Der Außenseiter kann in einer Gruppe mit drei Ex-Weltmeistern eigentlich nur überraschen. Trainer Jorge Luis Pinto führte seine Mannen durchaus souverän in Richtung Brasilien.... Drei Ex-Weltmeister als Gegner: Costa Rica und die Hoffnung auf einen Punkt

Costa Rica - FlaggeDer Außenseiter kann in einer Gruppe mit drei Ex-Weltmeistern eigentlich nur überraschen. Trainer Jorge Luis Pinto führte seine Mannen durchaus souverän in Richtung Brasilien. In einer Gruppe mit Italien, England und Uruguay dürfte ein Aufstieg der Ticos jedoch nur durch mehrere Fußballwunder im Bereich des Möglichen liegen. Der Ausfall des besten Torjägers ist da nicht gerade hilfreich.

WM-Historie

Costa Rica nimmt erst zum vierten Mal an einer Fußball-Weltmeisterschaft teil. Schaffte man bei der ersten Teilnahme 1990 unter Coach Bora Milutinovic noch den Sprung ins Achtelfinale wo man letztlich an der Tschechoslowakei scheiterte, war 2002 und 2006 bereits in der Vorrunde Endstation. Kurios: Eigentlich hätte man 1954 die erste WM-Quali spielen sollen, meldete das Team jedoch zu spät bei der FIFA und wurde deshalb nicht aufgenommen, weshalb man sich erst seit 1958 in der CONCACAF-Zone versuchen durfte.

Qualifikation

Costa Rica stieg, wie die anderen „großen“ Teams erst in der Zwischenrunde der CONCACAF-Qualifikation ins Geschehen ein und belegte dort deutlich hinter Mexiko Rang zwei. Mit zehn Punkten hatte man jedoch komfortable fünf Punkte Vorsprung auf den Nicht-Aufstiegsplatz. Besser lief es für die Jungs von Trainer Pinto dann in der finalen Quali-Phase. 18 Punkte aus zehn Spielen reichten für Tabellenplatz zwei und damit die sichere Qualifikation für Brasilien. Dabei verlor man zwar lediglich zwei Spiele, konnte mit nur 13 erzielten Treffern in der Offensive aber nicht überzeugen.

Gruppengegner

Alles andere als drei Niederlagen wäre für die Mittelamerikaner wohl ein Erfolg. Sowohl Italien als auch England und Uruguay sind von der individuellen Klasse, der internationalen Erfahrung und der mannschaftlichen Stärke klar über die Elf um den Starspieler Bryan Ruiz zu stellen. Zielsetzung ist es wohl sich mit einer soliden Defensiv-Taktik so lange wie möglich gut zu verkaufen und die Null zu halten. Wie die Defensive mit Sturmkalibern á la Rooney, Balotelli oder Suarez umzugehen weiß, bleibt abzuwarten.

Bisherige Duelle

Eine gute Vorbereitung inklusive ausreichender Videoanalyse dürfte für Costa Rica in ihrer WM-Gruppe das A & O werden. Zumal man mit den Gegnern Italien und England nur über den Fernseher vertraut ist. So kommt es, dass man gegen die Briten überhaupt noch nie ein Fußballspiel ausgetragen hat und das erste und einzige Duell mit Italien ganze 20 Jahre zurückliegt (und auch noch 0:1 verloren ging). Lediglich mit Uruguay lieferte man sich im Laufe der Geschichte mehrere Duelle. So etwa auch im Quali-Playoff zur WM 2010 welche 0:1 und 1:1 endeten. Gesamt setzte es bei acht Spielen sechs Niederlagen und nur zwei Unentschieden.

Wo verdienen die Spieler ihr Geld?

Der Großteil des Kaders ist in Europa engagiert, wobei der bekannteste Name in Person von Bryan Ruiz für den PSV Eindhoven kickt. Im Tor steht Ivanschitz-Teamkollege Keylor Navas von Levante. Zusätzlich verdienen drei Spieler in der Major League Soccer ihre Brötchen, während gleich neun Akteure noch in der heimischen Primera Divison kicken. Mit dem aktuell besten Torschützen des Landes, MLS-Striker Alvaro Saborio, wird ein weiterer US-Legionär jedoch schmerzlich vermisst werden.

Extreme im aktuellen Kader

Längstdienender Spieler: Michael Umana (80/1), Bryan Ruiz (61/12), Celso Borges (60/13) und Junior Diaz (60/1)

Jüngste Spieler: Joel Campbell (21), Yeltsin Tejada (22), Diego Calvo (23)

Älteste Spieler: Patrick Pemberton (32), Michael Umana (31), Randall Brenes (30)

Rekorde

Rekordspieler: Walter Centano (137/24), Luis Marin (128/5), Rolando Fonseca (113/46)

Höchster Sieg: Costa Rica – Puerto Rico 12:0 (1946)

Höchste Niederlage: Mexiko – Costa Rica 7:0 (1975)

Rekordtorschützen: Rolando Fonseca (46) vor Paulo Wanchope (45) vor Alvaro Saborio (31)

Marcel Ludwig

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