Im Winter wechselte Michael Gregoritsch zum FC Schalke 04. Dort trifft er auf Guido Burgstaller, der in dieser Saison noch keinen Treffer erzielen konnte.... FC Schalke 04: Verdrängt Michael Gregoritsch seinen Landsmann Guido Burgstaller?

Im Winter wechselte Michael Gregoritsch zum FC Schalke 04. Dort trifft er auf Guido Burgstaller, der in dieser Saison noch keinen Treffer erzielen konnte. Können beide gemeinsam funktionieren? Oder wird Gregoritsch Burgstaller verdrängen?

Unterschiedlicher können die Voraussetzungen für zwei Stürmer wohl nicht sein. Auf der einen Seite steht mit Guido Burgstaller ein Spieler, der in dieser Saison noch kein Tor erzielt hat. Auf der anderen: Michael Gregoritsch, der gleich bei seinem Debüt für Schalke 04 traf und so seinen Kumpel und Mannschaftskollegen damit in Sachen Toren bereits überholt hat.

Während Burgstaller ob seiner Situation „nicht in Selbstmitleid verfallen will“, wie er dem Kicker zuletzt in einem Interview mitteilte, ist der 25-jährige Gregoritsch bei seinem ersten Spiel für den neuen Verein durch geradezu unbändige Spielfreude aufgefallen.

Im gebürtigen Grazer dürfte sich in den letzten Monaten einiges angestaut haben, musste er bei seinem vorherigen Verein FC Augsburg doch zunächst häufig auf der Bank platznehmen –  im November wurde er gar suspendiert. Aussagen in einem Interview mit der Kleinen Zeitung wurden ihm zum Verhängnis. „Für mich ist jetzt klar, dass ich im Winter aus Augsburg weg bin“, sagte er damals.

Für Augsburgs Manager Stefan Reuter waren die Äußerungen seines Spielers ein echtes „No-Go“. Schon im Sommer wollte Gregoritsch den Verein in Richtung Werder Bremen verlassen, der Wechsel scheiterte aber schließlich an den hohen Ablöseforderungen des FCA.

In der Winterpause wurde Gregoritsch dann schließlich nach Schalke verliehen. Laut einem Artikel auf Spox.com versteht er sich hervorragend mit dem dortigen Trainer David Wagner. „Der Trainer schenkt ihm Vertrauen. Das  ist enorm wichtig für einen Kreativspieler wie Michael“, sagt sein Vater Werner.

Dort soll Gregoritsch ab sofort für die Tore zuständig sein. Von denen hatten die Knappen vor dem 2:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach nämlich erst 29 erzielt. Die beiden besten Torschützen, Suat Serdar (sieben Tore) und Amine Harit (sechs), sind jeweils Mittelfeldspieler. Der etatmäßige Angreifer Burgstaller dagegen steckt seit über einem halben Jahr in der Krise. Seinen letzten Treffer erzielte er am 33. Spieltag der vergangenen Saison.

Dabei schießt Burgstaller pro Spiel im Schnitt 2,75 Mal auf das gegnerische Tor. Davon finden aber nur magere 0,64 Versuche den Weg ins Ziel. Laut den Expected Goals hätte Burgstaller bereits 4,3 Tore erzielen müssen; zweimal stand ihm dabei das Aluminium im Weg. Es ist offensichtlich, dass sein Abschluss mehr als zu wünschen übrig lässt.

Genau hier soll Gregoritsch Abhilfe schaffen. Letzte Saison kamen immerhin 0,94 seiner im Schnitt 3,07 Versuche auf das Tor. In der Spielzeit davor gar starke 1,28 von insgesamt 3,31 Schüssen. Bei seinem ersten Spiel für den neuen Arbeitgeber zielte Gregoritsch gleich fünfmal auf das Tor des Gegners, wovon gleich zwei direkt auf das Tor kamen.

Macht Gregoritsch so weiter, dürfte sich Burgstaller bald häufiger auf der Bank wiederfinden, als ihm lieb ist. Der 30-Jährige glaubt jedoch, dass Gregoritsch und er auch durchaus gemeinsam funktionieren könnten. „Michael ist ein Typ, der sich gerne auch mal fallen lässt. Ähnlich wie das Mark Uth gemacht hat. Ich spiele gerne ganz vorne drin, von daher könnte sich das gut ergänzen“, so Burgstaller im Kicker. Auf der Position der zweiten Spitze scheint jedoch Benito Raman aktuell die Nase vorne zu haben.

Ob Gregoritsch und Burgstaller über diese Saison hinaus Mitspieler bleiben, ist momentan noch mehr als ungewiss – denn Schalke hat keine Kaufoption für Gregoritsch. Spielt dieser weiterhin auf einem ähnlichen Niveau, kann er für den klammen Verein also ziemlich teuer werden. „Da widerspreche ich nicht“, äußert sich FCA-Manager Reuter vielsagend gegenüber Der Westen.