Die von der UEFA gegen Manchester City ausgesprochenen Sanktionen, sorgten zunächst für ungläubiges Staunen: Ist das wirklich passiert? Ist der europäische Verband endlich seiner... Kommentar: Ein Stück weit gerechter

Die von der UEFA gegen Manchester City ausgesprochenen Sanktionen, sorgten zunächst für ungläubiges Staunen: Ist das wirklich passiert? Ist der europäische Verband endlich seiner Verantwortung gerecht geworden? Es hat zumindest den Anschein. Und das lässt Fußballfans auf der ganzen Welt hoffen.

Jahrelang haben Fußballfans beim Thema Financial Fair Play abgewunken: „Das bringt doch eh nichts; die großen Klubs werden sowieso nicht bestraft“ etc. Nun seit Ende letzter Woche hat das FFP seinen Status als Papiertiger vorerst verloren.

Wegen Verstößen gegen die FFP-Regularien darf Manchester City ab der nächsten Saison zwei Jahre nicht in der Champions League antreten, so das Urteil der UEFA. Zusätzlich werden die Cityzens mit einer Geldstrafe von 30 Millionen Euro belegt.

Rums, das hat gesessen! Und war zudem lange überfällig. Denn obwohl die Mannschaft von Pep Guardiola den Zuschauern in den vergangenen Jahren oft wirklich großartigen Fußball bot, wurde der Erfolg letztlich durch den Einsatz unlauterer Mittel erlangt.

Vor allem einem großen Verband wie die UEFA einer ist, hätte man ein derart hartes Durchgreifen nicht zugetraut. Vor dem großen Geld kuschen eben auch die Instanzen, so lautete der allgemeine Tenor.

Eben jene Einstellung, die durchaus einen wahren Kern in sich trägt, hat zu einer gewisse Ohnmacht der Fans gegenüber der Auswüchse des sogenannten „modernen Fußballs“ geführt. Geld schießt eben verdammt viele Tore. Und was soll man noch reichen Ölstaaten entgegensetzen, die mit schier unbegrenzten finanziellen Mitteln einen Fußballverein aufbauen? Eben.

Das Urteil der UEFA ist daher eine echte Wohltat; eine Art Silberstreif am Horizont. Weil es eben zeigt, dass die Regeln für alle gelten – egal ob reich oder arm. Und als eine Art Gegengift gegen den grassierenden Fatalismus fungieren könnte. Die großen und reichen Vereine kommen eben nicht mit allem durch.

Zugegeben: In der ersten Euphorie neigt man vielleicht dazu, die Sanktionen gegen Manchester City etwas zu überhöhen. Schließlich trifft es nur einen Verein, während andere, wie z.B. Paris St. Germain, wider den Regeln fröhlich weiter Geld ausgeben. Der Fußball ist nicht über Nacht zu einem besseren Ort geworden, da sollten wir uns nichts vormachen. Außerdem bleibt abzuwarten, ob der Einspruch von City vor dem CAS nicht doch am Ende Erfolg hat und die Strafe reduziert wird.

Dennoch sorgt das Urteil gegen die Skyblues irgendwie für Genugtuung – und wenn sich die UEFA in einem Fall zu so einem Urteil durchgerungen hat, wer weiß, vielleicht folgen weitere. Es würde den Fußball sicher wieder ein Stück weit gerechter machen. Vor allem würde eines zeigen: dass diejenigen, die die Möglichkeit haben, die jüngsten unguten Entwicklungen einzudämmen, ihrer Verantwortung nachkommen.