Die Serie A befindet sich im letzten Jahr des TV-Vertrags und damit kam auch letztmals die derzeitige Anstoßzeitenverteilung zur Anwendung. In Zukunft wird der... Anstoßzeitenanalyse zur Serie A 2017/18

Die Serie A befindet sich im letzten Jahr des TV-Vertrags und damit kam auch letztmals die derzeitige Anstoßzeitenverteilung zur Anwendung. In Zukunft wird der Spieltag noch weiter zerstückelt. Dies ist auch dadurch bedingt, dass die Serie A ab der kommenden Saison vier feste Vertreter in der Champions League hat und möglichst alle vor CL-Spieltagen bereits am Samstag spielen sollen, was mit dem aktuellen Regelspieltag nicht möglich ist.

Der derzeitige Regelspieltag in der Serie A sieht nämlich folgendermaßen aus:
– Samstag: je 1 Spiel um 18:00 und 20:45 Uhr
– Sonntag: je ein Spiel um 12:30 und 20:45 Uhr; 6 Spiele um 15:00 Uhr

Die ersten beiden Spieltage wurden nicht berücksichtigt, da die Spiele wie in La Liga wegen der hohen Temperaturen vornehmlich abends stattfanden und damit nicht vollumfänglich zu den Regelanstoßzeiten. Des Weiteren wurden die drei englischen Wochen und der letzte Spieltag, der auch nicht komplett zu den Standardanstoßzeiten ausgespielt wurde, nicht abgebildet. Außerdem verlegte man infolge des Todes von Davide Astori die am 27. Spieltag für den Sonntag vorgesehenen sieben Spiele in eine englische Woche, sodass nur die drei Samstagsspiele in die Übersicht aufgenommen werden konnten. Am 18., 19. und 20. Spieltag ist alles einen Tag nach vorne gerückt, da Heiligabend und Silvester nicht gespielt werden sollte bzw. am Dreikönigstag traditionell viele Spiele ausgetragen werden. Die Freitagsspiele wurden dann zu den Anstoßzeiten am Samstag gerechnet und die Samstagsspiele zu denen am Sonntag, da wie gesagt die ganzen Spieltage verschoben wurden und man nicht von einzelnen Ausnahmen sprechen kann.

Zu Beginn eines Spieltags setzt man selten Topklubs an, da um 18:30 Uhr Premier League und Bundesliga häufig ihre Topspiele bestreiten. So kommt es dazu, dass viele kleinere Klubs oben stehen. Aufgrund der CL-Teilnahme mussten natürlich Juventus und Roma sowie Napoli, die aber bereits nach der Gruppenphase ausschieden, oft samstags ran. Dies zeigt sich hier aber nur bei Juve etwas ausgeprägter. Wie man später sehen wird, bekamen die genannten Vertreter natürlich die spätere Anstoßzeit am Samstag.

Da die Topspiele eines jeden Spieltags entweder am Samstag oder Sonntag um 20:45 Uhr stattfinden, führen die Topklubs hier die Wertung an. War Inter um 18:00 Uhr noch mit keinem Spiel bedacht worden, führen sie hier dafür die Wertung mit zehn Spielen an. Dahinter folgen die bereits angesprochenen CL-Teilnehmer. Die beiden anderen großen Klubs, Milan und Lazio, sowie Atalanta spielten Europa League, weswegen sie hier nicht so oft zum Zuge kamen.

Die extra für den asiatischen Markt geschaffene Anstoßzeit wird wie der frühe Samstagstermin auch nie mit Topspielen besetzt. Da sowohl Inter als auch Milan chinesische Besitzer haben, mussten sie oft zu dieser Zeit ran, um die Spiele in der fernöstlichen Primetime zu haben. Generell ist die Verteilung sehr ausgeglichen. Kleine und große Klubs finden sich sowohl oben als auch unten.

Zur klassischen Anstoßzeit der Serie A am Sonntag um 15 Uhr werden normalerweise sechs Spiele parallel ausgetragen. Aus Vermarktungsgründen sind dies natürlich die Partien, die sich für einen Einzeltermin nicht lohnen. So ist es kein Wunder, dass die kleinen Klubs hier sehr viele Spiele hatten. Zudem lässt man folgerichtig die Topklubs gegen den ein oder anderen schwächeren Gegner auch zu Einzelanstoßzeiten spielen. Dies führt dazu, dass Roma, Juventus, Inter, Milan und Lazio auf den letzten fünf Plätzen liegen und sich vor Napoli auch nur noch Atalanta befindet. Inter war darunter der einzige Klub ohne Teilnahme am internationalen Wettbewerb, sodass keine Zwänge bei der Terminierung bestanden, was nochmals die Attraktivität dieses Klubs für Einzelspieltermine zeigt.

Als zweiter Topspieltermin neben der identischen Anstoßzeit am Samstagabend bringt dieser Termin die eben noch am Ende liegenden sieben Klubs nun auf die ersten sieben Plätze. Milan und Lazio sind hier vor Inter wegen der Europa League zu finden, aber auch, weil Inter ja bereits samstags zu dieser Zeit die meisten Spiele hatte und man so die Spiele gut aufteilen kann. Graue Mäuse wie Chievo und SPAL wurden hier gar nicht eingesetzt, aber das Schlagzeilen schreibende kleine Benevento. Bei allem muss bedacht werden, dass man im Gegensatz zum Samstagstermin um 20:45 Uhr hier häufig Topspiele von La Liga und der Ligue 1 als Konkurrenz hat.
Nicht zu den Regelanstoßzeiten gehören folgende Termine, welche jedoch einige Male verwendet wurden:
– Freitag 20:45 Uhr (3 Spiele)
– Samstag 15:00 Uhr (10 Spiele)
– Sonntag 18:00 Uhr (23 Spiele)
– Montag um 19:00, 20:45 oder 21:00 Uhr (12 Spiele)

Freitags trug man drei Spiele aus. Betroffen davon waren allesamt Teilnehmer aus der Champions League, um ihnen mehr Vorbereitungszeit auf die in der kommenden Woche stattfindende Champions League zu geben. Dies waren die Partien Roma – SPAL und Napoli – Juventus am 15. Spieltag vor dem letzten CL-Gruppenspieltag und Roma – Torino vor dem CL-Achtelfinalrückspiel Roma – Donzek.

Dieser Termin wurde vornehmlich für die Roma genutzt, die bekanntlich bis in CL-Halbfinale vordringen konnte und somit viel Vorbereitungszeit vor CL-Spielen hatte. Angesichts der Konkurrenz durch Premier League und Bundesliga spielten aber hier die restlichen großen Klubs nur selten und wenn doch, dann gegen kleine.

Die Europa-League-Teilnehmer haben durch diesen gelegentlich eingesetzten Termin drei Stunden mehr Regenerationszeit und eine für das Fernsehen attraktive Einzelanstoßzeit. Folgerichtig sind Milan und Atalanta hier vorne und Lazio mit Sassuolo gleich auf.

Es gab insgesamt zwölf Montagsspiele. Dieser Termin stellt eine weitere Option für die Europa-League-Teilnehmer dar, wobei nur Lazio nennenswert oft angesetzt wurde. Im Gegensatz zur Vorsaison gab es übrigens neun Montagsspiele weniger.
Bei allen diesen außerplanmäßigen Ansetzungen muss natürlich noch angemerkt werden, dass diese nicht nur aus Regenerationsgründen gewählt werden, sondern das Fernsehen natürlich auch so mit Extraspielen bedient werden kann, was für die Fernsehgelder folglich nicht abträglich ist.

Christoph Trompeter

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