In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 05. Spieltag 2012/13 (Teil 2) –  Arnautovic mit Assist gegen den SC Freiburg

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im zweiten Teil unseres Leistungschecks schauen wir unseren Werder-Legionären auf die Füße, die gegen den SC Freiburg einen knappen 2:1-Auswärtssieg feierten.

Der volle Punktegewinn gegen den SC Freiburg war ein wenig glücklich, denn die Heimmannschaft fand über das gesamte Spiel die besseren Chancen vor und hatte mehr Ballkontakte. Freiburg schoss 18 Mal aufs gegnerische Tor, während die Gastmannschaft bloß fünfmal zum Abschluss kam. So wie in der vergangenen Runde beim 2:2-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart, standen auch diesmal Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic und Marko Arnautovic in der Startaufstellung der Bremer. Im Gegensatz zur letzten Runde präsentierten sie sich jedoch leider ein wenig schwächer.

Arnautovic mit zweitem Assist

Arnautovic steuerte immerhin den wichtigen Assist zum 1:1-Ausgleich bei, als er nach einer langen Elia-Flanke den Ball technisch perfekt Joseph Akpala  vor die Füße spielte, der so sein erstes Saisontor erzielen konnte. Eine starke Szene, in denen man seine Übersicht und sein technisches Können sah. Ansonsten blieb der österreichische Nationalspieler allerdings farblos und hatte keine nennenswerten Szenen in der Offensive. Er schoss kein einziges Mal aufs Tor, schlug keine Flanke und steuerte keine weitere Torschussvorlage bei. Stattdessen musste er viel für die Defensive machen und rieb sich in zahlreichen Zweikämpfen auf, von denen er die meisten jedoch verlor. Von 23 Zweikämpfen entschied er diesmal nur sieben für sich (30,4%). Auch an der Anzahl der Ballkontakte sieht man, dass das Spiel an ihm vorbeiging, denn er berührte nur 25 Mal das Spielgerät und spielte 19 Pässe, von denen 74% ankamen. Seine Laufleistung und sein Einsatz waren aber in Ordnung, er absolvierte eine Distanz von 11,1 Kilometer, wobei er auf 16 Sprints und 55 intensive Läufe kam.

Prödl gegen Freiburg ein Unsicherheitsfaktor

Sebastian Prödl lieferte eines seiner schwächeren Spiele ab und war im Vergleich zu Sokratis, seinem Kollegen in der Innenverteidigung, der klar schwächere Abwehrspieler. Er gewann zwar immerhin 56,5% seiner Zweikämpfe, verlor allerdings auch wichtige Duelle und hatte Glück, dass aus seinen Fehlern keine Treffer resultierten. Besonders in der ersten Hälfte hatte er bei Zweikämpfen am Boden einige Schwierigkeiten und gewann bloß ein Duell, während er sieben verlor. In der Offensive hatte er keine nennenswerten Aktionen – kein Schuss, keine Flanke und keine Torschussvorlage. Insgesamt kam er auf 63 Ballkontakte und spielte 41 Pässe, von denen 87,8% bei seinen Mitspielern ankamen. Prödl fing viermal einen gegnerischen Ball ab, machte fünf Tacklings und klärte vier Mal den Ball aus der Gefahrenzone (Sokratis 13 Mal). Während der Grieche kein einziges Foul begehen musste, griff Prödl vier Mal zu unsauberen Mitteln, wobei aus einem Foul der Freistosstreffer von Jonathan Schmid zum 1:0 resultierte.

Junuzovic wirkt ein wenig überspielt

Die englische Woche sah man Zlatko Junuzovic am meisten an, denn der Mittelfeldspieler, der im 4-1-4-1-System von Schaaf wieder den alleinigen Sechser spielte, wirkte ein wenig ausgepowert und wurde in der 67. Minute durch Bargfrede ersetzt. Er hatte jedoch auch keinen leichten Stand, da die Spieler im zentralen Mittelfeld vor ihm, De Bruyne und Hunt, nicht viel nach hinten arbeiteten, sodass er einige Male in schwierige Situationen kam, in denen der Gegner ein Übergewicht im Mittelfeld hatte. Läuferisch präsentierte er sich wieder einmal sehr stark, zum Zeitpunkt seiner Auswechslung in der 67. Minute absolvierte er bereits fast zehn Kilometer. Weniger gut lief es beim Spielaufbau, da er in einigen Situationen unkonzentriert wirkte und ihm unnötige Fehlpässe unterliefen. Von 34 Passversuchen landeten gleich zwölf bei den Gegenspielern (65%), womit er die meisten Fehlpässe aller Spieler am Platz beging, obwohl er nur 67 Minuten lang spielte. Auch seine Zweikampfbilanz ist negativ, denn er gewann bloß sieben seiner 19 Duelle (38,9%). In der Offensive gelang ihm ebenfalls so gut wie nichts, was aber auch daran lag, dass er mit seinen Defensivaufgaben gegen spielbestimmende Freiburger genug zu tun hatte. Er schoss kein einziges Mal aufs Tor und steuerte keine Torschussvorlage bei.

Fazit:

Arnautovic:
+: perfekter Assist
-: wenig Ballkontakte, in Zweikämpfe verstrickt

Prödl:
+: die meisten Interceptions seiner Mannschaft
-: Unsicherheiten, Abstimmungsschwieirgkeiten

Junuzovic:
+: laufstark, bemüht
-: Fehler im Spielaufbau, Probleme in den Zweikämpfen, auf Defensivaufgaben beschränkt

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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