Marco Friedl wurde im Winter vom FC Bayern zum SV Werder Bremen verliehen. Für den Österreicher ist es eine Chance sich zu beweisen, jedoch... Analyse: Marco Friedls Debüt beim SV Werder Bremen

Marco Friedl wurde im Winter vom FC Bayern zum SV Werder Bremen verliehen. Für den Österreicher ist es eine Chance sich zu beweisen, jedoch haben die Norddeutschen Probleme, da sie nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz in der Tabelle stehen. In der 25. Runde mussten sie zu Borussia Mönchengladbach reisen, die knapp hinter den Europa-League-Plätzen liegen.

Der Österreicher startete als linker Innenverteidiger in einer 5-3-2 Formation. Im eigenen Ballbesitz standen die Außenverteidiger zwar sehr breit, agierten aber im Aufbau nicht sehr offensiv, sondern blieben für die zentralen Spieler als eine Anspielstation auf kurze Distanz. Generell bauten die äußeren Innenverteidiger das Spiel im jeweiligen Halbraum auf. Aber wenn der Ball im letzten Drittel auf der linken Seite zirkuliert und behauptet werden konnte, schob Marco Friedl auf den Flügel, um als Anspielstation zu dienen, wo er auch oft Bälle erhielt. Beim Ballverlust wurde nur von den Spielern in der unmittelbaren Umgebung gegengepresst. Die Verteidigung versuchte sich eher fallen zu lassen, um den Pass in die Tiefe zu verhindern und den Raum hinter der Abwehr zu sicher. Im gegnerischen Ballbesitz wurde erst ab der Höhe der Mittellinie attackiert und Bremen versuchte dabei mit ihrer Formation die Mitte zu zumachen und Gladbach nach außen zu leiten, bei darauffolgenden Ballgewinn versuchte Bremen schnell in die Spitze zu spielen.

Friedl konnte in der ersten Halbzeit einige gute Pässe für die Offensive beitragen. Aufgefallen ist, dass seine Zuspiele eher auf kürzere Distanz waren und die Pässe dazu dienten auf der linken Seite zu bleiben. Zum Beispiel konnte er unter Bedrängnis einen flachen diagonalen Pass direkt zum Stürmer im linken Halbraum aus dem eigenen Drittel spielen. Auch spielte er, nachdem sie Werder aus dem Pressing in der eigenen Hälfte befreite, einen hohen Pass entlang der Linie, der dann zu einer Chance führte. Hinzu kommt, dass er auch unter Bedrängnis den Ball gut abschirmen konnte und mit einem Haken oder mit einer Ballmitnahme sich vom Gegner lösen konnte. In der Defensive stand er ein paar Mal zu weit weg im zentralen Innenverteidiger und der Pass konnte durch die Schnittstelle gespielt werden. Durch seine Schnelligkeit und Präsenz im Zweikampf konnte er aber den Fehler wieder gut machen.

In der zweiten Halbzeit änderte Florian Kohfeldt aufgrund eines 0:2-Rückstands die Formation. Nun spielten die Bremer mit einer Viererkette in der Verteidigung und das Mittelfeld wurde zur Raute mit zwei Stürmern davor. In dieser Formation spielte Friedl auf der Position des rechten Verteidigers. Dabei kam es zu ein paar Schwierigkeiten, da er seinen linken Fuß zu sehr bevorzugt. Daher war es allein von der Körperstellung schon zu sehen, nach einem Pass vom Innenverteidiger, dass er den Pass eher wieder nach hinten oder in die Mitte spielt. Allerdings konnte er sich einmal mit einem Haken in die Mitte vom Gegner lösen und dribbelte diagonal Richtung Tor. Daraufhin spielte er einen Chip-Ball über die Abwehr aber Thomas Delaney traf das Tor nicht. Marco Friedl stand immer breit und war fast jedes Mal eine Anspielstation für seine Mitspieler. Auch das Umschalten funktionierte gut, da er bei Ballverlust schnell wieder auf seine Position zurückkehrt. Auch wenn der Ball auf der anderen Seite war, wollte er sich in den Angriff mit einbinden.

Fazit

Marco Friedl startete zum ersten Mal für den SV Werder Bremen und machte auch einen sicheren Eindruck, ohne gröbere Fehler in der Defensive oder im Aufbau. Auch war er in den Zweikämpfen sehr präsent. Jedoch blieb er beim 2:0 für Gladbach ein wenig zu weit weg vom Gegner, der ihn dann ausdribbelte, abschließen konnte und der Schuss dann abgefälscht im Tor landete. Man hat gesehen, dass er als linker Innenverteidiger in einer Dreier bzw. Fünferkette mehr für die Offensive beitragen kann, weil er mit seiner Ballmitnahme und mit seinem starken Fuß mehr Druck nach vorne ausüben kann. Als rechter Verteidiger kann er diagonal dribbeln, machte dies aber nur einmal. Defensiv gewann er ein paar Kopfballduelle und in den Zweikämpfen, außer beim zweiten Gegentor, konnte er meistens den Ball erobern. In der 75. Minute wurde er ausgetauscht. Das Spiel endete schließlich mit einem 2:2-Unentschieden.

Simon Goigitzer, abseits.at

Simon Goigitzer

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