Der siebte Spieltag der österreichischen Bundesliga steht vor der Tür und bringt vor der Länderspielpause einige interessante Begegnungen mit sich. So trifft u.a. am... Faktencheck zur 7. Bundesliga-Runde 2020/21

Der siebte Spieltag der österreichischen Bundesliga steht vor der Tür und bringt vor der Länderspielpause einige interessante Begegnungen mit sich. So trifft u.a. am Samstag im Duell zweier „Verliererteams“ des vergangenen Spieltags der SCR Altach auf die Wiener Austria. Am Sonntag stehen dann die restlichen Begegnungen auf dem Programm, wo die Europacup-Vertreter an der Reihe sind und im Spitzenspiel der Runde die ungeschlagenen Mannschaften vom SK Rapid Wien und Red Bull Salzburg aufeinandertreffen.

SKN St. Pölten – WSG Tirol

Samstag 17:00, NV Arena, Schiedsrichter: Harald Lechner

Gibt es eine bessere Reaktion, als es der SKN St. Pölten am vergangenen Wochenende gezeigt hat? Wohl kaum. Die Niederösterreicher rehabilitierten sich nämlich nach der deftigen 0:4 Klatsche gegen den LASK, weshalb der Rivale der Linzer dafür büßen musste. Gegen die SV Ried spielten sich die Wölfe in einen Rausch, dominierten die Partie über die gesamte Spieldauer und siegten letztlich hochverdient mit 4:0. Mit diesen wichtigen drei Punkten heftete man sich an die Fersen des „Top-Trios“ und festigt den Anspruch auf die Meistergruppe. Um dies auch weiter zu untermauern, sollte man auch im kommenden Spiel gegen die WSG Tirol drei Punkte einfahren, um die eigene Position noch weiter zu festigen.

Das genaue Gegenteil davon erlebte die WSG Tirol am vergangenen Wochenende, denn anders als der SKN, schlitterte man selbst in ein zu erwartendes Debakel. Trotz der Rotation von Meister Salzburg und einer aufgebotenen „B-Elf“, hatten die Tiroler nicht den Hauch einer Chance und wurden mit einer 0:5 Packung nach Hause geschickt. Da sich die Wattener nicht in der selben Kragenweite wie Salzburg sehen und sich der Schwere der Aufgabe bewusst waren, sollte die Niederlage verkraftbar sein. Nun trifft man zwar auf einen nominell etwas schwächeren Gegner, allerdings sieht die Bilanz gegen den SKN alles andere als rosig aus. In der vergangenen Saison holte man in den vier Duellen keinen Sieg gegen die Niederösterreicher, was man an diesem Wochenende natürlich hofft ändern zu können.

– Der SKN St. Pölten ist in der Bundesliga gegen die WSG Tirol seit 4 Duellen unbesiegt (2 Siege, 2 Remis). Das gelang dem SKN sonst nur gegen den FK Austria Wien, auch diese Serie ist noch am Laufen.

– Der SKN St. Pölten traf gegen die WSG Tirol in allen 4 BL-Spielen (insgesamt 12-mal). St. Pölten erzielte in der Bundesliga gegen die WSG im Schnitt 3 Tore pro Spiel – Klubhöchstwert.

– Der SKN St. Pölten holte aus den ersten 6 Spielen 10 Punkte. So viele waren es zuvor nur 2018/19 gewesen, damals sogar 14 Punkte. Der SKN erzielte in diesen 6 Spielen 14 Tore – erstmals so viele zu Beginn einer Saison der Bundesliga.

– Die WSG Tirol erzielte 3 Tore in der Anfangsviertelstunde – nur der SKN St. Pölten (4) in dieser Saison der Bundesliga mehr.

– Zlatko Dedic traf 2-mal in der Anfangsviertelstunde – nur Dor Hugi (3-mal) in dieser Saison der Bundesliga häufiger.

Letztes Duell: St.Pölten 1:1 WSG
Direkter Vergleich seit 74/75: Spiele insgesamt: 4 (2 Siege St. Pölten, 2 Remis)
Verletzt/Angeschlagen: Luan, Asadi / Jauregui
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Pokorny / Niemand
Nächstes Spiel: Austria-St.Pölten / WSG-Admira

 

SCR Altach – FK Austria Wien

Samstag 17:00, Cashpoint Arena, Schiedsrichter: Sebastian Gishamer

Die Freude über den ersten Saisonsieg beim SCR Altach währte nur kurz, denn nur kurze Zeit später folgte der nächste Rückschlag für die kriselnden Vorarlberger. Nachdem man die Admira noch mit 4:2 besiegen konnte, folgte beim Auswärtsspiel in Wien gegen Rapid eine 1:3 Pleite. Das klingt auf dem ersten Blick nicht deutlich, jedoch hatten die Altacher eine Menge Glück und dürfen sich bei der schlechten Chancenverwertung des Gegners bedanken, dass das Ergebnis nicht noch deutlicher ausfiel. Am Ende hatte der Gegner 30 (!) Schüsse, während man selber nur auf vier kam, was die schwache Performance nochmal unterstreicht. Es muss vieles besser werden bei den Vorarlbergern, sonst droht man auch gegen den zweiten Wiener Verein leer auszugehen.

Doch nicht nur die Altacher mussten einen Tiefschlag verarbeiten, auch der FK Austria Wien kommt aus einem Spiel, wo man auf ganzer Linie enttäuschte. Gegen den schwächelnden TSV Hartberg, hätten die Wiener genügend Möglichkeiten gehabt, mehr aus dem Spiel herauszuholen und sich mit einem Sieg tabellarisch nach oben zu orientieren. Jedoch scheiterte man letztlich nicht nur an der eigenen Unfähigkeit, sondern auch an offensichtlichen qualitativen Problemen, die den Violetten zu denken geben sollten. Es wird interessant zu sehen sein, welche Schlüsse Trainer Stöger aus der Partie gegen die Steirer ziehen wird und ob man eine passende Reaktion zeigt. Gelingt dies nicht, droht man in die untere Tabellenhälfte abzurutschen und den Anschluss nach oben zu verlieren.

Der SCR Altach gewann in der Bundesliga 13-mal gegen den FK Austria Wien – so häufig wie gegen kein anderes Team.

Der FK Austria Wien gewann gegen den SCR Altach 2 BL-Spiele in Folge. 3 Siege in Folge gegen Altach gelangen der Austria in der Bundesliga zuletzt im Kalenderjahr 2008.

– Der SCR Altach traf in der Bundesliga gegen den FK Austria Wien in 12 Heimspielen in Folge (insgesamt 23-mal) – Altacher Klubrekord.

– Martin Kobras wehrte beim 1:3 gegen den SK Rapid Wien 10 Schüsse ab – Saisonhöchstwert. Dies stellt auch Rekord für einen Keeper des SCR Altach seit dem Wiederaufstieg der Vorarlberger im Sommer 2014 dar.

– Daniel Nussbaumer traf am 9. Juni 2020 beim 2-0-Auswärtssieg gegen den FK Austria Wien nach 22 Sekunden. Das war Altachs frühester BL-Treffer seit dem Wiederaufstieg im Sommer 2015.

Letztes Duell: Austria 1:0 Altach
Direkter Vergleich seit 74/75: Spiele insgesamt: 34 (13 Siege Altach, 5 Remis, 16 Siege Austria)
Verletzt/Angeschlagen: Dabanli, Karic, Wiss / Madl, Demaku, Turgeman, Fitz
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Altach-WAC / Austria-St.Pölten

 

SV Ried – TSV Hartberg

Samstag 17:00, Josko Arena, Schiedsrichter: Christopher Jäger

Langsam aber sicher kann man beim Aufsteiger SV Ried konstatieren, dass man in einer ziemlichen Formkrise steckt. Die Oberösterreicher gewannen nur das Auftaktspiel gegen die WSG, danach folgten mittlerweile bereits vier Niederlagen am Stück. Am vergangenen Wochenende setzte es dabei eine deutliche 0:4 Klatsche in St. Pölten, wo man vor allem in der Defensive zeitweise katastrophal agierte und es an einer notwendigen Kompaktheit vermissen ließ. Damit ist man mittlerweile auch auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht und es droht eine Saison gegen den Abstieg. Die Innviertler müssen schnell danach trachten auf die Erfolgsspur zurückzukehren, um so den Tabellenkeller so schnell wie möglich verlassen zu können.

Auch beim TSV Hartberg sah es in den letzten Wochen alles andere als gut aus und die letztjährige Überraschungsmannschaft lief lange Zeit dem ersten Sieg hinterher. Am vergangenen Wochenende war es dann endlich soweit und mit dem 2:1 Erfolg über die Wiener Austria, holte man die langersehnten ersten drei Zähler. Zwar war die Leistung nicht perfekt und man wackelte zwischenzeitlich ordentlich, doch dieser Sieg sollte zweifellos die Verunsicherung etwas lösen können und Selbstvertrauen verleihen. Ob dieser Erfolg lösende Wirkung entfalten kann, wird man nach dem Spiel gegen Ried sehen, ein weiterer Sieg wäre natürlich Balsam für die Seele der Steirer und man würde sich weiter von unten absetzen.

– Die SV Ried und der TSV Hartberg duellieren sich erstmals in der Bundesliga. 2017/18 blieb Hartberg in den 4 Duellen in der Interwetten 2. Liga ungeschlagen (3 Siege, ein Remis).

– Der TSV Hartberg verlor seit Anfang Juli nur 2 seiner 10 Spiele in der Bundesliga (3 Siege, 5 Remis). Die Niederlagen setzte es gegen die Europacup-Starter FC Red Bull Salzburg (1:7 A) und den WAC (0:2 H).

– Die SV Ried und der TSV Hartberg erzielte je 83% ihrer Tore in der 2. Hälfte – der höchste Anteil in dieser Saison der Bundesliga.

– Markus Schopp feierte am 19. Mai 2013 als Trainer des SK Sturm gegen die SV Ried (3:1-Heimsieg) seinen ersten Sieg in der Bundesliga.

– Daniel Offenbacher steht vor seinem 200. Spiel in der Bundesliga.

Letztes Duell: Ried 0:1 Hartberg
Direkter Vergleich seit 74/75: Spiele insgesamt: 9 (3 Siege Ried, 1 Remis, 5 Siege Hartberg)
Verletzt/Angeschlagen: Boateng, Bajic / Nimaga, Lema
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Ried-Rapid / Hartberg-LASK

 

Wolfsberger AC – SK Sturm Graz (abgesagt)

 

LASK – FC Admira

Sonntag 14:30, Raiffaisen Arena, Schiedsrichter: Andreas Heiss

Weiterhin in blendender Verfassung präsentiert sich der LASK in dieser Saison, wobei man vor allem in den letzten Wochen nochmal einen Gang hochschalten konnte. So feierte man nicht nur in der Liga beim schwierigen Auswärtsspiel in Graz einen 2:0 Auswärtserfolg, sondern auch unter der Woche in der Europa League holte man mit dem 1:0 über Antwerpen einen enorm wichtigen Sieg, der die Oberösterreicher zurück in den Kampf um den Aufstieg zurückhievte. Nun steht vor der Länderspielpause die letzte Pflichtaufgabe gegen die Admira auf dem Programm, wo man noch einmal alles aus sich herausholen muss, vor allem in Anbetracht dessen, dass die beiden Konkurrenten Rapid und Salzburg aufeinandertreffen und sich Punkte gegenseitig wegnehmen werden.

Von der Situation des LASK kann der FC Admira aktuell nur träumen, sowohl leistungstechnisch, als auch tabellarisch. Nachdem man die letzten beiden Duelle in der Liga den Kürzeren zog und mit null Punkten herauskam, fiel man wieder auf den vorletzten Platz zurück und hängt damit im Tabellenkeller fest. Die Leistung war dabei am vergangenen Wochenende gegen den WAC als unterirdisch zu bezeichnen, brachte man doch nur einen einzigen Torschuss zusammen und funktionierte sowohl defensiv, als auch offensiv, nichts bei den Südstädtern. Nun muss man sich rasch sammeln und das eigene Spiel verbessern, sonst droht gegen die Linzer die dritte Niederlage in Folge.

– Der LASK gewann gegen den FC Admira 6 BL-Spiele in Folge – erstmals so viele. 7 BL-Siege in Folge gelangen dem LASK nur gegen den SK Vorwärts Steyr, damals von Mai 1995 bis November 1998.

– Der LASK traf in der Bundesliga in den vergangenen 21 Spielen gegen den FC Admira immer (insgesamt 42 Tore) – Klubrekord.

– Der LASK holte aus den ersten 6 BL-Spielen 13 Punkte – wie in den 2 vorangegangenen Saisonen. Davor gelang das den Linzer Athletikern in der Bundesliga nie.

– Der LASK gewann seine ersten 3 Heimspiele – wie zuvor nur 2007/08. Mit 4 Heimsiegen startete der LASK noch nie in eine Saison der Bundesliga

– Dominik Thalhammer trainierte von September 2004 bis August 2005 den FC Admira in 33 Spielen in der Bundesliga (6 Siege, 8 Remis, 19 Niederlagen).

Letztes Spiel: LASK 1:0 Admira
Bilanz seit 74/75: Spiele insgesamt: 82 (31 Siege LASK, 23 Remis, 28 Siege Admira)
Verletzt/Angeschlagen: Raguz / Starkl, Kadlec, Maier, Aiwu, Hjulman, Breunig
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: LASK-Admira / WAC-Sturm

SK Rapid Wien – Red Bull Salzburg

Sonntag 17:00, Allianz Stadion, Schiedsrichter: Oliver Drachta

Zum absoluten Spitzenspiel kommt es an diesem Wochenende, wo nicht nur der Tabellenerste auf den Zweitplatzierten trifft, sondern beide Teams ungeschlagen in diese Partie gehen werden. Dabei wird man sich die Frage stellen, welchen SK Rapid Wien wird man dieses Wochenende erleben? In der Liga präsentieren sich die Wiener stark, überzeugten in vielen Spielen und stehen zurecht weit oben in der Tabelle. In der Europa League zeigt man allerdings aktuell ein anderes Gesicht und setzte sich unter der Woche mit viel Bauchweh gegen die Halb-Profis von Dundalk mit 4:3 durch. Sollte man dieses Gesicht auch gegen Salzburg zeigen, wird es für die Hütteldorfer schwierig, die bärenstarken Bullen zu stoppen. Dazu steht hinter Torjäger Fountas noch ein Fragezeichen und die Wiener hoffen, auf den Griechen wieder zurückgreifen zu können, was den Angriff sicherlich beflügeln würde.

Für Red Bull Salzburg war die Woche nur schwer zu verkraften, was vor allem mit dem Spiel in der Champions League zusammenhängt. Gegen den amtierenden Titelträger Bayern München legten die Bullen eine tolle Vorstellung ab, verlangten dem deutschen Rekordmeister alles ab und schnupperten lange Zeit an einem Punktegewinn, um dann in der Schlussphase und den letzten zehn Minuten gleich vier (!) Gegentreffer zu kassieren. Für die Salzburger wird dies sicherlich schwer zu verdauen sein, da man wie bereits gegen Atletico trotz einer starken Leistung unglücklich verlor. Doch jammern und lamentiere nutzt nichts, die Salzburger müssen schnell danach trachten, sich wiederaufzurichten und im Spiel gegen Rapid zu versuchen, den Vorsprung auf den Verfolger auszubauen

– Der FC Red Bull Salzburg gewann in der Bundesliga die vergangenen 4 Duelle gegen den SK Rapid Wien. Mehr Siege in Folge gegen Rapid gelangen Salzburg nur von Mai 1997 bis April 1998, damals 5 am Stück.

– Der FC Red Bull Salzburg gewann am 24. Juni 2020 das BL-Spiel gegen den SK Rapid Wien mit 7:2. Wodurch Rapid erstmals 7 Gegentore in einem Spiel der Bundesliga kassierte.

– Der SK Rapid Wien gewann 5 der ersten 6 Spiele in dieser Saison der Bundesliga (ein Remis). Nur 1987/88 blieb Rapid in den ersten 6 Spielen ohne Punkteverlust.

– Der SK Rapid Wien erzielte 17 Tore in den ersten 6 Spielen – nur in den Saisonen 1985/86 (19) und 1986/87 (23) mehr zu Beginn einer Saison der Bundesliga.

– Jesse Marsch gewann 28 seiner ersten 38 BL-Spiele – als erster Trainer seit Gründung der Bundesliga.

Letztes Spiel: Rapid 2:7 Salzburg
Direkter Vergleich seit 74/75: Spiele insgesamt: 186 (75 Siege Rapid, 46 Remis, 64 Siege Salzburg)
Verletzt/Angeschlagen: Schobesberger, Velimirovic, Dibon, Barac, Ritzmaier, Fountas / Bernede, Daka
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Ried-Rapid / Salzburg-Sturm

Dalibor Babic