Bis zur 60. Minute hatte Eintracht Frankfurt zuhause gegen Sporting ein wirklich gutes Debüt in der Champions League hingelegt. Die Hessen waren die spielbestimmende... Oliver Glasner mit Niederlage bei Champions-League-Debüt

Bis zur 60. Minute hatte Eintracht Frankfurt zuhause gegen Sporting ein wirklich gutes Debüt in der Champions League hingelegt. Die Hessen waren die spielbestimmende Mannschaft und erspielten sich viele Möglichkeiten – sie hatten so gut wie in jeder Zone des Spielfeldes Zugriff auf die Portugiesen, die sich durch schlampige Pässe im Spielaufbau des Öfteren das Leben selbst schwer machten.

Einziges Manko: Zwar kam die Eintracht im gegnerischen Strafraum immer wieder zu Abschlüssen, doch ein Tor sprang nicht dabei heraus. „Wir haben eine großartige erste Halbzeit gespielt, müssen eigentlich in Führung gehen. Die Effizienz vor dem Tor hat uns gefehlt“, sagte Trainer Oliver Glasner nach dem Spiel. Am Ende standen für die Eintracht elf Abschlüsse zu Buche, wovon aber nur zwei auf das Tor von Sporting kamen.

Ein klassisches Bonmot der Fußballsprache lautet: Wer vorne das Tor nicht trifft, wird irgendwann hinten bestraft. Und so kam es in der 65. Minute wie es kommen musste. Denn während der Eintracht die letzte Präzision beim Abschluss in der Box fehlte, nutzte Sportings Marcus Edwards sich die bietende Chance und schloss eiskalt zum 1:0 ab.

Der Schock beim letztjährigen Europa-League-Sieger, er saß offensichtlich tief. Denn nur zwei Minuten später steht die Abwehr zu offen, war die Restverteidigung bei einem Konter von Sporting nicht auf der Höhe. Ergebnis: Francisco Trincão trifft zum 2:0. „Wir sind zu schnell zu hohes Risiko eingegangen und ein wenig die taktische Disziplin in einigen Situationen vermissen lassen“, so Glasner, für den es ebenfalls das erste Spiel in der Königsklasse war.

Doch war für den Trainer beileibe nicht alles schlecht: „Auch wenn sich das blöd anhört, aber ich bin mit vielem was heute passiert ist sehr einverstanden. Aber wir werden daraus lernen was wir besser machen müssen und wieder aufstehen.“

Dabei hatte alles so gut angefangen. Schon in der 2. Minute tauchte Eintracht-Stürmer Randal Kolo Muani nach einem katastrophalen Fehlpass von Manuel Ugarte frei vor Sporting-Goalie Antonio Adnan auf, der jedoch gut reagierte und so einen frühen Rückstand verhinderte. Nicht auszudenken, was im Deutsche Bank Park losgewesen wäre, hätte Frankfurt hier bereits den ersten Champions-League-Treffer der Vereinsgeschichte erzielt.

Die Fans der Eintracht machten vor, während und nach dem Spiel genau dort weiter, wo so in der vergangenen Saison der Europa League aufgehört haben und tauchten das Stadion in ein Meer aus Schwarz und Weiß. Ein riesiges Banner legte die Marschroute für die Champions League fest: „Net viel Gebabbel [hessisch für „nicht viel Gerede“] – Frankfurt macht trouble!“

Für trouble, also Ärger sorgte bei der Eintracht in diesem Spiel die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor und später die mangelnde Konsequenz im Zweikampf. Vielleicht war dies auch dem hohen Laufaufwand der Frankfurter geschuldet, die insgesamt 122 Kilometer abspulten.

In der 82. Minute konnte sich Pedro Porro jedenfalls gegen mehrere Frankfurter durchsetzen und einen perfekten Pass auf Nuno Santos spielen. Der vollendete zum 3:0-Endstand für Sporting. Ein Ergebnis, das insgesamt etwas zu hoch ausfiel. So sah es auch Torhüter Kevin Trapp: „Wie haben heute viel Lehrgeld gezahlt“, so Trapp. Und weiter: „Am Ende ist das Ergebnis ein bisschen zu hoch weil es nicht das gesamte Spiel wiederspiegelt.“