Fans von Premier-League-Vereinen müssen tief ins Portemonnaie greifen, wenn sie ihre Mannschaft live im Ligaalltag sehen wollen. Insbesondere ein Stadionbesuch mit der ganzen Familie... Chelsea schockt seine Fans: Der Preis für den modernen Fußball

Fans von Premier-League-Vereinen müssen tief ins Portemonnaie greifen, wenn sie ihre Mannschaft live im Ligaalltag sehen wollen. Insbesondere ein Stadionbesuch mit der ganzen Familie ist für viele Anhänger schlicht nicht mehr leistbar geworden. Chelsea, der Klub des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch, erhöhte nun für manche Sektoren massiv die Preise, da man bei den Spieltagseinnahmen von anderen Spitzenklubs zuletzt überholt wurde.

Ein Abo für den Oberrang des West Stands an der Stamford Bridge wird in der kommenden Saison deutlich teurer werden. Chelsea teilte seinen Fans laut einem Artikel der Daily Mail mit, dass nach der Installation von gepolsterten Sitzen, großen Bildschirmen und einem verbesserten W-LAN die Preise in diesem Sektor von 1.250 Pfund auf 3.900 Pfund erhöhen werden.

Chelsea-Anhänger müssen demnach für ein Abo dieser Kategorie nun etwa dreimal so viel wie im Vorjahr zahlen und der Klub setzt damit neue Maßstäbe im negativen Sinn, was die Abo-Preise in London betrifft. Im Vergleich mit den anderen Top-Klubs in London wirken die neuen Preise astronomisch. Bei den Spurs bezahlen die Fans für die beste Kategorie abseits der VIP-Plätze 2.223 Pfund, die Gunners bitten die Anhänger mit 2.013 Pfund zur Kasse.

Auf den Social-Media-Kanälen ließen die Chelsea-Fans ihrem Ärger freien Lauf:

Ein anderer Fan fügte süffisant zu diesem Tweet hinzu, dass die gepolsterten Sitze und die großen Bildschirme den Preis wohl rechtfertigen, insbesondere weil es garantiert auch ganz leise sein wird.

Laut Analysten suchte Chelsea nach Möglichkeiten um die Erlöse an Matchtagen zu steigern, da Klubs wie Arsenal, West Ham United und die Spurs die Blues zuletzt deutlich überholten. Die Stamford Bridge zählt mit einer Kapazität von knapp 42.000 Zuschauern zu den kleineren Stadien der englischen Top-Klubs und über die Saison hinweg nahm Chelsea zuletzt schätzungsweise 75 Millionen Pfund ein. Die Spurs generieren hingegen um die 120 Millionen Pfund an ihren Spieltagen.

Chelsea argumentiert, dass andere Sektoren von den Preiserhöhungen nicht oder nur ganz leicht betroffen waren und dass am Premium-Sektor kein Weg vorbeiführte.

Die Klubs trachten danach möglichst viele verschiedene Preiskategorien einzuführen. Kieran Maguire, ein Vortragender der Liverpool-Universität meinte dazu: „Die Vereine zielen auf unterschiedliche Einkommensschichten und Wohlstandsgrade ab. Chelsea ist in Bezug auf die Fähigkeit, Einnahmen zu generieren, hinter die „Großen Sechs“ zurückgefallen.“

Da müsste man wohl hinzufügen, dass dies nicht mehr wirklich für alle Einkommensschichten und Wohlstandsgrade gilt.

Stefan Karger