In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 27. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – David Alaba feiert nach 3:1-Sieg in Berlin vorzeitig den Meistertitel

David Alaba (ÖFB, FC Bayern München)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil unseres Leistungschecks blicken wir nach Berlin, wo sich der FC Bayern München sieben Runden vor Schluss vorzeitig den Meistertitel sicherte. Keine andere Mannschaft dominierte die deutsche Bundesliga so stark wie der Rekordmeister in dieser Saison und wurde zu diesem Zeitpunkt bereits Meister.

Hertha BSC Berlin – FC Bayern München   1:3

Die Partie stand unter keinem guten Stern für die Hausherren, denn während die Bayern von Sieg zu Sieg eilten, haben die Berliner in der Rückrunde einige Probleme. Hertha entschied nur eins der letzten neun Heimspiele für sich und musste gegen die Bayern nun die sechste Niederlage im zehnten Rückrundenspiel hinnehmen, während in der gesamten Hinrunde nur fünf Partien verloren wurden. Dazu kam noch, dass in den letzten fünf Bundesligaspielen gegen den FC Bayern München nichts zu holen war. Diese Serie setzten die Bayern, die nun bereits den 25. Saisonsieg feierten, eindrucksvoll fort und ließen den Gastgebern nicht den Hauch einer Chance. Guardiolas Mannschaft spielte den Gegner eindrucksvoll an die Wand. Die Bayern-Akteure kamen auf unglaubliche 1215 Ballkontakte, wobei Toni Kroos mit 171 Ballberührungen am häufigsten am Ball war. Der Spieler mit den meisten Ballberührungen bei der Hertha war Torhüter Thomas Kraft, der 42 Mal am Ball war. Bayern hatte 77,23% Ballbesitz und spielte 981 Pässe, von denen 92,46% bei den Mitspielern ankamen. Hertha BSC Berlin kam auf nur 131 Zuspiele, von denen 67,88% erfolgreich waren. Nach 14 Minuten durften die Bayern bereits einen Gang herausnehmen, denn das Spiel schien nach den frühen Treffern von Toni Kroos und Mario Götze bereits entschieden zu sein. Den Gästen gelang in der 66. Minute per Elfmeter zwar der Anschlusstreffer, doch der eingewechselte Franck Ribery machte in der 79. Minute mit dem Treffer zum 3:1 alles klar.

David Alaba zeigt sich weiterhin in starker Form und absolvierte auch gegen Hertha BSC Berlin eine starke Partie. Anfang des Monats brachte unser Autor René Maric einen Artikel, der sich mit Alabas neuer Rolle bei den Bayern beschäftigte. In erster Linie ging es darum, dass er im Aufbauspiel stärker die Halbräume besetzt und mehr ins Zentrum hineinrückt, anstatt dem Spiel mehr Breite zu verleihen. Eine Runde zuvor agierte er genau auf diese Weise gegen den 1. FSV Mainz, was man auch anhand der Grafik unten gut sehen kann:

Heatmap2
David Alabas Heatmap vom Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05

Gegen die Hertha sah man allerdings ein anderes Bild. David Alaba und Rechtsverteidiger Rafinha blieben diesmal im Aufbauspiel nahe an der Outlinie und machten das Spiel auf diese Weise breit:

Heatmap1
David Alabas Heatmap gegen Hertha BSC Berlin

Guardiola ließ nämlich in der Spitze mit Thomas Müller, Mario Götze und Arjen Robben drei Spieler agieren, die sehr zentral spielten, untereinander ständig die Positionen tauschten und sich immer wieder weit zurückfallen ließen. Da diese drei Spieler so eng beisammen standen, wurde auch die Hertha-Viererkette sehr eng zusammengezogen, sodass sich auf den Flügeln viel Platz für die Bayern-Außenverteidiger auftat. Alaba drückte somit den rechten Mittelfeldspieler Per Skjelbred immer wieder weit nach hinten, sodass der Hertha auch bei den seltenen Ballverlusten der Bayern vorne Spieler für die Konter fehlten. Dadurch dass Alaba nur selten im Zentrum mitkombinierte kam er auf verhältnismäßig wenige Ballkontakte und berührte nur 370 Mal den Ball. Toni Kroos hatte um stolze 101 Ballkontakte mehr als der österreichische Nationalspieler in dieser Partie. Besonders in der zweiten Hälfte wurden zudem die meisten Angriffe über die rechte Seite vorgetragen (Grafik rechts), sodass Alaba phasenweise sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive eine ruhige Partie hatte. Dennoch hatte Alaba immer wieder gute Szenen im Spiel nach vorne, schoss zweimal selbst aufs Tor und schlug vier Flanken. Er gewann sechs seiner acht Zweikämpfe (75%) und war mit 11,2 Kilometern Laufdistanz der fleißigste Bayern-Akteur. Dazu bestritt er sowohl die meisten Sprints (44), als auch die meisten intensiven Läufe (99) aller Spieler am Platz. Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben Alaba die Note 2,5.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert