Wie das italienische Fanportal interlive.it vermeldet, wird Inter-Talent Mattia Zanotti in die Schweiz zum FC St. Gallen wechseln. Das ist vor allem deshalb interessant,... Absage von Inter-Talent: Sucht Rapid noch einen Rechtsverteidiger?

Wie das italienische Fanportal interlive.it vermeldet, wird Inter-Talent Mattia Zanotti in die Schweiz zum FC St. Gallen wechseln. Das ist vor allem deshalb interessant, weil der 20-Jährige auch beim SK Rapid ein Thema gewesen sein soll.

Dem weitgehend gut informierten Fanportal zu Folge, hatte Zanotti Angebote aus der zweiten italienischen Liga und vom SK Rapid. Der Vertrag des italienischen U20-Teamspielers bei Inter Mailand läuft noch bis 2025, weshalb eine Leihe die wahrscheinlichste Variante gewesen wäre.

Dass Zanotti doch noch in letzter Sekunde bei Rapid unterkommt, ist natürlich mehr als unwahrscheinlich und die Personalie an sich kann man wohl getrost wieder abhaken. Interessant ist allerdings, dass der Youngster ein Rechtsverteidiger ist. Eigentlich eine Position, auf der man bisher noch keine Transfermarktaktivitäten der Hütteldorfer auf dem Schirm hatte.

Verkannte Baustelle

Dennoch ist zumindest das lose Sondieren des Markts auf dieser Position nicht unwichtig für Rapid. Die Bologna-Leihgabe Denso Kasius wurde bereits verabschiedet und so bleiben für die Rechtsverteidigerposition noch Thorsten Schick und Martin Koscelnik übrig. Beim U21-Teamspieler Pascal Fallmann ist nach einigen Verletzungen nicht anzunehmen, dass er kurzfristig an der Tür der Kampfmannschaft anklopfen kann.

Schick gilt als effizientester Rechtsverteidiger im Kader, feierte im Mai aber bereits seinen 33. Geburtstag, war immer wieder anfällig auf kleinere Verletzungen. Auch der Slowake Martin Koscelnik fiel in der abgelaufenen Saison insgesamt acht Wochen wegen Bänderverletzungen aus. Zudem hört man, dass Rapid nicht mit einem Verkauf zögern würde, wenn ein Angebot für den 28-Jährigen auf den Tisch flattern würde. Insider berichten sogar, dass Koscelnik aktiv angeboten wird.

Auch qualitativ betrachtet wäre die Rechtsverteidigerposition eine, auf der Rapid reagieren sollte. Dies ging bei der „Hauptbaustelle“ zentrales Mittelfeld und der bereits abgeschlossenen Suche nach einem neuen Abwehrchef ein wenig unter. Die Kasius-Leihe im vergangenen Winter ergab sich aus den gleichzeitigen Verletzungen von Schick und Koscelnik. Es war eine Situation, die man wohl auch in der kommenden Saison im Hinterkopf behalten muss.

Keine „Einserlösungen“ im aktuellen Kader

Hinzu kommt, dass Schicks Vertrag noch vor dem Abgang des gesetzten Filip Stojkovic zum LASK im Mai 2022 unter der Prämisse verlängert wurde, dass er eigentlich als zweite Kraft für die Positon eingeplant wurde. Koscelnik kam als neuer „Einser“ aus Liberec, konnte bisher aber nur punktuell überzeugen. Zudem war der Slowake auch damals nicht der erste Kandidat für die Position: Der Wunschkandidat Branimir Cipetic, 28-jähriger Bosnier von Lokomotiva Zagreb, wurde im letzten Sommer aufgrund medizinischer Argumente nicht verpflichtet. Der siebenfache Nationalspieler wechselt diesen Sommer nach Ungarn zu Kisvárda.

Die Suche nach einer Alternative für die Rechtsverteidigerposition ist demnach schlüssig und stellt eine etwas verkannte Baustelle dar. Die Information über das Rapid-Interesse an Zanotti wird auch dadurch gestützt, dass eine neuerliche Leihe – wie schon bei Kasius – für diese Position am wahrscheinlichsten gilt. Bei Rapid spießt es sich auch heuer wie so oft am Geld und höhere Ablösesummen oder Handgelder – so sie überhaupt möglich sind – werden eher für die „Hauptbaustellen“ aufgewendet werden. Die Suche nach einem neuen Rechtsverteidiger in Grün-Weiß ist demnach sicher eine Facette, die man in der Transferperiode auf dem Schirm behalten muss.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen