In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften,... „One-Season-Wonders“ (16): Lukas Grozurek (Admira Wacker Mödling)

In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften, ihre guten Leistungen aber nicht längerfristig bestätigen konnten. Hauptaugenmerk legen wir dabei auf die Torjäger. Das sind die „One-Season-Wonders“ des 21. Jahrhunderts in Österreichs höchster Spielklasse!

Lukas Grozurek

2017/18 bei Admira Wacker Mödling – 11 Saisontore (10 Liga, 1 Cup)

„Im Training ist er von allen der Beste“ – das hörte man oft, wenn man in Hütteldorf nach den Vorzügen von Lukas Grozurek fragte. Auf den Platz brachte der mittlerweile 31-Jährige bei den Hütteldorfern aber nie. Nachdem er in 48 Spielen für die zweite Mannschaft der Hütteldorfer 14 Tore erzielte, stieg der hochveranlagte Grozurek in die Kampfmannschaft auf, stand dort aber schon bald für seine pomadig wirkenden Leistungen in der Kritik.

Typisch Rapid: Man versuchte, den Offensivspieler drei Jahre lang auf Schiene zu bringen. Das ihm nachgesagte Potential rief er in Grün-Weiß aber nie ab und so wechselte Grozurek im Jänner 2015 zur Admira – nach nur fünf Toren und drei Assists in 81 Spielen für Rapid.

Doch auch bei der Admira dauerte es 2 ½ Jahre bis zur großen Leistungsexplosion. Nachdem er lange Zeit zwischen Platz und Bank pendelte, war es die Saison 2017/18, in der Grozurek 25-jährig seine erste und einzige wirkliche Top-Saison in der heimischen Bundesliga spielte. Zehn Saisontore in der Liga, dazu eines im Cup und sieben Assists waren seine stolze Ausbeute. Er traf gegen sieben von neun Gegnern, nur seinen Ex-Klub Rapid und seinen späteren Klub Sturm Graz verschonte er.

Nach der Top-Saison bei der Admira, gekrönt vom starken fünften Platz in der Abschlusstabelle, wechselte Grozurek zu Sturm Graz – und ab da konnte er nie wieder an seine starken Leistungen aus der Spielzeit 2017/18 anschließen. Für Sturm traf er nur fünfmal, danach wechselte er nach Deutschland zum Karlsruher SC, wo er zweimal netzte. Schließlich ging er für einige Monate erfolglos nach St. Pölten und wechselte dann sogar nach Georgien zu Dinamo Batumi, für das er in 32 Spielen zweimal traf.

Vor genau einem Jahr kehrte Grozurek wieder nach Österreich zurück und heuerte bei der Vienna an. Zuerst in der Regionalliga Ost, wo er nur fünfmal auf dem Platz stand und nun in der 2. Liga. Nach einem Jahr hält der ehemalige U21-Teamspieler bei drei Treffern aus 19 Partien. Unumstrittener Stammspieler bei den Döblingern ist der 31-Jährige aber nicht und so wird der 189cm große Offensivmann schlussendlich als „ewiges Talent“ in der Bundesligageschichte verbleiben. Grozurek hatte definitiv das Zeug für mehr, aber irgendwie sprang der Funke nie über. So blieb die Top-Saison 2017/18 seine einzige richtig starke…

https://www.youtube.com/watch?v=M-M6n1IfRsM

Das Gastspiel beim Karlsruher SC war die erste von zwei Auslandsstationen für Lukas Grozurek

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen