Am vorletzten Spieltag der zweiten deutschen Bundesliga, an dem alle Begegnungen am Sonntag um 15:30 stattfanden, ging es abermals hoch her. Eine faustdicke Überraschung... 2. Deutsche Liga: Manuel Prietl unser Legionär der Runde

_Arminia Bielefeld WappenAm vorletzten Spieltag der zweiten deutschen Bundesliga, an dem alle Begegnungen am Sonntag um 15:30 stattfanden, ging es abermals hoch her. Eine faustdicke Überraschung gab es in Bielefeld, das Spitzenspiel geriet in den Hintergrund und der Abstiegskampf wird nächste Woche wohl ein dramatisches Finale erleben. Mittendrin waren ganze 15 Legionäre, die bei ihren Vereinen in der Startelf standen.

Hannover siegt im Spitzenspiel

Düsseldorf gelang mit dem 3:2-Auswärtssieg in Nürnberg wohl der Befreiungsschlag, der den Klassenerhalt sichern wird. Gartner saß bei den Gästen auf der Bank und wurde nicht eingewechselt. Margreitter durfte bei Nürnberg von Beginn an ran und bekleidete dabei die Position des Innenverteidigers in einer Viererkette. Bei widrigsten Bedingungen im Stadion der Franken zeigte der Österreicher eine unscheinbare Vorstellung. Bei Standards konnte er nicht gefährlich, im Spielaufbau unterliefen ihm wenige Fehler, jedoch hatte er Probleme mit den schnellen Angreifern der Düsseldorfer.

Greuther Fürth eroberte in Hamburg einen Punkt und fährt mit einem 1:1 wieder nach Hause. Zulj begann in der Offensive und Gugganig durfte auch wieder ran; er spielte in der neuformierten Viererkette einen Innenverteidiger. Derflinger sah das Spielgeschehen von der Bank aus. Zulj war sehr umtriebig im Offensivspiel und rotierte mit seinen Mitspielern die Positionen. Als Zehner aufgeboten wechselte ein ums andere Mal in die Sturmspitze. Dabei konnte er nach einem Abpraller auch das 1:0 für die Gäste erzielen. Dennoch lieferte er nicht seine beste Leistung ab, denn ihm unterliefen viele Ballfehler. Gugganig agierte sehr robust und genau in der Defensive. Einzig mit Bouhaddouz hatte er Probleme. Für den Österreicher war es der erste Einsatz in diesem Jahr.

Im Topspiel der Runde setzte sich Hannover zu Hause mit 1:0 gegen Stuttgart durch. Harnik durfte bei 96 im Doppelsturm mit Füllkrug starten und viel anfangs eher durch Ballverluste auf. Er biss sich aber regelrecht ins Spiel zurück und hatte gegen Ende hin zwei Topmöglichkeiten auf das entscheidende 2:0. Langerak und der Pfosten hatte jedoch etwas dagegen. Aufgrund einer Gelb-Sperre wird er Harnik den Niedersachsen am letzten Spieltag fehlen und die so gut wie sichere Aufstiegsparty von der Tribüne aus verfolgen. Sahin-Radlinger saß bei 96 wie gewohnt auf der Bank. Klein begann ebenso wie Harnik vom Start weg und wurde auf der rechten Offensivseite aufgeboten. Er konnte in diesem Spiel nicht so torgefährlich werden wie in den Vorwochen, zeigte aber dennoch eine gute Leistung. Vor allem in der Zweikampfführung zeigte er sich stark und er war ein wichtiger Bestandteil seiner Mannschaft. Knapp 15 Minuten vor Schluss wurde Klein ausgewechselt.

Verwunderte Augen in Bielefeld

Union Berlin verspielte durch die 0:1-Heimniederlage gegen Heidenheim ihre letzte Möglichkeit im Kampf um den Aufstieg. Pogatetz, Trimmel und Hosiner begannen bei den Eisernen; Gspurning stand nicht im Kader. Trimmel erwischte dabei nicht seinen besten Tag, denn ihm unterliefen einige Fehler und er attackierte vor dem Gegentor viel zu passiv. Anders als sonst durfte er auf der rechten Offensivseite ran, hatte jedoch kaum Aktionen, die Torgefahr ausstrahlen konnten. Positiv ist, dass sein Vertrag unter der Woche verlängert wurde. Pogatetz spielte fehlerfrei in der Innerverteidigung und konnte mit seiner Routine einige Bälle früh klären. Er hatte viele Ballaktionen und dem Verteidiger unterliefen kaum Fehler. Hosiner agierte als Solospitze und machte seine Sache recht ordentlich. Sehr lauffreudig präsentierte sich der Offensivmann, dem aber in den entscheidenden Momenten das Glück fehlte. Seine beste Tormöglichkeit wurde nach knapp einer Stunde von einem Heidenheimer in höchster Not geblockt. Rasner saß bei den Gästen nur auf der Ersatzbank.

Die Müchner Löwen mussten im Kampf um den Klassenerhalt eine ganz bittere Pille schlucken. Durch ihre 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Bochum rutschen die 60er auf den Relegationsrang ab. Liendl spielte standesgemäß im zentralen Mittelfeld und bereitete das Tor der Löwen durch eine mustergültige Flanke nach einem kurzabgespielten Freistoß vor. Ansonsten war er erneut der Zielspieler seiner Mannschaft im Aufbau, hatte viele Ballaktionen und sogar zwei Torabschlüsse, die aber ihren Zweck verfehlten. Es war keine typische Liendl-Partie, da ihm viele Fehler unterliefen. Dennoch war er einer der stärksten Akteure seines Teams. Bei Bochum stand Wydra zwar im Kader, wurde aber nicht eingewechselt. Stöger befindet sich nach wie vor im Aufbautraining und wird in der neuen Saison wieder voll angreifen.

Bielefeld gewann auf einem Abstiegsplatz stehende gegen den Tabellenzweiten aus Braunschweig zu Hause mit 6:0!! Prietl durfte das kleine Fußballmärchen über 90 Minuten mitgestalten und erfüllte seine Aufgaben sensationell. Er machte kaum Fehler, war deutlich ans Spiel gebunden, hatte viel Ballbesitz und war im Zweikampf richtig stark. Seine Mitspieler und er zeigten eine hervorragende Leistung, bei der jedem einzelnen Akteur Respekt und Anerkennung gebührt.

Würzburger vor dem Abgrund und Fazit

Dresden gewann bei Absteiger Karslruhe mit 4:3. Sallahi und Hoffer standen beim KSC nicht im Kader.

Kaiserslautern musste einen herben Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen und verlor in Aue mit 0:1. Die Legionäre Mwene und Vucur durften beide über 90 Minuten auf ihren Stammpositionen ran. Der offensivfreudige Mwene versuchte sich mit vielen Flanken über seine rechte Seite in Szene zu setzen, konnte aber oft nicht seinen Mitspieler finden. Defensiv hatte er wenig zu tun und er spielte kaum Fehlpässe. Auch Vucur unterliefen kaum Fehler, doch in Hälfte zwei haperte es am Stellungsspiel in der Hintermannschaft der Pfälzer. Stipe Vucur war einer der zentralen Akteure in der Spieleröffnung und leistete sich keine groben Patzer. Trotz der Niederlage zeigten die Legionäre im Dress der Pfälzer eine engagierte Leistung.

Im Spiel zwischen Würzburg und Sandhausen konnten sich die Gäste mit 1:0 durchsetzen. Beim siegreichen SV spielten Knaller und Kulovits von Beginn an. Knaller hielt einmal mehr sein Tor sauber und zeigte bei zwei Reflexen sein ganzes Können. Auch in der Strafraumbeherrschung agierte er sehr konstant und war seiner Mannschaft ein sicherer Rückhalt. Kulovits spielte im zentral-defensiven Mittelfeld und wurde nach rund 50 Minuten ausgewechselt. Der Österreicher hatte zwar nur wenige Ballaktionen und tat sich schwer ins Spiel zu finden, aber dennoch spürt man wie wichtig seine Präsenz für die Mannschaft ist. Siebenhandl stand bei den Gästen im Tor, welche durch die Niederlage auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht sind. Beim Gegentreffer trifft ihn zwar keine Schuld, aber bei den wenigen Offensivaktionen der Sandhäuser wirkte er hin und wieder etwas fahrig. Solide, aber keinesfalls exzellente Leistung des Schlussmanns.

Prietl war der Legionär dieser Runde und zeigte eine hervorragende Leistung. Auch Knaller erwischte einen ganz starker Tag und hielt seine Weste an diesem Spieltag rein. Pogatetz, Liendl, Zulj, Harnik, Kulovits und Klein können mit ihren Darbietungen auch zufrieden sein. Mwene, Vucur und Margreitter verloren zwar mit ihren Teams, waren aber bestimmt nicht schuld an den Niederlagen und boten eine engagierte Performance. Trimmel, Hosiner, Gugganig und Siebenhandl zeigten ausbaufähige Leistungen. Positiv ist jedoch, dass Gugganig endlich mal wieder ran durfte. Sahin-Radlinger, Derflinger, Gartner, Wydra und Rasner saßen bei ihren Teams nur auf der Bank. Sallahi, Stöger, Gspurning und Hoffer standen aus unterschiedlichen Gründen nicht im Kader ihrer Mannschaften.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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