Zur abgelaufenen Saison der Heute für Morgen-Erste Liga gibt es einige bemerkenswerte Statistiken. Abseits.at hat einige spannende ausgegraben und stellt sie vor und merkt... Die wichtigsten Statistiken der Heute für Morgen-Erste Liga

Zur abgelaufenen Saison der Heute für Morgen-Erste Liga gibt es einige bemerkenswerte Statistiken. Abseits.at hat einige spannende ausgegraben und stellt sie vor und merkt an, wo der WAC vorne mit dabei war und wie sich das auf die Bundesliga auswirken könnte.

Zuschauer

Insgesamt besuchten 398.509 Fans die Spiele der Heute für Morgen-Erste Liga. Das ergibt einen Schnitt von 2.214. Zuschauerkönig ist der SC Austria Lustenau mit 3.921 Besuchern, abgeschlagenes Schlusslicht ist der SV Grödig, mit durchschnittlich 778 zahlenden Kunden. Der Meister Wolfsberger AC konnte im Schnitt 2.683 Fans anlocken, zum Vergleich: Der Bundesliga-Absteiger Kapfenberger SV wies einen Schnitt von 3.318 auf, in der Aufstiegssaison 2007/08 kamen die Falken auf einen Schnitt von 1.377. Es ist davon auszugehen, dass vor allem die ersten Antritte von Red Bull, Rapid, Austria und Sturm das Haus voll machen werden. Die Kärntner, die mit Sturm Graz nicht so wie die Kapfenberger bereits einen Profiklub in der Nachbarschaft haben, werden sich in der Aufstiegssaison wohl an Ried orientieren, für ganz große Spiele steht ein Umzug in die Wörthersee-Arena ab Herbst 2013 im Raum.

Österreicher in der Liga

Hierbei gilt es festzustellen, dass 82,1 Prozent der eingesetzten Spieler Österreicher waren, die meisten Einsatzminuten gab es in Linz (BWL: 88 Prozent, LASK: 87 Prozent), die wenigsten beim FC Lustenau, bei dem lediglich 73 Prozent aller Einsatzminuten auf Österreicher fielen. Gut ein Drittel der eingesetzten heimischen Kicker waren unter 23 Jahren, ein Sechstel unter 21 und nur zwei Prozent unter 19. Damit beißt sich die Katze puncto Ausbildung in den Schwanz, wenn letztlich zwei Drittel der Spieler, oder je nach Lesart fünf Sechstel, als „Talent“ gelten. Wenn der Großteil der eingesetzten Spieler – Vorschriften über Kaderplätze hin oder her – erst recht wieder nur noch in Österreich als Talent gilt, dann stimmt das Selbstbild aller Aussagen zum Trotz nicht wirklich.

Fremdarbeiter

Ein zweischneidiges Schwert. Zwar ist nur jeder fünfte Kicker einer ohne österreichischem Pass, aber die Fremdarbeiter bekleiden einige Schlüsselpositionen. Vor allem in der oberen Tabellenhälfte bekleiden Jacobo (WAC), Tomi (Altach), Luiz Henrique (LASK) oder Sascha Boller (Austria) Schlüsselpositionen im Spiel. Das ist sowas wie der negative Aspekt, allerdings gibt es doch wenig „Kaderergänzungen“ ohne Pass des Alpenlandes. Es wirkt so, als ob vor allem die Titelaspiranten auf Ausländer setzen. Auch St. Pölten, die bis zum Winter auf Spielmacher Lukas Thürauer setzten, griffen mit Jano in Spanien zu.

Tabellenführer

Interessant: In der Saison 2011/12 gab es nur zwei verschiedene Tabellenführer. Meister WAC stand 26 Spieltage an der Spitze, Altach zehn. In den letzten Runden hätten auch noch der LASK und die Lustenauer Austria Meister werden können, beide Mannschaften standen aber nie an erster Stelle. Somit ergibt sich, dass die Wolfsberger, die am öftesten an der Spitze standen, zuerst am ersten Spieltag, ein verdienter Meister sind.

Goalgetter

13 Spieler stehen auf den ersten zehn Plätzen der Torschützenstatistik. Schützenkönig Daniel Poljanec wurde für diesen Titel mit einem Transfer in die zweite deutsche Bundesliga zum SC Paderborn belohnt. An zweiter (Christian Falk, 18 Treffer), vierter (Jacobo, 14) und zehnter (Stephan Stückler, 10) stehen drei Wolfsberger. Die Offensivspieler der Kärntner zählen zu den erfolgreichsten Torschützen, zehn verschiedene Spieler erzielten in der Liga Tore.

Fairness

Der Eindruck, den der Beobachter vom WAC bekam, war statistisch falsch. Die Kärntner, die ein gewisses Maß an Härte an den Tag legten, taten dies im Rahmen dessen, was erlaubt ist. Die Lavanttaler waren über die Saison gesehen die fairste Mannschaft, erhielten mit 84 Gelben die wenigsten Verwarnungen. Interpretiert nach Gelb = 1 Punkt, Gelbrot = 3 Punkte und Rot = 5 Punkte führen sie die Fairnesstabelle an. Altach liegt an letzter Stelle, insgesamt sahen die Kicker 107 Mal den gelben Karton, gleich zehn Mal sahen sie Gelbrot. Interessant ist, dass der sportliche Absteiger aus Hartberg Zweiter der Fairnesstabelle ist. Das ist ein Indiz dafür, dass der berühmte „Kampf“ nicht immer angenommen wurde. Insgesamt ergab sich, wohl durch die Spannung oben wie unten und die Teilnahme von Blau Weiß Linz ein Zuschauerplus von knapp 30 Prozent.

Wann fielen die Tore?

Eine wichtige Statistik. Denn wer schafft es, wann nachzulegen? Bester Frühstarter war die Austria, die in der Anfangsviertelstunde neun Treffer erzielen konnte. Der Stadtrivale netzte nur zwei Mal zu Beginn. Nach der Pause waren die Altacher am schnellsten wieder am Platz. Die Kärntner waren im zweiten und dritten Drittel der ersten und zweiten Halbzeit am erfolgreichsten, erzielten die meisten Treffer. Dies ist ein wichtiges Indiz für die Fitness der Bjelica-Elf, die übrigens in keinem der sechs Sektoren (ohne Nachspielzeiten) schlechter als Vierter waren. Darüber hinaus schossen die „Wölfe“ auch am unterschiedlichsten die Tore, erzielten neben (absolut) am meisten Treffern auch die meisten Kopftore.

Der Wolfsberger AC stieg nicht umsonst auf. Die Bjelica-Elf konnte vor allem gegen Ende der Saison das Lavanttal mobilisieren, hatte mit Falk, Stückler und Jacobo ausgezeichnete Scorer aus dem In- und Ausland, legte ein gutes Maß an Härte an den Tag und konnte zu allen Zeitpunkten der Spiele punkten. In der Lavanttalarena werden wohl einige arrivierte Teams Punkte liegen lassen.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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