Nachdem wir uns im Herbst bereits einige Flops der österreichischen Bundesligisten angesehen haben und berichteten, was nach ihrer Österreich-Karriere aus ihnen wurde, beleuchten wir... Was wurde aus den Top-Legionären? (1) – RB Salzburg, Teil 1 von 3

Nachdem wir uns im Herbst bereits einige Flops der österreichischen Bundesligisten angesehen haben und berichteten, was nach ihrer Österreich-Karriere aus ihnen wurde, beleuchten wir in dieser Serie die Legionäre, die über Österreich den Sprung in die große Fußballwelt schafften und ihren Klubs warme Geldregen bescherten.

Im ersten Teil unserer Serie sehen wir uns die Legionäre an, die von Red Bull Salzburg zu RB Leipzig wechselte und dort oder bei ihren weiteren Stationen für Furore sorgten. Es ist der erste von drei Teilen über die erfolgreichen Exporte der Roten Bullen in den letzten Jahren.

Peter Gulácsi

Drei Millionen Euro bezahlte RB Leipzig im Jahr 2015 für Peter Gulácsi. Der heute 31-jährige Torhüter aus Budapest ist seitdem ein fixer Bestandteil der Leipziger, spielt noch immer für den deutschen Red-Bull-Ableger. Der 46-fache ungarische Teamtorhüter, der nur zwei Jahre in Salzburg spielte, ist mittlerweile Kapitän der Leipziger und bestritt 250 Spiele für den Klub – dem gegenüber standen 100 Partien für die Salzburger. Mit ihm landeten die Sachsen also ein echtes Schnäppchen.

Bernardo

Sechs Millionen Euro legte RB Leipzig im August 2016 für den brasilianischen Rechtsverteidiger Bernardo hin. Aber auch wenn er zunächst Stammspieler war, verlief das Engagement des mittlerweile 26-Jährigen in Leipzig eher durchwachsen. 2018 wurde er um zehn Millionen Euro an den englischen Klub Brighton weiterverkauft, wo er allerdings primär Zeit verlor und sich in 2 ½ Jahren nie in die Stammelf spielen konnte. Mittlerweile ist Bernardo wieder nach Salzburg zurückgekehrt – zuerst auf Leihbasis, dann wieder fix. Aber auch in der Mozartstadt ist er derzeit kein Fixstarter.

Hee-chan Hwang

Neun Millionen Euro Ablöse brachte Hee-chan Hwang den Salzburgern im Juli 2020 ein. Dies war nur der Erstbetrag und bei entsprechendem Erfolg könnte Hwang sogar noch bis zu 14 Millionen teuer werden. Dass es zu den Bonuszahlungen kommt ist allerdings unwahrscheinlich, denn der 42-fache koreanische Teamspieler sammelte in 29 Partien für die Leipziger nur drei Tore und vier Assists, traf in der Bundesliga kein einziges Mal. Zu Beginn der laufenden Saison wurde er nach Wolverhampton weiterverliehen, wo er bisher viermal traf und weitgehend zum Stamm zählt. Die Wolves halten zudem eine Kaufoption auf den 25-Jährigen.

Dayot Upamecano

18,5 Millionen Euro bezahlte Leipzig im Jänner für Dayot Upamecano, obwohl der zuvor nur 23 Partien für die Salzburger bestritt. Das große Potential des Franzosen war aber schon damals sichtbar und so avancierte er in seinen 154 Spielen für RB zum Star. Im Sommer 2021 gipfelte Upamecanos Entwicklung in einem 42,5 Millionen Euro schweren Transfer zum FC Bayern München, wo er aktuell auch Stammspieler ist. Zudem bestritt der 23-jährige Innenverteidiger bereits drei Partien für die französische Nationalelf.

Amadou Haidara

19 Millionen Euro bezahlte Leipzig im Jänner 2019 für die Dienste von Amadou Haidara. Der umsichtige Achter aus Mali hatte einige Anlaufschwierigkeiten, konnte sich in der vergangenen Saison 2020/21 aber im Stamm von RB Leipzig etablieren. Auch in der laufenden Saison steht Haidara zumeist in der Startelf des deutschen Bundesligisten, wo er trotz Interesse von Manchester United und anderen Großklubs seinen Vertrag im vergangenen Mai bis 2025 verlängerte.

Dominik Szoboszlai

22 Millionen Euro bezahlte RB Leipzig vor genau einem Jahr nach Salzburg, um den heute 21-jährigen Dominik Szoboszlai in die deutsche Bundesliga zu lotsen. Szoboszlai hatte allerdings gleich mal Pech und verpasste aufgrund von Adduktorenproblemen das erste halbe Jahr in Leipzig. Erst im Sommer gab der 18-fache ungarische Teamspieler sein Debüt für RB und obwohl er noch in einer Eingewöhnungszeit ist, erzielte er bereits acht Tore für seinen neuen Klub. Falls der Linksaußen weiterverkauft wird, erhält Salzburg zusätzliche 20% der Ablösesumme.

Naby Keita

30 Millionen Euro legte Leipzig für den mittlerweile 26-jährigen Box-to-Box-Mittelfeldspieler Naby Keita im Juli 2016 auf den Tisch. Nach Bonuszahlungen und Weiterverkaufsklauseln waren es sogar satte 45 Millionen Euro, die Salzburg mit dem Guineer lukrierte. In Leipzig war Keita mit 17 Toren und 15 Assists in 71 Spielen ein echter Leistungsträger. Es folgte ein Wechsel zum FC Liverpool im Sommer 2018 um unglaubliche 60 Millionen Euro. Bei den Reds war Keita aber bisher ein teurer Flop. In keiner seiner bisher vier Saisonen wurde er zum Stammspieler und etwas mehr als 90 Partien in 3 ½ Jahren sind natürlich keine Statistik eines echten Leistungsträgers.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen