In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 11. Spieltag 2012/13 (Teil 2) – Andi Ivanschitz gibt Trainer Tuchel die richtige Antwort

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir im ersten Teil die tolle Leistung von David Alaba und die Begegnung zwischen dem FC Schalke 04 und dem SV Werder Bremen analysierten, betrachten wir nun unsere Mainz- und Stuttgart-Legionäre.

Der 1. FSV Mainz 05 schwimmt weiter auf der Erfolgswelle und feierte gegen den 1. FC Nürnberg den vierten Heimsieg in Serie. Eine starke Anfangsphase reichte der Heimmannschaft, die im Laufe des Spiels dem hohen Tempo Tribut zollen musste. Nicolai Müller brachte die Mainzer bereits in der 12. Minute in Führung, Ivanschitz baute nur neun Minuten danach den Vorsprung nach einem tollen Pass von Baumgartlinger weiter aus. Dies war die perfekte Antwort auf die leise Kritik seines Trainers Tuchel, der sagte, dass der österreichische Nationalspieler im Abschluss konsequenter und effektiver werden müsste. Der Anschlusstreffer der Nürnberger fiel in der  40. Minute durch Innenverteidiger Per Nilsson – in der zweiten Hälfte sahen die Fans zwar eine umkämpfte Parte, jedoch kein weiteres Tor.

Andi Ivanschitz erzielt sein drittes Saisontor

Andreas Ivanschitz begann im Mainzer 4-2-3-1-System im offensiven Mittelfeld und wechselte nach einer Stunde auf den linken Flügel. Seinen größten Auftritt hatte er in der 21. Minute, als er nach einem perfekten Baumgartlinger-Pass in die Schnittstelle der Nürnberger Viererkette die Nerven behielt, Keeper Rakovsky ausspielte und“ frameborder=“0″ allowfullscreen> den Ball im leeren Tor unterbrachte. Ein Tor wie aus dem Lehrbuch! Auch abseits des Treffers spielte der offensive Mittelfeldspieler, insbesondere in der ersten Halbzeit, eine starke Partie, wobei nicht nur seine Offensivqualitäten gefragt waren. Ivanschitz musste viel nach hinten arbeiten und präsentierte sich stark in den Zweikämpfen, was auch die Leistungsdaten bestätigen. Der Kreativspieler gewann 8 von 14 Duellen (57,1%) – eine tolle Statistik für den Mittelfeldspieler, der nur selten mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe gewinnt. Ivanschitz schoss dreimal aufs gegnerische Tor, sorgte für eine Torschussvorlage und schlug zwei Flanken. Bis zu seiner Auswechslung in der 81. Minute kam er auf 37 Ballkontakte, spielte 19 Pässe, von denen 79% ankamen. Da er im Laufe des Spiels immer mehr untertauchte bekam er vom kicker „nur“ die Note 3, sportal.de gab ihm eine 2,5.

Julian Baumgartlinger mit tollen Zweikampfwerten

Baumgartlinger begann neben Elkin Soto im defensiven Mittelfeld und hatte einen nicht zu unterschätzenden Anteil am Heimsieg. Einerseits bereitete er, wie oben erwähnt, den zweiten Treffer mustergültig vor, andererseits präsentierte er sich wieder einmal enorm lauf- und zweikampfstark. Baumgartlinger war in dieser von Zweikämpfen geprägten Partie gleich in 30 Duelle verwickelt, von denen er 19 für sich entschied (63,3%). Er machte mit vier Tacklings die meisten seiner Mannschaft, fing zwei gegnerische Pässe ab und klärte fünfmal den Ball aus der Gefahrenzone. Er hatte die zweitmeisten Ballkontakte aller Spieler (76) und war für die meisten gelungenen Pässe verantwortlich. Von 51 Zuspielen kamen 48 Pässe an, womit er auf eine eindrucksvolle Passquote von 94% kam. Neben seinem Assist brachte er es auf eine weitere Torschussvorlage und gab selbst einen Torschuss ab. Baumgartlinger wurde fünfmal gefoult, beging drei Fouls und sah knapp vorm Schlusspfiff seine fünfte gelbe Karte, womit er in der kommenden Partie leider gesperrt ist. Die Benotung fiel genauso wie bei Andi Ivanschitz aus – der kicker gab ihm eine 3, sportal.de eine 2,5.

Raphael Holzhauser gelingt zweiter Assist

Der VfB Stuttgart empfing am Sonntag Hannover 96 und 50.600 Zuschauer sahen eine Partie, die sie nicht so schnell wieder vergessen werden. Zur Pause führten die Hausherren komfortabel und verdient mit 2:0 und keiner rechnete damit, dass das Spiel völlig kippen würde. Zwischen der 57. Und 73. Minute schossen die Gäste jedoch vier Tore und gingen aufgrund der zweiten Halbzeit völlig verdient als Sieger vom Platz.

Raphael Holzhausers Leistung steht symbolisch für die der Stuttgarter, denn der 19-Jährige begann stark und wurde im Verlauf des Spiels bis zu seiner Auswechslung in der 75. Minute immer schwächer. Seine beste Aktion war eine gefährlich angeschnittene Flanke in der 21. Minute, die schließlich bei Christian Gentner landete, der das 1:0 erzielte. Nach dem Assist beim 2:2-Unentschieden gegen Bayer Leverkusen holte sich Holzhauser somit seinen zweiten Scorerpunkt in der deutschen Bundesliga. Neben der Torvorlage steuerte er drei weitere Torschussvorlagen bei, schlug zwei Flanken und schoss selbst zweimal aufs Tor von Keeper Ron-Robert Zieler. Mit drei “Schlüsselpässen“ spielte er die meisten seiner Mannschaft. Allerdings mischten sich auch Unkonzentriertheiten ins Spiel des jungen Mittelfeldspielers, als er etwa vom linken Flügel einen schwachen Pass zurück zur Innenverteidigung spielte, den Mame Diouf abfingen konnte. Zum Glück traf der senegalesische Stürmer in weiterer Folge nur die Stange. Dies blieb nicht sein einziger schwacher Pass, insgesamt brachte er von 23 Zuspielen nur 60,9% der Pässe zu seinen Mitspielern. Ein großes Problem der Stuttgarter war zudem, dass sie gegen den bissigen Gegner viele Zweikämpfe verloren. Auch Raphael Holzhauser trug zu dieser Statistik bei, da er nur 5 seiner 16 Duelle gewann (31,3%). Zusammenfassend kann man sagen, dass er stark begann und gute Szenen in der Offensive hatte, leider jedoch im Laufe der Partie schwächer und unkonzentrierter wurde. Er muss weiterhin an seiner Robustheit arbeiten und in manchen Situationen abgeklärter werden. Dennoch verfügt er über ein großes Potential, das er hoffentlich bald ausspielen wird können. Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben dem Österreicher die Note 4.

Kein guter Tag für Martin Harnik

Martin Harnik erwischte leider keinen guten Tag und fand bis zu seiner Auswechslung in der 72. Minute nur selten ins Spiel. Der rechte Flügelspieler kam auf nur 31 Ballkontakte, spielte dabei 24 Pässe, von denen 67% bei seinen Mitspielern ankamen. In den 71 Minuten schoss er einmal aufs gegnerische Tor, bereitete zwei Torschüsse vor und schlug zwei Flanken. So wie Raphael Holzhauser hatte auch Harnik bei den Zweikämpfen meist das Nachsehen – von 18 Duellen entschied er bloß 5 für sich (27,8%). Dreimal wollte er seine Gegenspieler per Dribbling überwinden, dreimal blieb er an ihnen hängen und verlor den Ball. Immerhin tätigte er die meisten Sprints aller Spieler (26), obwohl er fast 20 Minuten weniger am Platz stand  – allerdings waren viele leere Kilometer dabei. Der kicker und sportal.de gaben dem torgefährlichsten Mittelfeldspieler der vergangenen Saison die Note 4,5 – eine Bewertung über die er sich nicht beschweren wird.

Fazit

Ivanschitz
+: schönes Tor erzielt, viel Arbeit nach hinten, zweikampfstark
-: wurde im Laufe der Partie unauffälliger

Baumgartlinger
+: schöner Assist, ballsicher, zweikampfstark
-: fünfte gelbe Karte

Holzhauser
+: Assist, aktiv zu Beginn, einige starke Pässe….
-:..aber auch unkonzentrierte Zuspiele, zweikampfschwach

Harnik
+: viele Sprints
-: wenig Ballkontakte, schwach in den Zweikämpfen und Dribblings

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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