Technik, Passspiel, Schussstärke, Schnelligkeit – Wayne Rooney hat alles, was ein Weltklasse-Stürmer braucht. Bei Manchester United ist Rooney der unumstrittene Stürmer Nummer eins. Trotzdem... From Hero to Zero – und wieder zurück: Die Leiden des Wayne R.

Technik, Passspiel, Schussstärke, Schnelligkeit – Wayne Rooney hat alles, was ein Weltklasse-Stürmer braucht. Bei Manchester United ist Rooney der unumstrittene Stürmer Nummer eins. Trotzdem ist in der Karriere des englischen Superstars nicht alles Gold, was glänzt. Was Rooney noch lernen muss, und warum ihm David Beckham dabei behilflich sein kann.

Junges Glück

Vier Meistertitel holte Rooney bereits mit den Red Devils, den Ligapokal durfte der 26-Jährige bereits drei Mal in die Höhe stemmen. Dazu war Rooney 2008 Champions-League-Sieger und Gewinner des Weltpokals. Der Stern des in Liverpool aufgewachsenen Rooney ging im Jahr 2002 bei Everton auf. Am 19. Oktober 2002 war er mit seinem Tor gegen Arsenal, das bis dahin 30 Spiele lang ungeschlagen war, mit 15 Jahren und 360 Tagen der bis dahin jüngste Torschütze aller Zeiten in der Premier League. Auch wenn ihm James Milner diesen Rekord Jahre später wegschnappte, war dieses Tor der Türöffner zu einer großen Karriere. Nur zwei Jahre später wechselte Rooney zu Manchester United. Sir Alex Ferguson holte den damals 19-Jährigen für 31 Millionen Pfund nach Manchester und spannte ihn im Sturm mit dem niederländischen Superstar Ruud van Nistelrooy zusammen. Seitdem traf Rooney in 222 Spielen für United 111 Mal.

Alter Haudegen

Mittlerweile zählt Rooney bei den Red Devils zu der Riege der erfahrenen Spieler. Mit Valencia, Young, Fletcher, Carrick, Park, Vidic, Ferdinand, Giggs und Evra gibt es nicht einmal eine gesamte Elf im Kader von Alex Ferguson, die älter ist als seine Nummer zehn. Junge Talente wie Macheda, Welbeck oder Hernandez machen Rooney Druck. Auch in seiner Teamkarriere, die im Februar 2003 gegen Australien begann, brachte es der Glatzkopf bisher in 71 Spielen auf 28 Tore. Auf einen Titel mit dem Nationalteam wartet Rooney aber immer noch. Nach David Beckham droht er ebenso an den großen Erwartungen an ihn und seine Teamkameraden zu scheitern.

Die Nerven und der Verletzungsteufel als Spielverderber

So perfekt die Karriere von Wayne Rooney auch klingen mag – sie verfügt über einige Makel. Rooneys Verletzungspech ist mittlerweile legendär. Nicht nur die Anzahl der erlittenen Verletzungen, sondern viel mehr der Zeitpunkt selbiger machen Rooneys Karriere immer wieder zu einer Hochschaubahn der Gefühle. Bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal wurde er zum jüngsten EM-Torschützen aller Zeiten. Englands Presse überschlug sich mit Lob und Anerkennung, Rooney schwebte auf Wolke sieben. Nur wenige Tage später brach ein gewisser Johan Vonlanthen, ein von Red Bull Salzburg verkanntes Talent, den Rekord, den Rooney erst kurz zuvor aufgestellt hatte. Wäre das nicht schon genug, brach sich der Stürmer im Spiel gegen den Gastgeber den Mittelfußknochen. Die Europameisterschaft war für Rooney gelaufen, England schied aus, und jener Mann, der Tage zuvor noch wie ein Held in allen Gazetten gefeiert wurde, humpelte mit Krücken durch die Straßen von Manchester. Als im April 2006 alles auf den nächsten Anlauf der „Three Lions“ auf einen großen internationalen Titel wartete, zog sich der damals 20-Jährige die gleiche Verletzung erneut zu. Mit David Beckham und Rooneys Verletzung von 2004 hatten die Engländer bereits Erfahrung mit dieser Verletzung und steckten den Nationalspieler in ein Sauerstoffzelt, das die Genesung beschleunigen sollte. Und es half – Rooney stand im Gruppenspiel gegen Trinidad und Tobago am Platz. Wieder einmal sollte es bergauf gehen mit Rooney und den stolzen Engländern. Wie schon 2004 sollte aber ein Spiel gegen Portugal der Wendepunkt zum Negativen für Rooney werden. Im Viertelfinale gegen Cristiano Ronaldo & Co. sah Rooney nach einem Tritt gegen Ricardo Carvalho die rote Karte und wurde danach für das Ausscheiden Englands hauptverantwortlich gemacht.

From hero to zero

Den berühmten Sprung vom Helden zum Buhmann kannte Rooney bereits aus Situationen nach seinem Wechsel von Everton zu Manchester United. Auch David Beckham, dem ein ähnlicher Aussetzer gegen Argentinien 2002 noch lange nachhing, konnte nachfühlen, wie es Wayne Rooney nach dem Foul gegangen sein musste. Er war wieder einmal von ganz oben tief hinunter gefallen. Gelernt hat Rooney aus dieser Aktion aber sichtlich nichts. Im abschließenden Qualifikationsspiel zur EM 2012 in Polen und der Ukraine gegen Montenegro wurde der älteste von drei Brüdern wegen einer Kontroverse wieder einmal ausgeschlossen. Die UEFA sperrte ihn für die nächsten drei Bewerbsspiele, die – zum großen Leidwesen Rooneys und aller englischen Fans – während der Gruppenphase der Europameisterschaft stattfinden. Umso ärgerlicher ist die Aktion von Rooney, da es in dem Spiel für England um nichts mehr ging. Die EM-Teilnahme stand schon vor der Partie fest.

Archimedes, abseits.at

Archimedes

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