Wegen finanzieller Schwierigkeiten wird der englische Traditionsklub Bury FC, gegründet 1885, vom Profifußball ausgeschlossen. Ein schwerer Schlag für Fans und die gesamte Stadt –... This is the end: Der englische Klub Bury FC wird vom Profifußball ausgeschlossen

Wegen finanzieller Schwierigkeiten wird der englische Traditionsklub Bury FC, gegründet 1885, vom Profifußball ausgeschlossen. Ein schwerer Schlag für Fans und die gesamte Stadt – und auch für den Fußball in England.

Bis zuletzt war sie noch da, die Hoffnung der Anhänger des Bury FC. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten drohte der Ausschluss von der Football League One, der dritten englischen Liga. Erst in der Vorsaison war das Team aus dem Nordwesten Englands aufgestiegen.

Besonders bitter: Dort ist der Bury FC nie wirklich angekommen. Die Finanzprobleme machten es unmöglich, ein Team aufzustellen. An den ersten fünf Spieltagen konnte der Traditionsklub daher nicht am Spielbetrieb teilnehmen. Ein möglicher Ausschluss aus dem englischen Profifußball hing wie ein Damoklesschwert über dem Verein.

Doch der mögliche Verkauf des Vereins durch den umstrittenen Besitzer Steve Deale an die Sportberatungsfirma „C&N Sporting Risk“ war so etwas wie der Silberstreif am Horizont für die Anhänger. Wie zum Beweis, dass Hoffnungen eben auch grausam sein können, wenn sie sich nicht erfüllen, stieg das Unternehmen kurz vor Ende der Frist aus dem Deal aus. Begründet wurde das mit systematischen Mängeln innerhalb des Vereins, die angeblich nicht behoben werden können.

Die englische Fußball-Liga (EFL) zog daraufhin den sprichwörtlichen Stecker: „Heute ist zweifellos einer der dunkelsten Tage in der jüngsten Geschichte der Liga“, sagte die EFL-Vorstandsvorsitzende Debbie Jevans: „Die EFL hat entschlossen und unermüdlich daran gearbeitet, dieses Ergebnis zu vermeiden. Diese Situation wurde uns schweren Herzens aufgezwungen.“

Der Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, ein Spruch der so platt wie richtig ist. Denn während in der Premier League die Mannschaften mit dem Geld nur so um sich schmeißen, kämpfen Vereine in den unteren Ligen oft um das finanzielle Überleben. Das Schicksal von Bury FC, es kann dort jeden treffen.

Der offizielle Ausschluss des zweimaligen Siegers des FA-Cups letzte Woche nach 125 Jahren im Profifußball – Bury ist der nach Maidstone United erst der zweite Verein, den dieses Schicksal erleidet – trifft nicht nur die Fans schwer. 400 von ihnen hatten kurz vor dem offiziellen Ende noch freiwillig das Stadion „Gigg Lane“ auf Vordermann gebracht. Wie die englische Tageszeitung The Guardian so schön schreibt, wollten sie damit wohl signalisieren, „dass der wahre Wert ihres Vereins nicht in Pfund und Pennies bemessen werden kann.“

Genützt hat es leider nichts. Das trifft auch die gesamte Stadt schwer. Wie Bürgermeister David Jones dem Guardian vor dem endgültigen Ausschluss mitteilte, wäre das Ende von Bury FC für die Stadt „der letzte Nagel im Sarg.“ Seit 2010 musste die Kommune Budgetkürzungen von mittlerweile 61 Prozent hinnehmen. Die Nähe zu Manchester mit den beiden Riesen United und City, macht es einem kleinen Klub wie Bury nicht einfacher.

Ein Bahnanschluss an die Innenstadt von Manchester sollte Bury insgesamt attraktiver machen – viele Einwohner nutzten die neue Infrastruktur, um sich Spiele im Old Trafford oder im Etihad anzuschauen. Wie sollte die Gigg Lane da mithalten?

Vielen Fans war es egal. Für sie war der Bury FC ein Fixpunkt in ihrem Leben. Sie werden ihrem Klub sicher auch in die Niederungen des Amateurfußballs folgen. Und damit zeigen, dass es im Fußball eben nicht nur um Geld, Bilanzen und Gewinne geht – sondern um das Spiel auf dem Rasen.

Vielleicht müssen Bury-Anhänger dabei gar nicht mehr allzu lang auf eine Rückkehr in den Profifußball warten. Es sollen bereits Gespräche zwischen EFL und den anderen Klubs darüber laufen, ob Bury nächste Saison doch wiederaufgenommen wird.

Mit Hoffnungen haben die Fans aber zuletzt keine guten Erfahrungen gemacht. Wir drücken dennoch die Daumen!