Vor einer Rekordkulisse im Old Trafford setzen sich die Gastgeberinnen aus England im Eröffnungsspiel der Europameisterschaft mit 1:0 gegen Österreich durch. Das Team von... Frauen-EM: Englands knapper Sieg im Eröffnungsspiel gegen Österreich

Vor einer Rekordkulisse im Old Trafford setzen sich die Gastgeberinnen aus England im Eröffnungsspiel der Europameisterschaft mit 1:0 gegen Österreich durch. Das Team von Trainerin Irene Fuhrmann hält gegen den großen Favoriten gut mit, ist am Ende aber offensiv zu harmlos.

Insgesamt 68.800 Zuschauer verfolgten das Auftaktspiel der Europameisterschaft zwischen den Gastgeberinnen aus England und Österreich im Stadion Old Trafford von Manchester United – eine Rekordkulisse für ein EM-Spiel der Frauen. Das Publikum sah dabei keine hochklassige Partie, was in Eröffnungsspielen von großen Turnieren aber auch eher selten der Fall ist.

Österreich war gleich von Beginn an gut im Spiel und ließ sich offensichtlich weder von der Kulisse, noch von den großen Namen auf Seiten der Engländerinnen beeindrucken. Zumindest in der Anfangsphase wirkte es, als könnte für das Team von Trainerin Irene Fuhrmann vielleicht wirklich etwas gehen gegen den großen Favoriten.

Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Österreicherinnen – es sollte leider nicht der letzte bleiben – konnten die Engländerinnen den Ball in einer gefährlichen Zone in Nähe der Box erobern. Fran Kirby schaltete schnell und spielte einen tollen Pass hinter die Abwehr auf Beth Mead, die den Ball über Goalie Manuela Zinsberger lupfte. Zwar konnte Carina Wenninger den Ball noch aus dem Tor befördern – jedoch hatte dieser bereits die Linie überschritten. Damit führten die großen Favoritinnen bereits in der 17. Minute mit 1:0. Spätestens jetzt war klar, dass es ganz schwer werden würde für die Österreicherinnen, hier noch etwas mitzunehmen.

Die Engländerinnen wurden mit der Sicherheit der Führung im Rücken dann auch immer dominanter und überzeugten in dieser Phase mit großer Ballsicherheit und guten Ansätzen im Spiel in der Box. Vor allem in der Luft hatten die Österreicherinnen wenig entgegenzusetzen – was in zwei guten Kopfballgelegenheiten von Lauren Hemp sowie Ellen White (26. und 44.) resultierte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte scheiterte Hemp, nach einem neuerlichen Ballverlust der Österreicherinnen, an einer stark reagierenden Zinsberger.

Zur Halbzeit hätten sich die Österreicherinnen über einen höheren Rückstand nicht beschweren können. So waren sie aber noch im Spiel. Und wie! Denn die ersten Minuten nach Wiederanpfiff gehörten dem rot-weiß-roten Team. Das Problem: Die Offensive war an diesem Abend einfach viel zu harmlos, um die Defensive der Engländerinnen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Wir haben im Angriff Geschwindigkeit und Durchschlagskraft vermissen lassen„, analysierte Trainerin Fuhrmann nach dem Abpfiff im ORF. Ihr Gegenüber Sarina Wiegman sagte über das Spiel ihres Teams, dass gerade in der zweiten Halbzeit etwas schlampig agiert wurde.

Es wirkte, als hätten die Engländerinnen ab der 60. Minute ein bis zwei Gänge zurückgeschaltet. Die Österreicherinnen nutzten dies in der Schlussphase und kamen durch Fernschüsse von Barbara Dunst und der eingewechselten Julia Hickelsberger -Füller zu ihren besten Gelegenheiten (78. und 88. Minute). Goalie Mary Earps konnte aber jeweils klären. Es blieb damit beim 1:0 für die Lionesses.

Teamspielerin Sarah Zadrazil sagte nach dem Spiel, gegen England dürfe man verlieren und konstatierte, gut dagegengehalten zu haben. Auch Fuhrmann war mit der Leistung zufrieden. Im nächsten Spiel wartet am Montag in Southampton Nordirland auf die Österreicherinnen. Dort braucht es dann aber ein paar mehr Ideen in der Offensive, um mit einem Sieg die Chance auf den Aufstieg zu wahren.