In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften,... „One-Season-Wonders“ (6): Peter Orosz (FC Wacker Innsbruck)

In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften, ihre guten Leistungen aber nicht längerfristig bestätigen konnten. Hauptaugenmerk legen wir dabei auf die Torjäger. Das sind die „One-Season-Wonders“ des 21. Jahrhunderts in Österreichs höchster Spielklasse!

Peter Orosz

2007/08 beim FC Wacker Innsbruck – 9 Saisontore

Ohne einem Profispiel in den Beinen verließ der ungarische Stürmer Peter Orosz im Alter von 20 Jahren seine Heimatstadt Budapest, wo er im Kampfmannschaftskader von Vasas stand und wechselte nach Österreich. Allerdings vorerst in die Niederungen des Ligensystems: Über Pinzgau Saalfelden und den FC Puch fand Orosz einen Weg bis zu den RB Juniors und schließlich auch in die Kampfmannschaft von Red Bull Salzburg, für die er sieben Spiele bestritt.

Da er aber bei den Bullen praktisch keine Chancen auf einen Stammplatz hatte, wechselte der 184cm große Ungar im Sommer 2007 zum FC Wacker Innsbruck, wo er schließlich die beste Zeit seiner Karriere durchleben sollte. Zwar stiegen die Innsbrucker am Ende der Saison ab, aber für Orosz persönlich stellte die Spielzeit 2007/08 ein Karrierehighlight dar. Mit neun Toren und drei Assists war Orosz am Ende an 38% der Innsbrucker Saisontore beteiligt. Im Frühjahr 2008 spielte er sich mit seinen eindrucksvollen Leistungen im insgesamt schwachen Innsbrucker Team ins ungarische Nationalteam, spielte dort drei Partien gegen Slowenien, Griechenland und Kroatien.

An Orosz lag es nicht, dass Wacker am Ende den schweren Gang in die zweite Liga antreten musste. Und diesen Gang ging der Ungar nicht mit, wechselte nach nur einem Jahr in Tirol nach Griechenland. An seine Leistungen aus der Saison 2007/08 konnte aber aber nie wieder anschließen: Bei OFI Kreta stand er nur acht Monate unter Vertrag, spielte gerade mal eine Partie. Danach ging es für eine Halbsaison zurück zu seinem Stammklub Vasas, wo er in elf Spielen keinen Scorerpunkt sammeln konnte. Im Anschluss enttäuschte er auch beim kleineren ungarischen Klub Lombard Pápa, wo er in 20 Spielen dreimal traf.

Mit Sommer 2010 war Orosz schließlich sogar acht Monate vereinslos, ehe es ihn wieder nach Österreich verschlug. Der Mittelstürmer kickte fortan in der Regionalliga Mitte, zuerst für den FC Pasching, danach für Vorwärts Steyr und Vöcklamarkt. Zwischendurch stürmte Orosz in Rohrendorf, später auch in Oedt, Wels und schlussendlich Vorchdorf. In letzter Zeit avancierte der Ungar zu einem wahren Unterligatorjäger und alleine in den letzten sechs Saisonen erzielte er für Vorchdorf und die Reserve von Oedt 140 Tore. Das aber natürlich nur noch aus Spaß an der Freude und Orosz beendete im vergangenen Sommer 40-jährig seine Karriere. Neun seiner zehn Bundesligatreffer erzielte er schlussendlich in jener starken Saison 2007/08 für Wacker Innsbruck…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen