Romano Schmid spielte sich beim Wolfsberger AC national und international in die Auslage und wird ab Sommer den nächsten Karriereschritt in Angriff nehmen. Der... Romano Schmids Rückkehr nach Bremen und die drei Fragezeichen

Romano Schmid spielte sich beim Wolfsberger AC national und international in die Auslage und wird ab Sommer den nächsten Karriereschritt in Angriff nehmen. Der 20-Jährige soll künftig ein fester Bestandteil des Kaders von Werder Bremen werden.

Der Mittelfeldspieler zählt in der laufenden Saison zu den stärksten und beständigsten Spielern des WAC. Der gebürtige Grazer, der im Februar 2019 von Werder an die Wolfsberger verliehen wurde, stand in knapp einem Jahr in 41 Pflichtspielen für die Lavanttaler auf dem Platz, erzielte vier Tore, bereitete zehn vor und steuerte zudem acht Assist-Assists bei. Der spielstarke Achter war speziell im vergangenen Herbst einer der Garanten für den Höhenflug der Kärntner.

Bis 2023 in Bremen

Nun steht fest, dass Schmid im Sommer zu Werder Bremen zurückkehren wird. Die Bremer hatten Schmid im Jänner 2019 um eine Million Euro von Red Bull Salzburg verpflichtet, den damals 18-Jährigen aber gleich wieder verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. In Bremen hält Schmid einen Vertrag bis Sommer 2023.

Schafft Werder den Klassenerhalt?

Drei Fragezeichen stehen aber noch hinter dem Deutschland-Engagement des jungen Steirers. Werder Bremen ist nach einer katastrophalen Hinrunde akut abstiegsgefährdet und der Mannschaft von Florian Kohfeldt fehlen acht Punkte auf das rettende Ufer und vier Punkte auf den Relegationsplatz, den derzeit Fortuna Düsseldorf innehat. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass Schmids Deutschland-Rückkehr in die zweite Leistungsklasse führt.

Wie geht es mit dem Werder-Coach weiter?

Das zweite Fragezeichen betrifft den Trainer und damit auch die Pläne Werders mit Romano Schmid. Sollte der Klub absteigen, wäre eine Kohfeldt-Ablöse naheliegend. Wenn ein neuer Werder-Trainer übernehmen sollte, kann das gut oder schlecht für Schmid sein, je nachdem welche Spielidee ein dieser verfolgen würde. Aber auch ein Kohfeldt-Verbleib ist denkbar, schließlich wurde der junge Coach Ende 2017 verpflichtet und ist angesichts seines Vertrags bis 2023 als Langzeitprojekt geplant. Ein Abstieg wäre aber klarerweise eine Zerreißprobe.

Einheitliche Vertragsregelungen?

Das dritte Fragezeichen steht hinter Laufzeit des Leihgeschäfts und der Corona-Krise. Laut Vertrag müsste Schmid mit 30.Juni nach Bremen zurückkehren, aber es ist wahrscheinlich, dass die Saison in der österreichischen Bundesliga bis dahin noch nicht fertiggespielt ist. Zwar betrifft dieses Problem praktisch alle Verträge, die mit Ende Juni auslaufen, aber gerade bei Leihspielern handelt es sich um eine besondere Situation, in der auch die Befindlichkeiten des „Besitzerklubs“ eine wichtige Rolle spielen. Normalerweise sollte es kein Problem sein, dass Schmid die Saison beim WAC zu Ende spielt, aber beobachtet muss diese Situation dennoch werden. Sollte Werder der Meinung sein, den 20-Jährigen bereits im Kampf um den Klassenerhalt an den letzten Spieltagen der „Corona-Saison“ zu brauchen, wäre eine Rückbeorderung während der Saison bereits möglich, sofern es keine klar genormten Vorgehensweisen für Spielerverträge geben sollte.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen