Einmal jährlich beleuchten wir die weltweiten Top-Talente eines bestimmten Jahrgangs im Detail und sehen uns an, wer die Stars von morgen werden könnten. In... Megatalente Jahrgang 2005 (37): Oliwier Slawinski

Einmal jährlich beleuchten wir die weltweiten Top-Talente eines bestimmten Jahrgangs im Detail und sehen uns an, wer die Stars von morgen werden könnten. In dieser Serie analysieren wir die größten Talente der Welt aus dem Jahrgang 2005. Diese Jungstars dürft ihr in den kommenden Jahren nicht aus den Augen verlieren!

Oliwier Slawinski

ST, 17 (15.4.2005), POL – Zaglebie Lubin

Seit Robert Lewandowskis großem Durchbruch, der ihn über Lech Posen und Borussia Dortmund nach Bayern führte, gab es in Polen immer wieder einige vielversprechende Stürmertalente, von denen man annahm, dass sie in der Weltspitze ankommen könnten. Die meisten blieben jedoch auf ihrem Weg nach ganz oben kleben und verschwanden in der Versenkung oder legten maximal solide Karrieren hin. Einer, von dem man sich wieder einmal mehr erwartet, ist der 17-jährige Oliwier Slawinski.

Der 186cm große Stürmer ist ein anderer Spielertyp als Lewandowski. Slawinski ist zwar ebenfalls ein Tiefenläufer und einer, der sich aus schwierigen, engen Situationen im Strafraum befreien kann, allerdings geht er mit dem Ball gänzlich anders um als Lewandowski und ist zudem fast eher als guter Konterspieler zu bezeichnen. Für sein Alter verfügt er über eine gute Physis und kann den Ball mit dem Rücken zum Tor gut festmachen. Gleichzeitig sucht er innerhalb der „Box“ stets schnell den Abschluss, was ihn wieder mit Lewandowski vergleichbar macht. Dennoch ist er anderen polnischen Angreifern, wie etwa Milik oder Piatek, ähnlicher.

Slawinski durchlief sämtliche Juniorennationalteams Polens, traf aber nur in der U17 regelmäßig. Aktuell ist er Mitglied des U18-Auswahlkaders, wo er in drei Spielen bisher einmal traf. Bereits im Herbst 2021 debütierte er für seinen Klub Zaglebie Lubin in der polnischen Ekstraklasa und brachte es auf vier Kurzeinsätze in der Liga. In der aktuellen Spielzeit steht er jedoch zumeist in der zweiten Mannschaft oder der U19-Elf von Lubin auf dem Platz. Speziell im letzten Jahr wartete man vergeblich auf den nächsten Leistungssprung und so durchlebt der Angreifer aktuell die wohl schwierigste Phase seiner noch jungen Karriere.

Das Jahr 2023 könnte für Slawinski ein entscheidendes sein, zumal sein Vertrag bei seinem Stammklub zum Ende des Jahres ausläuft. Bis dahin sollte er sich wieder näher an die Kampfmannschaft herangespielt haben, was aber nicht einfach wird. Wie schon in der vergangenen Saison, kämpft Zaglebie Lubin auch heuer um den Klassenerhalt und man setzt eher auf Routine, als jungen Spielern in diesem harten Kampf eine Chance zu geben. Der 32-jährige Tscheche Martin Dolezal ist im Angriff gesetzt und mit Rafal Adamski gibt es einen 21-jährigen Brecherstürmer, der ein wichtiger Einwechsler für das Team ist. Adamski ist zwar mit weniger Talent gesegnet, bringt aber mit seinen 195cm eine Facette mit, die Slawinski nicht bieten kann. Es ist also auch denkbar, dass das 17-jährige Toptalent derzeit bei einem Klub spielt, wo er sein Potential nicht ausschöpfen kann und so wäre ein baldiger Wechsel nicht unwahrscheinlich.

Der Weg nach ganz oben wird natürlich auch für Slawinski steinig. Das Potential, bei einem echten Top-Klub zu spielen, hat er allerdings. Der polnische Nachwuchsstar steht vor entscheidenden Monaten…

Starpotential: 7 von 10

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen