In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das... Die größten Nachwuchstalente der Welt: Bruno Praxedes

In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das eine oder andere Jahr brauchen, um im Profifußball anzukommen. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.

Bruno Praxedes

ZM, 18 (Jg. 2002), BRA – Internacional Porto Alegre

Erst vor wenigen Wochen kam es zu einem hitzigen Duell in der Copa Libertadores, also der südamerikanischen Version der Champions League. Die Erzrivalen Gremio und Internacional trafen aufeinander, trennten sich torlos und acht Spieler flogen nach einer Massenschlägerei in der Schlussphase mit roten Karten vom Platz. Einer davon war Bruno Praxedes, der sich einen Faustkampf mit dem Ex-Salzburger Paulo Miranda lieferte. Praxedes saß auf der Bank und beteiligte sich ausschließlich an der Rudelbildung…

Äußerst präsenter Spieler fürs Zentrum

Eigentlich ist der 18-Jährige aber für andere Tugenden bekannt. Praxedes ist ein Achter, der für zahlreiche Stilmittel der Fußballmoderne ein äußerst wertvoller Spieler ist. Der 186cm große Linksfuß ist ein für den Gegner unangenehmer Pressingspieler in der zweiten Linie, sowie ein fleißiger Eroberer von zweiten Bällen. Seine feine Technik und gute Übersicht erlauben es ihm, möglichst schnell nach Ballgewinnen vertikale Lösungen zu finden und für einen zentralen Mittelfeldspieler verzeichnet Praxedes sehr viele Torabschlüsse.

Zentralachsenspezialist

Besonders effizient ist er nach Balleroberungen, wenn der Gegner in der Vorwärtsbewegung ist und er nach einem gewonnenen Ball mit seiner guten Mischung aus Technik, Physis und Geschwindigkeit sofort zurückschlagen kann. Zumeist ist schwer voraussehbar, ob Praxedes zu einem tödlichen Pass, einem Abschluss oder sogar einem Tempodribbling durch die Mitte ansetzt. Da sein Aktionsradius eher zentral konzentriert ist, gilt er in Brasilien als echter „Spezialist“. In Rückwärtsbewegung ist er eher ein Stabilisator für die Defensive und er pendelt nur selten nach außen, sondern bleibt lieber auf der Zentralachse – auch um nach Balleroberungen frühzeitig in einer gefährlichen Zone positioniert zu sein.

Kurzdebüt in der Copa Libertadores

Seine Körpergröße macht ihn weiters zu einem gefährlichen Spieler bei Offensivstandards, was man auch in brasilianischen Nachwuchsauswahlen mehrfach beobachten konnte. Hauptsächlich kickt der 18-Jährige noch in der U20-Mannschaft von Internacional Porto Alegre, aber unmittelbar vor seinem „Bankausschluss“ gegen Gremio debütierte er in der Copa Libertadores zehn Minuten lang gegen Universidad Católica aus Chile. Der Mittelfeldspieler wird nun erstmal eine längere Sperre absitzen, aber im Laufe des Jahres sollte er beim brasilianischen Spitzenklub fix in den Kampfmannschaftskader rutschen.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen