliga zu den Spielern, die mit dem Passspiel das Spieltempo diktieren konnten. Vor allem mit seinen präzisen Diagonalbällen fädelt er immer wieder Torchancen ein. Michael Ambichl ist in dieser Hinsicht sogar noch etwas effizienter und auffälliger. Er spielt aber noch mehr in die Breite und mit etwas geringerer Genauigkeit

Auf der anderen Seite erobert Ambichl mehr Bälle als sein Nebenmann. In erster Linie bewerkstelligt er dies mit seinem Stellungsspiel, was sich in einer vergleichsweise hohen Anzahl an abgefangenen Bällen äußert. Vor allem dieser Punkt und das Alter legen den Schluss nahe, dass Ambichl auch in der Bundesliga eine tragende Rolle einnehmen könnte.

Sachliche Arbeiter in der Offensive

Zentral vor den beiden Sechsern der 4-2-3-1-Grundordnung agiert mit Lukas Thürauer ein weiterer Schlüsselspieler. Der 28-Jährige hat seine Bundesligatauglichkeit bereits bei der Admira unter Beweis gestellt und war zum Zeitpunkt seines Abgangs auch einer der auffälligsten Spieler im Kader der Südstädter. Dennoch war der Wechsel aus sportlicher Sicht nachvollziehbar, denn Thürauer hatte nicht das Fähigkeitsprofil,  das damals bei der Admira gefordert war.

Thürauer ist kein spielstarker Zehner, sondern ein Spieler, der weite Wege geht und in verschiedenen Situationen überall auf dem Platz unterstützen kann. Im System der St. Pöltner ist dies auch nicht notwendig, da die Fäden wie erwähnt im defensiven Mittelfeld gezogen werden. Thürauers Rolle ist es vielmehr mit seinen Bewegungen für Unruhe zu sorgen und gegebenenfalls über das Gegenpressing für gefährliche Aktionen zu sorgen.

Auch Manuel Hartl, der sich am rechten Flügel festspielen konnte und mit 11 Saisontreffern der zweitbeste Torschütze im Team ist, ist ein eher unspektakulärer Spieler. Der 30-Jährige wird in das Kombinationsspiel selten eingebunden, spielt im Schnitt sogar weniger Pässe als der Stürmer. Auch in vielen anderen Kategorien sticht er nicht besonders heraus. Geht es um Aktionen in der Gefahrenzone zählte er heuer aber zu den auffälligsten Spielern der Sky Go Erste Liga.

Der Königstransfer am linken Flügel

Im Gegensatz zu den beiden genannten Spielern, die ihre Aufgaben sachlich erledigen, hat der SKN St. Pölten am rechten Flügel einen überaus spektakulären Spieler, der im Sommer abhandenkommen könnte. Cheikou Dieng wird Gerüchten zufolge nämlich mit namhaften Klubs in Verbindung gebracht. Der Senegalese wurde erst im Winter verpflichtet, schlug aber sofort ein. Eine Konsequenz seines Spielstils und seiner Anlagen.

Wirft man einen Blick auf die Radargrafik des 22-Jährigen und vergleicht sie mit jenen seiner Mitspieler, dann erkennt man, wo seine Stärken liegen. Dieng zählt ligaweit zu den Spielern, die durchschnittlich die meisten erfolgreichen Dribblings zeigen. Er ist ein sehr kleinräumiger Spieler, der jedoch eher isoliert und dosiert eingesetzt wird.

Während es auf der rechten Seite mit Hartl und David Stec bzw. Andreas Dober ein eingespieltes Duo gibt, sorgt Dieng links mit seiner soliden Technik und guten Athletik häufig alleine für Durchbrüche. Auffällig ist dabei, dass viele seine Aktionen isoliert betrachtet erfolgreich sind, sie aber zuweilen keine strukturelle Verbesserung im Sinne des Teams darstellen. Dass Dieng dennoch auf eine dermaßen tolle Scorerausbeute kommt, spricht für seine Zielstrebigkeit.

Ein Neuner erfüllt seine Aufgaben

Ebenfalls Bundesligaerfahrung hat Daniel Segovia. Er stand nämlich bereits bei der Admira und dem Wolfsberger AC unter Vertrag, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Zurück in St. Pölten schloss der Spanier genau dort an, wo er vor seinem temporären Wechsel in die Bundesliga aufgehört hat. Bereits unter Gerald Baumgartner konnte er trotz seines beschränkten taktischen Repertoires ideal eingebunden werden.

Alleine aufgrund seines Alters zählt der 30-Jährige nicht mehr zu den agilsten Stürmern. In den Disziplinen, die sein Profil ausmachen, besticht Segovia aber mit einer enormen Präzision und Sauberkeit. Er lässt sich in den richtigen Momenten zurückfallen, kann durch geschickte erste Ballkontakte die Dynamik erhöhen und ist in der Gefahrenzone äußerst unangenehm zu verteidigen. Mit diesen Eigenschaften sorgte er heuer oft für den Lucky Punch und war damit entscheidend am Aufstieg des SKN St. Pölten beteiligt.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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