Zwei Tore des Europacup-Quali-Mittwochs haben wir uns für euch genauer angesehen und analysiert. Wo waren die Fehler, was hätte man anders machen können? Diese... Toranalyse: Die Gegentreffer von Admira und PAOK unter der Lupe

Taktikboard grün Kreide_abseits.atZwei Tore des Europacup-Quali-Mittwochs haben wir uns für euch genauer angesehen und analysiert. Wo waren die Fehler, was hätte man anders machen können? Diese Fragen beantworten wir in unserer Toranalyse.

1:0 Slovan Liberec- Admira Wacker Mödling, 20. Minute Vladimir Coufal

Auf dem ersten Blick ist natürlich klar, dass Spiridonovic einen eklatanten Ballverlust verbuchte, der sofort in einen Konter und ein Tor mündete. Hinter dem Ballverlust steckte aber mehr als Unvermögen diese Situation zu lösen.

Abb1

Posch spielt nach Ballgewinn einen Ball auf den scheinbar freien Spiridonovic. Scheint ein guter Pass gewesen zu sein.

Abb2

Jedoch wird der Ball nicht „perfekt“ gespielt, sondern in den Fuß von Spiridonovic. Dieser kann den Ball nur schwer in der offenen Stellung annehmen, macht dies also mit dem rechten Außenrist und hat keine Option vertikal zu spielen. Wäre Poschs Pass in den Lauf gewesen hätte Spiridonovic den Gegner überlaufen oder einfach die Linie entlang spielen können. So aber bekommen gleich drei Liberec Spieler Zugriff im Gegenpressing.

Abb3

Spiridonovic schafft es trotz Bedrängnis in die Mitte zu dribbeln, schaut kurz auf und sucht eine Anspielstation. Jedoch weder Lackner noch Starkl (beide eingekreist) bieten sich im offenen Raum an. Bajrami fordert ballfern, es wäre jedoch nicht klug von ihm gewesen zu nah zu kommen, seine Position war vollkommen in Ordnung und öffnete eben jenen Raum, den jedoch keiner der beiden vorher genannten nutzte.

Abb4

So verliert Spiridonovic gegen drei Leute den Ball und Coufal lässt zuerst Wostry aussteigen und nutzt dann das Zögern von Strauss für einen Mini- Antritt nach rechts und den Torschuss.

1-2 PAOK- Ajax Amsterdam, 87. Minute Davy Klaassen

PAOK lässt Ajax ohne jegliche Ordnung im Pressing einen leichten Ball ins Mittelfeld zu Riedewald spielen, der mehrere Meter Platz um sich herum hat. Aufgrund der seltsamen, schlampig mannorientierten Staffelung der Griechen ist auf der linken Seite Dijks frei.

Dieser hat nach dem Zuspiel von Riedewald viel Zeit, da Matos einen weiteren Weg hat als Shakhov, um Dijks zu attackieren. Letzterer zögert jedoch vor allem aufgrund der freien Position von Klaassen in der Mitte und bevorzugt es den Passweg passiv zuzustellen.

Dijks kann somit unbedrängt flanken, Anwar El Ghazi kann den Ball zum aus dem Rückraum nachrückenden Klaassen ablegen, der aufgrund der schlechten Orientierung der PAOK-Spieler, die ihren ganzen Fokus auf den Ball gerichtet haben, unbedrängt zum Torschuss kommt.

David Goigitzer, abseits.at

David Goigitzer

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