Im Jahr 2020 beleuchteten wir im Frühjahr die 60 größten Nachwuchstalente der Jahrgänge 2002 und 2003. Im Jahr 2021 nehmen wir uns die Supertalente... Megatalente Jahrgang 2004 (21): Julen Jon Guerrero

Im Jahr 2020 beleuchteten wir im Frühjahr die 60 größten Nachwuchstalente der Jahrgänge 2002 und 2003. Im Jahr 2021 nehmen wir uns die Supertalente des Jahrgangs 2004, also aktuell 16- oder 17-jährige Spieler vor. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.

Julen Jon Guerrero

OM, 16 (14.4.2004), ESP – Real Madrid

Seit Sommer 2017 spielt im Nachwuchs von Real Madrid ein junger Baske, dessen Name Fußballfeinspitzen durchaus ein Begriff sein könnte. Julen Jon Guerrero ist der Sohn von Bilbao-Legende Julen Guerrero, der zwischen 1993 und 2000 40 Länderspiele und 14 Länderspieltore für Spanien sammelte und aktuell Trainer der spanischen U16-Nationalmannschaft ist. Als solcher trainiert er auch seinen Sohn, denn Julen Jon durchlief bisher alle Nachwuchsauswahlen Spaniens und ist aktuell ein Leistungsträger in der U16.

In Real Madrids U16 war Guerrero indes ebenfalls ein echte Stütze und erzielte zehn Tore in seinen ersten elf Spielen, woraufhin er in die U17-Mannschaft der Madrilenen aufstieg. Momentan ist er einer derer, die wegen Corona auf dem Trockenen sitzen und auf ihr Comeback warten. Es ist also Zeit in der Kraftkammer angesagt und das wird für den noch 16-Jährigen kein Fehler sein: Guerrero war gerade auf U16-Level und darunter, zahlreichen Gegenspielern körperlich überlegen, steht jetzt aber vor einem wichtigen Sattelpunkt in seiner körperlichen Entwicklung. Einige Gegenspieler holten zuletzt körperlich auf den Youngster auf und das Ausbauen seiner Athletik wird eine seiner wichtigsten Aufgaben in nächster Zeit sein.

Am Ball kann der 185cm große, offensive Mittelfeldspieler aber alles. Guerrero ist ein Zehner, der gerne eine Freigeistrolle einnimmt, viel pendelt und sich auch in der Tiefe clever bewegt. In Ballbesitz bewegt er sich zwischen der Achterposition und der Sturmspitze, aber vor allem im Zwischenlinienraum, fordert viele Bälle und deckt sie gut ab bzw. verarbeitet sie sehr zielgerichtet. Gerade nach Ballverarbeitungen bewegt er sich selbst häufig direkt in die Gefahrenzone, was ihn stets torgefährlich macht. Wenn Guerrero im Zwischenlinienraum in Ruhe den Ball annehmen kann, besteht in vielerlei Hinsicht Gefahr, unter anderem auch, weil er ein ausgezeichneter Distanzschütze ist.

Allgemein ist der junge Baske ein sehr pragmatischer Spieler, kein Show-Man, dafür aber effizient und zielgerichtet. Das gilt auch für das Spiel gegen den Ball. Guerrero kommt schnell hinter den Ball, kann ein Spiel gut lesen und ist somit auch defensiv bzw. sowohl in der ersten, als auch in der zweiten Pressingreihe seiner Mannschaft eine gefährliche Waffe. Man könnte durchaus konstatieren, dass er alle Anlagen eines „typischen“ Real-Zehners mitbringt. Dementsprechend ist es auch schwer denkbar, dass die Königlichen den Linksfuß in nächster Zeit ziehen lassen werden. In Guerrero, dem ein deutlich größeres Talent nachgesagt wird, als es sein Vater hatte, könnte man ein neues Juwel im eigenen Nachwuchs heranwachsen sehen.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen