In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 8. Spieltag 2013/14 (Teil 1)  – David Alaba heuer bereits zum dritten Mal in der kicker-Elf des Tages

David Alaba (ÖFB, FC Bayern München)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. David Alaba schaffte es am achten Spieltag bereits zum dritten Mal in die kicker-Elf des Tages! Der linke Außenverteidiger absolvierte gegen Bayer Leverkusen eine hervorragende Partie, auch wenn seine Mannschaft nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus kam. Das Ergebnis täuscht jedoch, denn der FC Bayern München dominierte beeindruckend das Spitzenspiel des achten Spieltags, scheiterte jedoch am großartigen Bayer-Schlussmann Bernd Leno, der eine Weltklasseleistung ablieferte.

Bayer Leverkusen – Bayern München   1:1

Bayer Leverkusen entschied vor dieser Partie die letzten sieben Heimspiele für sich, diesmal wird die Werkself mit dem einen Punkt mehr als zufrieden sein. Ein Blick auf die Mannschaftsstatistiken zeigt, wie groß die Dominanz der Bayern in dieser Begegnung war. Die Gäste kamen auf 70% Ballbesitz und schossen 27 Mal aufs gegnerische Tor, während Bayer Leverkusen bloß fünf Schussversuche abgab. Während der FC Bayern 603 erfolgreiche Pässe spielte, kamen die Hausherren in dieser Statistik gerade einmal auf 107. Der amtierende Meister kam auf 866 Ballkontakte, die Hausherren berührten 371 Mal das Spielgerät. Bayer konnte keinen geordneten Spielaufbau gestalten, die Abwehrreihe wurde immer wieder gezwungen weite Bälle nach vorne zu schlagen, die die Gäste fast immer für sich behaupten konnten. Der zentrale Mittefeldspieler Stefan Reinartz, der in der bisherigen Saison im Schnitt 57 Ballkontakte pro Partie hatte, berührte über 90 Minuten lediglich 20 Mal den Ball – kein einziger Bayer-Spieler kam im gesamtem Spiel auf mehr als 50 Ballkontakte.

Toni Kroos erzielte nach 29 Minuten die Führung für die Gäste, die Sidney Sam bereits zwei Minuten später egalisierte. Dass danach und davor keine Treffer fielen lag am Bayer-Schlussmann Bernd Leno, der den vielleicht besten Tag seiner bisherigen Karriere erwischte und die Offensivabteilung der Bayern mehrmals zum Verzweifeln brachte. Allerdings ließen die Gäste auch zu viele Großchancen aus – gleich nach dem Ausgleich köpfelte beispielsweise Thomas Müller nach einer butterweichen Alaba-Flanke den Ball übers leere Tor. Trotz des 1:1-Unentschiedens zog Karl-Heinz Rummenigge nach dem Schlusspfiff eine klar positive Bilanz, da die Dominanz der Bayern so extrem ausfiel und er seiner Mannschaft ein unglaublich hohes spielerisches Niveau attestierte. Dafür zeigte sich auch der österreichische Nationalspieler David Alaba verantwortlich, der eine hervorragende Partie spielte und vom kicker in dieser Saison bereits zum dritten Mal ins Team der Runde berufen wurde. Der Außenverteidiger erzeugte sehr viel Druck über seine Seite, das Zusammenspiel mit seinem Vordermann Franck Ribery klappte diesmal hervorragend. David Alaba kam auf 79 Ballkontakte und spielte 64 Pässe, von denen 91% bei seinen Mitspielern ankamen. Er schlug acht Flanken und bereitete drei Torschüsse vor. Auch in der Defensive ließ er nichts anbrennen und gewann 11 seiner 15 Zweikämpfe (73,3%). David Alaba zeigte sich in bester Spiellaune, löste dreimal eine Eins-gegen-Eins-Situation per Dribbling erfolgreich und verlor kein einziges Mal den Ball nach einer Einzelaktion. Der Österreicher absolvierte eine seiner besten Partien in dieser Saison und bekam vom kicker die Note 1,5. Sportal.de gab dem Außenverteidiger die Note 2.

Am kommenden Samstag treffen die Bayern auf den 1. FSV Mainz 05, während Bayer Leverkusen schon am Freitag auswärts gegen 1899 Hoffenheim spielt. Zumindest für einen Tag hat die Mannschaft von Sami Hyppiä die Chance ganz oben an der Tabelle zu stehen. Während in der Tabelle die beiden Teams eng beieinander liegen, zeigte dieses Duell, dass die beiden Klubs in spielerischer Hinsicht Welten trennen.

1. FC Nürnberg – Hamburger SV   0:5

Der 1. FC Nürnberg schlitterte gestern Abend zu Hause gegen den Hamburger SV in ein 0:5-Debakel! So hoch verlor der Klub seit mehr als zehn Jahren nicht mehr – das letzte Mal setzte es im März 2003 gegen Kaiserslautern ebenfalls eine 0:5-Niederlage. Unser Autor Tobias Robl analysierte am Vormittag, warum der HSV unter seinem neuen Trainer Bert van Marwijk erfolgreicher agiert, als unter Ex-Coach Thorsten Fink. Wir blicken hier noch kurz auf die Leistung von Emanuel Pogatetz, der so wie die gesamte Nürnberger-Hintermannschaft in dieser Partie eine schlechte Figur machte. Die Abwehrkette wurde allerdings auch immer wieder von den Vorderleuten im Mittelfeld im Stich gelassen, die bei Ballverlusten zu langsam nach hinten umschalteten und so gefährliche Situationen zuließen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass auch die Viererkette große Abstimmungsprobleme zeigte und immer wieder den entscheidenden Schritt zu spät kam. Pogatetz machte zwar im Gegensatz zu seinem Partner im Abwehrzentrum, Per Nilsson, keinen haarsträubenden Fehler (Nilsson bereitete per katastrophalen Fehlpass den vierten Treffer vor), kam aber immer wieder zu spät in die Zweikämpfe, hatte kaum Zugriff auf die gegnerischen Offensivspieler und beging einige Stellungsfehler. Da hilft es auch nichts, dass er immerhin acht seiner zwölf Zweikämpfe für sich entschied (66,7%), achtmal den Ball aus dem eigenen Strafraum klärte und zwei gegnerische Pässe abfing. Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben Pogatetz die Note 5.

Kommenden Samstag trifft Nürnberg auswärts auf Eintracht Frankfurt – nach fünf Unentschieden und drei Niederlagen nach acht Spieltagen muss langsam der erste volle Erfolg her. Trainer Michael Wiesinger besitzt im Verein nur noch wenig Rückendeckung und auch die Fans forderten lautstark seine Ablöse. Lediglich die Mannschaft steht geschlossen hinter dem Coach.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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