Traditionell wird nach jeder Herbst- und Frühjahrssaison gerne Bilanz gezogen. Besonders beliebt dabei ist es, einzelne Spieler zu einem Team zusammenzuwürfeln. Auch abseits.at will... Das abseits.at-Team der Herbstsaison der tipp3-Bundesliga 2013/2014

BundesligaTraditionell wird nach jeder Herbst- und Frühjahrssaison gerne Bilanz gezogen. Besonders beliebt dabei ist es, einzelne Spieler zu einem Team zusammenzuwürfeln. Auch abseits.at will da um nichts nachstehen und präsentiert in diesem Artikel sein Team der Herbstsaison 2013/2014. Allerdings wollen wir uns dabei in gewisse Richtungen einschränken.

 

Red Bull Salzburg dominierte die bisherige Bundesligasaison wie selten eine Mannschaft zuvor. Dementsprechend könnte man ohne weiteres sämtliche Spieler der Mozartstädter hier anführen. Um diesem Problem vorzubeugen beschränken wir uns auf zwei Akteure pro Verein. Zudem werden derartige All-Star-Teams gerne sehr offensivlastig ausgewählt. Deshalb war ein weiterer Aspekt, den Kader ausgeglichen zusammenzustellen.

Heinz Lindner (Austria Wien)

Das Tor unseres fiktiven Teams hütet Heinz Lindner. Die Entwicklungskurve des Schlussmanns der Wiener Austria zeigt klar nach oben. Dabei ist weniger die Weiterentwicklung vorhandener Fähigkeiten zu honorieren sondern, dass er mehr Konstanz in seine Leistungen brachte. Die abenteuerlichen Ausflüge bei Flanken wurden miniert, die Anzahl an Glanzparaden hoch gehalten. Besonders in der Champions League zeigte Lindner in dieser Hinsicht auf.

Benedikt Pliquett (Sturm Graz)

Die Nummer zwei ist Sturm-Torhüter Benedikt Pliquett. Der 28-jährige Deutsche, der vor der Saison vom FC St. Pauli kam, löste Christian Gratzei zwischen den Pfosten der Grazer ab und hat auch bei Fans bereits viele Sympathiepunkte gesammelt. Zum einen für seine starken Leistungen, zum anderen für seine ehrliche und gerade Art in Interviews.

Andre Ramalho (RB Salzburg)

Es gibt wohl keinen Spieler, der in der bisherigen Saison einen derart steilen Aufstieg wie Andre Ramalho hinlegte. In der letzten Saison kickte er noch für den FC Liefering in der Regionalliga, mittlerweile ist er fester Bestandteil des aktuell mit Abstand besten Teams in Österreich. Der Brasilianer überzeugt mit einem starken Stellungs- und Antizipationsspiel sowie starker Technik. Dennoch scheint beim 21-jährigen Defensivallrounder noch Luft nach oben.

Nikola Vujadinovic (Sturm Graz)

Nikola Vujadinovic stand im Sommer schon am Sprung in die deutsche Bundesliga, die hohe Ausstiegsklausel von über 700.000 Euro wollte aber niemand ziehen. Dabei war der Montenegriner noch einer der konstantesten Spieler in einer sehr wechselhaft auftreten Grazer Mannschaft. Er zählt zu den zweikampfstärksten Feldspieler der Liga (71% gewonnen) und hat seinen Ruf, ein torgefährlicher Innenverteidiger zu sein, mit drei Toren bestätigt.

Richard Windbichler (Admira Wacker)

Ähnliche Zweikampfwerte kann Admira-Abwehrchef Richard Windbichler vorweisen. Darüber hinaus ist der 22-Jährige ebenfalls eine gefährliche Waffe bei Offensivstandards. Windbichler steht in gewisser Weise symptomatisch für die Entwicklung der Admira seit dem Wiederaufstieg. Zunächst spielte er sich an der Seite von Christopher Dibon mit starken Leistungen ins Rampenlicht, dann musste er ins Mittelfeld ausweichen und nun ist er wieder auf dem Weg nach oben.

Christopher Trimmel (Rapid Wien)

Zuverlässige moderne Außenverteidiger sind im Fußball rar gesät. Auch im ÖFB-Team gilt diese Position als Schwachstelle, sodass vereinzelt auch Rufe nach Christopher Trimmel laut werden. Der 26-jährige Rapidler scheint den Schritt zum Außenverteidiger gut gemeistert zu haben. Mit seiner Geradlinigkeit ist er an vielen Offensivaktionen beteiligt und bietet auf der rechten Seite bei Angriffen beständig Breite an. In der Defensive leistete er sich aber hin und wieder Stellungsfehler.

Oliver Kragl (SV Ried)

Auf der gegenüberliegenden Seite haben wir uns für Oliver Kragl entschieden. Er ist ein weiteres Beispiel für die gute Transferpolitik der SV Ried. Im Sommer vom SV Babelsberg gekommen spielte er sich auf Anhieb in die Stammelf der Innviertler. Der 23-jährige Deutsche überzeugt insbesondere mit seiner Dynamik im Spiel nach vorne – ein wichtiges Kriterium für das Umschaltspiel der Rieder. Zudem tritt er gefährliche Standards.

Thomas Bergmann (Wacker Innsbruck)

Zugegeben, im Herbst hinterließ der FC Wacker Innsbruck nicht wirklich einen dauerhaften positiven Eindruck, weshalb es schwer war zwei Spieler auszuwählen. In Ansätzen sah man zwar, dass die Tiroler sich taktisch weiterentwickeln wollten und mutig agierten, jedoch scheiterte es oft an der gruppentaktischen Umsetzung. Dass Thomas Bergmann hier angeführt ist, soll aber nicht ausschließlich im Licht des geringsten Übels gesehen werden. Seine fünf Torvorlagen werden immerhin von keinem Außenverteidiger übertroffen.

Christoph Martschinko (SC Wr. Neustadt)

Als Backup für die linke Außenverteidigerposition dient Christoph Martschinko vom SC Wiener Neustadt. Der 19-jährige Nachwuchsteamspieler machte in seiner zweiten Bundesligasaison einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung, ist ähnlich dynamisch wie Kragl und legte teamintern die zweitmeisten Torschüsse auf. Neben zwei Toren kam er so auch auf vier Assists.

Thanos Petsos (Rapid Wien)

Das Hauptproblem des SK Rapid waren lange Zeit die fehlenden spielgestalterischen Qualitäten im zentralen defensiven Mittelfeld. Im Sommer tätigten die Verantwortlichen mit der Verpflichtung von Thanos Petsos einen entscheidenden Schritt zur Verbesserung. Der Grieche, der von Greuther Fürth kam, stabilisierte das Defensivspiel und sorgt zeitgleich für eine sichere Ballzirkulation. Zudem überzeugte er mit individualtaktischer Reife, indem er oft entscheidende Räume und Passwege zustellte.

Michael Liendl (Wolfsberger AC)

Im zentralen Mittelfeld des Wolfsburger AC ist Michael Liendl das Um und Auf. Kein anderer Spieler hat so viel Einfluss auf das Spiel seines Teams wie der 28-Jährige. Das äußerst sich nicht nur in der Scorerstatistik, sondern auch dahingehend, dass er an 41,7% aller Torschüsse direkt beteiligt war und 16,4% aller Pässe des WAC spielte. Liendl ist außerdem auch der Spieler, der meisten Ballkontakte in der Liga hat (1439).

Peter Hlinka (SC Wr. Neustadt)

Was Liendl für den WAC ist, das ist Peter Hlinka für den SC Wiener Neustadt. Der 35-jährige Slowake ist das Metronom und der Ruhepol im Spiel der Niederösterreicher. Aufgrund der niedrigen individuellen Klasse stehen sie meist tief und benötigen eine zuverlässige, pressingressistente Anspielstation in der Mitte – Punkte, die Hlinka mit seiner Erfahrung erfüllt.

Kevin Kampl (RB Salzburg)

Der wohl beste Spieler dieser Herbstsaison war Kevin Kampl, der es schaffte aus dem starken Salzburger Team noch ein Stück herauszuragen. Der vielseitige Slowene verkörpert sämtliche Charakteristiken der Philosophie der Bullen. Er besticht durch hohe Präsenz und Beweglichkeit, überzeugt durch intuitives Spielverständnis im Pressing bzw. Gegenpressing und glänzt als Einfädler bzw. Vollender im Offensivspiel.

Robert Zulj (SV Ried)

Als offensiven Zentrumspieler nominieren wir Robert Zulj.  Er ist kein klassischer Zehner, der sich über raumgreifende Pässe oder spektakuläre Dribblings definiert, sondern ein Spieler, der seine Stärke im Umschaltspiel hat. Aus der Enge befreit er sich eher mit unerwarteten und anspruchsvollen Pässen. Nicht zuletzt  die Tatsache, dass Zulj an 31,9% aller Torschüsse seines Teams beteiligt war, zeigt, dass ein möglicher Abgang die SV Ried schwer treffen würde.

Daniel Royer (Austria Wien)

Es scheint so, als könne die Wiener Austria den Abgang von Trainer Peter Stöger nicht kompensieren. Die taktischen Abläufe unter Nenad Bjelica sind ineffizienter, sodass es vermehrt auf die individuellen Qualitäten der Spieler ankommt. Insbesondere Daniel Royer stach dabei mit seiner Dribbelstärke und Entscheidungsfindung heraus – auch in der Champions League. Obwohl er zu Beginn der Saison kaum zu Einsätzen über 90 Minuten kam, verbuchte er FAK-intern die meisten Torschussvorlagen.

Manuel Kerhe (Wolfsberger AC)

Neben Michael Liendl ist Manuel Kerhe der wichtigste Bestandteil im WAC-Mittelfeld. Auf der rechten Außenbahn marschiert er unermüdlich auf und ab, ist nicht einer, der im modernen Stil nach innen zieht und den Abschluss sucht, sondern seine Mitspieler einsetzt. So war Kehre an 30,7% aller WAC-Torschüsse beteiligt, wobei er auf vier Tore und acht Assists kam.

Lukas Hinterseer (Wacker Innsbruck)

Der einzige, der aus der schwachen Mannschaft von Wacker Innsbruck sehr positiv herausstach, war Lukas Hinterseer. Der 22-Jährige schaffte sogar den Sprung ins Nationalteam und debütierte gegen die USA. Auf der Zehnerposition setzte er dabei vor allem dank seiner Physis Zeichen und wirkte gut integriert. Diesen Aspekt findet man auch in der Bundesligastatistik wieder. Der zehnfache Saisontorschütze bestritt nämlich die meisten Zweikämpfe (615).

Philipp Huspek (SV Grödig)

Dass der erste Spieler des SV Grödig erst so spät in der Auflistung kommt, ist keine Überraschung. Der Aufsteiger überzeugte bisher nämlich in erster Linie durch seine Offensivleistungen. Ein wichtiger Faktor ist dabei Philipp Huspek auf der linken Außenbahn, der in den bisherigen Spielen auf neun Torvorlagen kam – der beste Wert eines Nicht-Red-Bull-Spielers.

Philipp Zulechner (SV Grödig)

Noch mehr im (sportlichen) Fokus stand bei den Grödigern Stürmer Philipp Zulechner. Der 23-Jährige führt mit 15 Treffern die Torschützenliste an und wurde ebenfalls von Marcel Koller für das Länderspiel gegen die USA nominiert. Zulechner ist ein vielseitiger Mittelstürmer, ohne markante Schwächen. Er bestreitet viele Zweikämpfe, bewegt sich in alle Richtungen und ist vor dem Tor überaus effektiv. Für seine 15 Tore benötigte er nur 54 Schüsse.

Rene Schicker (Admira Wacker)

Admira Wacker Mödling muss zwar auf dem letzten Tabellenplatz überwintern, die Niederösterreicher zeigten aber einen starken Aufwärtstrend in den letzten Wochen und Monaten. Symbolisch für diesen steht Rene Schicker. In der 14. Runde spielte er erstmals als Mittelstürmer, erzielte seitdem sieben Tore. Er kommt dabei in erster Linie über seine Lauf- und Kampfbereitschaft, mit der er immer wieder die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr bearbeitet.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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