Die WM-Qualifikation geht in ihre entscheidende Phase und mittlerweile ist auch klar, dass zahlreiche Weltstars in Brasilien fehlen werden. abseits.at wirft einen Blick auf... Scheitern in der Quali: Diese Stars reisen nicht zur WM 2014 nach Brasilien!

Petr Cech (Tschechien, FC Chelsea)Die WM-Qualifikation geht in ihre entscheidende Phase und mittlerweile ist auch klar, dass zahlreiche Weltstars in Brasilien fehlen werden. abseits.at wirft einen Blick auf die bekanntesten Fußballnationen, die die WM im kommenden Sommer vor dem Fernseher verfolgen werden und zeigt, auf welche interessanten Kicker wir deshalb verzichten müssen. Um die heimische Fußballseele zu schonen, erwähnen wir David Alaba nur in der Einleitung.

Branislav Ivanovic (Serbien)

Stellvertretend für die serbische Auswahl entschieden wir uns für Chelsea-Legionär Branislav  Ivanovic. Der 29-Jährige gewann mit den Blues die Champions League und entschied in der Vorsaison das Finale der Europa League mit seinem platzierten Kopfballtreffer gegen Benfica Lissabon. Mit der Nationalmannschaft feierte er nur auf Juniorenlevel Erfolge. Mit dem Scheitern Serbiens in der Qualifikation fehlen zudem Spieler wie Neven Subotic (Borussia Dortmund), Aleksandar Kolarov (Manchester City) und eine ganze Reihe Benfica-Lissabon-Talente (Djuricic, Matic, Fejsa, Markovic, Sulejmani).

Gareth Bale (Wales)

Dass Multimillionen-Mann Gareth Bale nicht nach Brasilien fahren wird, war natürlich absehbar. Einst wurde der 24-jährige Real-Madrid-Star vom englischen Verband verschmäht, weshalb der pfeilschnelle Offensivmann aus Cardiff nun für Wales aufläuft. Bale ist übrigens der einzige aktuelle Nationalspieler Wales‘, der nicht auf der britischen Insel spielt. Durch die Aufstockung der Europameisterschaft 2016 wird Bale aber eine etwas realistischere Chance bekommen, bei einem Großereignis dabei zu sein. Die wird wohl auch noch der 34-jährige Craig Bellamy beanspruchen.

Christian Eriksen (Dänemark)

Als schlechtester Gruppenzweiter auszuscheiden ist bitter. So geschah es in der vergangenen Qualifikation den Dänen, die damit nur an Italien scheiterten. Bitter ist dies zum Beispiel für den aufstrebenden kreativen Mittelfeldspieler Christian Eriksen, der vor einigen Monaten von Ajax Amsterdam zu Tottenham Hotspur wechselte. Doch durch das Fehlen der Dänen bleiben auch andere Top-Spieler auf der Strecke: Liverpools Daniel Agger, das Ajax-Supertalent Viktor Fischer und ja, auch Nicklas Bendtner spielt noch Fußball und wäre als Arsenal-Akteur im Aufgebot der Rot-Weißen dabei gewesen.

Petr Cech (Tschechien)

Insgesamt betrachtet ist das tschechische Nationalteam derzeit eher bieder – aber mit Petr Cech fehlt zumindest ein absoluter Klassemann in Brasilien. Mittlerweile bestritt der langjährige Chelsea-Keeper 105 Länderspiele für die Tschechen, wurde sechsmal Fußballer des Jahres in seiner Heimat und bei der EURO 2004 zum Torhüter des Turniers gewählt. Cech ist mit 31 Jahren aber noch längst nicht am Ende seiner Möglichkeiten rund um Großereignisse angekommen. Ein bisschen enger wird es dafür für den 33-jährigen Altstar Tomás Rosicky und den 32-jährigen Ex-EM-Schützenkönig Milan Baros.

Henrikh Mkhitaryan (Armenien)

Noch nie nahm Armenien bei einem Großereignis teil, auch wenn man in den letzten Qualifikationen immer wieder an den oberen Gruppenregionen anklopfte. Schade ist dies derzeit vor allem für Dortmund-Legionär Henrikh Mkhitaryan, der nun im Alter von 24 Jahren auf dem vorläufigen Gipfel seiner Karriere steht. In der Vorsaison wurde er Torschützenkönig in der Ukraine, in der laufenden Spielzeit erzielte er immerhin schon fünf Pflichtspieltore für den BVB. Durch die Aufstockung der EM 2016 ist eine Teilnahme Armeniens in drei Jahren durchaus wahrscheinlich – 2014 heißt’s aber noch „bitte zusehen“.

Burak Yilmaz (Türkei)

Wenn die temperamentvolle Mannschaft der Türkei bei einem Großereignis fehlt, dann fehlt was. Deshalb ist es kaum zu glauben, dass die Türkei überhaupt erst zweimal bei der WM mitmischte. Das erste Mal 1954 – man schied in der Vorrunde aus -, das zweite Mal 2002 – und da wurde das Team WM-Dritter. Das Turnier hätte zu einer tollen Auslage für den 28-jährigen Burak Yilmaz werden können, der in den letzten 3 ½ Jahren für Trabzonspor und Galatasaray mehr als 100 Treffer erzielte. Mit ihm zusehen müssen auch Spieler wie Arda Turan (Atlético Madrid) oder Mehmet Topal (Fenerbahce).

Marek Hamsik (Slowakei)

Der 26-jährige Napoli-Mittelfeldspieler Marek Hamsik qualifizierte sich mit der Slowakei ebenfalls nicht für die WM. Bei der letzten WM gelang der Slowakei noch der Einzug ins Achtelfinale, wobei man in der Vorrunde Italien mit 3:2 besiegen konnte. Neben Hamsik fehlen somit auch Fenerbahces Offensivleute Miroslav Stoch und Filip Holosko, sowie Red-Bull-Salzburg-Legionär Dusan Svento.

Robert Lewandowski (Polen)

…und natürlich auch Jakob Blaszczykowski. Die beiden Dortmund-Legionäre scheiterten am Ende in einer enorm engen Gruppe knapp und die Polen warten damit schon seit 2006 auf eine WM-Teilnahme. Zusammen erzielten die beiden BVB-Kicker 32 Tore für das polnische Nationalteam, doch einen Einsatz bei einer WM konnte noch keiner der beiden verbuchen.

Óscar Cardozo (Paraguay)

Es war eine der größten Überraschungen der WM-Quali: Paraguay belegte in der Südamerika-Qualifikation den letzten Platz und scheiterte somit klar. Der notwendige paraguayische Generationswechsel steht bevor – noch nicht erwischen wird es dabei Benfica-Goalgetter Óscar Cardozo (30). Auch der 32-jährige Kapitän der Auswahl, Roque Santa Cruz, soll den Stamm des neuen paraguayischen Nationalteams mitprägen. 2014 „um die Ecke“ wird der Viertelfinalist von 2010 aber nichts mitzureden haben.

Emmanuel Mayuka (Sambia)

Spricht man von Sambia, dann spricht man eher nicht von Stars. Aber nachdem das 14-Millionen-Einwohnerland im Süden Afrikas 2012 überraschend den Afrika-Cup gewann, rechnete man sich Chancen auf die Teilnahme an der WM 2014 aus. Die beiden bekanntesten Spieler, die damit zu Hause bleiben werden, sind Emmanuel Mayuka (FC Sochaux) und der routinierte Chris Katongo (Henan Jianye, China).

Papiss Demba Cissé (Senegal)

Die Elfenbeinküste war für Senegal eine Nummer zu groß. Somit wird Newcastle-Stürmer Papiss Demba Cissé, wie auch alle seiner Kollegen, nicht (erstmals) WM-Luft schnuppern. Senegal qualifizierte sich bisher nur 2002 für die WM, sammelte dabei große Sympathien und schied erst im Viertelfinale aus. Vom damaligen Erfolgsteam ist heute niemand mehr dabei. Der prägendste Spieler von damals, der heute 32-jährige El Hadji Diouf, spielt mittlerweile in der zweiten englischen Liga für Leeds United. Somit auch nicht bei der WM dabei: Demba Ba (Chelsea), Moussa Sow (Fenerbahce), Mame Diouf (Hannover 96), Mohammed Diamé (West Ham) und leider auch Sadio Mané von Red Bull Salzburg.

Sobald alle Playoffs abgeschlossen sind, werden wir die Liste fortführen.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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