In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... abseits.at-Leistungscheck, 09. Spieltag 2014/15 (Teil 1) – Martin Harnik nach Doppelpack in der kicker-Elf des Tages

Martin Harnik - VfB StuttgartIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil unseres Leistungschecks analysieren wir die Leistungen von Martin Harnik und Florian Klein, die in dieser Runde eine Partie spielten, die in Deutschland niemand so schnell vergessen wird. Der VfB Stuttgart kam in Frankfurt nämlich zu einem 5:4-Auswärtssieg gegen die Eintracht, wobei ÖFB-Legionär Martin Harnik einen Doppelpack für seine Mannschaft beisteuern konnte.

Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart   4:5

Fast ein Jahr lang musste der VfB Stuttgart auf einen Auswärtssieg in der deutschen Bundesliga warten, denn das letzte Mal fuhren die Schwaben am 10. November 2013 nach einem 3:1-Sieg in Freiburg mit drei Punkten im Gepäck nach Hause. VfB-Coach Armin Veh scheint zudem ein Eintracht-Spezialist zu sein, denn als Trainer verlor er noch kein einziges Spiel gegen die Frankfurter und kann mit vier Siegen und zwei Unentschieden eine tolle Bilanz für sich beanspruchen. Dennoch wird ihn diese Partie um einige Jahre gealtert haben lassen, denn nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Spielverlauf erwies sich als äußerst dramatisch. Nach einem 0:1-Rückstand drehten die Gäste das Spiel zunächst um und gingen sechs Minuten nach der Pause mit 3:1 in Führung. Danach kamen die Hausherren auf, denn in den nächsten 14 Minuten schoss die Eintracht drei Treffer und lag mit 4:3 in Führung. Zwei Tore von Timo Werner (81.) und Christian Gentner (84.) entschieden dann jedoch die Partie zu Gunsten der Gäste. Mit diesem Erfolg überholte der VfB Stuttgart Borussia Dortmund und befindet sich nun nach neun Spieltagen mit ebenso vielen Punkten am 14. Tabellenplatz. Dieser spektakuläre Sieg sollte Motivation für die kommenden Partien liefern, denn aufgrund der Tabellensituation können sich die Schwaben auch weiterhin keine Verschnaufpause gönnen.

Martin Harnik benötigte in dieser Saison einiges an Anlaufzeit, scheint nun aber endlich angekommen zu sein. In den ersten vier Runden stand er immer in der Startaufstellung, konnte aber in keiner Partie überzeugen. Nachdem er seinen Stammplatz verlor, saß er drei Spiele lang nur auf der Ersatzbank und bekam erst wieder beim 3:3-Unentschieden in der vergangenen Runde gegen Bayer Leverkusen wieder eine Chance von Beginn an. Er schoss nicht nur einen Treffer, sondern zeigte auch ansonsten eine tadellose Leistung, die von seinem starken Einsatzwillen geprägt war. An diese Performance schloss er nun nahtlos an.

Der ÖFB-Legionär begann diesmal nicht wie gewohnt am rechten Flügel, sondern durfte als Mittelstürmer in die Partie gehen, was der Tatsache geschuldet war, dass Armin Veh mit Vedad Ibisevic und Mohammed Abdellaoue zwei Angreifer verletzungsbedingt vorgeben musste. Harnik fühlte sich jedoch von Beginn an wohl in seiner Rolle, wählte intelligente Laufwege und arbeitete enorm viel nach hinten. Harnik schoss die beiden ersten Treffer der Stuttgarter und erzielte damit neben einem Dreierpack seinen insgesamt siebten Doppelpack in der deutschen Bundesliga. Die Treffer waren zwar keineswegs spektakulär, aber er stand dort wo ein Stürmer stehen muss und zeigte sich in diesen Momenten eiskalt. Harnik schoss jedoch nicht nur die beiden Tore, sondern arbeitete enorm viel nach hinten. Er war ständig in Bewegung und kann mit 11,81 Kilometern eine für seine Position sehr beachtliche Laufleistung vorweisen. Zudem war er von allen Spielern seiner Mannschaft in die meisten Zweikämpfe verwickelt, wobei er 15 seiner 43 Duelle für sich entschied (34,9%), was aber angesichts seiner hohen Position in Ordnung ist. Harnik kam auf 61 Ballkontakte und spielte 41 Pässe, von denen 66% bei seinen Mitspielern landeten. Er schoss dreimal aufs gegnerische Tor, erzielte dabei zwei Treffer und prüfte auch mit seinem dritten Schuss Tormann Felix Wiedwald. Neben zwei Flanken bereitete er einen Torschuss für seine Mitspieler vor und fing einen gegnerischen Pass ab. Der kicker gab ihm die Note 2 und nominierte ihn zum ersten Mal in dieser Saison für die kicker-Elf des Tages. Sportal.de gab ihm mit einer 1,5 sogar eine noch bessere Bewertung.

Florian Klein startete wieder auf der rechten Außenbahn und machte beim ersten Gegentor eine etwas unglückliche Figur, da er einen Eckball, der ans kurze Eck angeflogen kam, per Kopf gefährlich weiterverlängerte. Das Spielgerät landete bei Haris Seferovic, der an die Latte köpfelte, von wo der Ball schließlich zu Madlung kam, der sich diese Chance nicht entgehen ließ. Die VfB-Abwehr wirkte an diesem Nachmittag allgemein nicht sattelfest und Florian Klein ließ sich bei manchen Szenen von dieser Unsicherheit anstecken. Dennoch bekam er vom kicker im Vergleich zu den anderen Abwehrspielern mit der Note 4,5 noch die beste Bewertung innerhalb der VfB-Viererkette, auch da er sich einige Male ganz gut mit in den Angriff einband. Insgesamt liefen 43% aller Stuttgarter Angriffe über seine Seite, während über den linken Flügel nur 29% aller Angriffe vorgetragen wurden. Dies lag aber auch am starken Sercan Sararer, der Martin Harnik auf seiner Stammposition gut vertrat und immer wieder für Gefahr sorgte. Florian Klein schlug zwar keine einzige Flanke, bereitete aber dennoch starke vier Torschüsse seiner Mannschaftskollegen vor, die jedoch leider nicht zu einem Treffer führten. Der Österreicher kam auf 42 Ballkontakte und spielte 20 Pässe, von denen 85% bei seinen Mannschaftskollegen ankamen. Er entschied zudem 10 seiner 18 Duelle für sich (55,6%) und fing zwei gegnerische Pässe ab. Sowohl der kicker, als auch sportal.de bewerteten den Österreicher mit einer 4,5.

Kommendes Wochenende empfängt der VfB Stuttgart mit dem VfL Wolfsburg den Tabellendritten. Die Wölfe fügten dem 1. FSV Mainz 05 die erste Niederlage in der laufenden Meisterschaftssaison bei, die mit 3:0 noch dazu deutlich ausfiel.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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